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Sanfter Wechsel

Kita-Eingewöhnung: Wie lange sollte ich mein Kind weinen lassen?

Kindergarten eingewöhnung

Irgendwann ist für alle Kinder der Tag gekommen, an dem sie nicht mehr den ganzen Tag zu Hause bei den Eltern bleiben. Ist ein Kitaplatz gefunden, kommt nun die nächste große Hürde, denn nicht jedes Kind verkraftet die erste Trennung von seiner Mama oder seinem Papa auf Anhieb gut. Wir zeigen dir, wie lange die Kita-Eingewöhnung dauert, wie sie genau abläuft und wie lange du dein Kind weinen lassen solltest.

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Ist Weinen bei der Kita-Eingewöhnung gut?

Ohne Tränen verlaufen die wenigsten Kita-Eingewöhnungen. Es ist eine völlig normale Reaktion, wenn dein Kind weint, sobald du den Raum verlässt – egal, ob zu Hause oder in der Kita. Auch für viele Eltern ist es daher schwer, ihr Kind in diesem Zustand zurückzulassen. Viele Kinder erholen sich aber schnell von der ersten Schrecksituation und lassen sich von ihrer Bezugsperson in der Kita beruhigen oder den anderen Kindern schlichtweg ablenken. Wie die Entwicklungspsychologin Tina Eckstein-Madry in Der Standard erklärt, sei Weinen bei der Trennung laut ihrer Studie ein gutes Indiz dafür, wie schnell ein Kind Vertrauen in seine Kita-Bezugsperson fasse. Weinende Kinder zeigten ihre Emotionen offen und erleichterten es so den Erzieher*innen auf diese einzugehen. Der Trennungsschmerz der Kinder, die beim Abschied nicht weinten, werde hingegen häufig unterschätzt.

Kita-Eingewöhnung: Wie lange weinen lassen?

Dennoch sollte das Weinen des Kindes bei der Eingewöhnung nicht zu lange stattfinden. Ziel ist, dass es lernt, sich auch von einer Erzieherin oder einem Erzieher beruhigen zu lassen. Die meisten Kitas setzen hier eine maximale Dauer von 10 bis 15 Minuten an. Lässt sich das Kind in dieser Zeit nicht beruhigen, sollte ein Elternteil wieder schnell zur Stelle sein können. Reizt man diesen Zeitraum länger aus, läuft man Gefahr, dass das Kind die Kita als beängstigenden Ort kennenlernt und die Eingewöhnung sehr viel länger dauern wird. Das eigene Kind mehrere Minuten lang weinen zu lassen und als Vater oder Mutter nicht gleich zu ihm zu eilen, fällt vielen Eltern schwer und wirkt fast wie eine Qual. Selbst nach anfangs theatralischem Weinen beruhigen sich viele Kinder in der Kita jedoch. Entscheidend ist, dass das Kind nicht weinend in einer Ecke sitzen gelassen, sondern von seiner Kita-Bezugsperson im Arm getröstet wird.

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Wie gelingt die Kita-Eingewöhnung ohne viele Tränen? Die Expertinnen von familie.de verraten es dir im Video:

Kita Eingewöhnung: 6 Tipps zum erfolgreichen Start!

Was tun, wenn mein Kind nach der Kita-Eingewöhnung weint?

Nicht jedes Kind hält sich genau an den Eingewöhnungsplan und hört zum Ende hin auf zu weinen. Manche lassen sich auch nach vier Wochen noch nicht von ihrer Bezugsperson beruhigen. Sollte dein Kind wirklich über mehrere Wochen hinweg zehn Minuten oder länger schreien, solltest du mit der Kita-Bezugsperson sprechen. Aus eigener Erfahrung können die Erzieher*innen am besten sagen, ob eine Eingewöhnung bald erfolgreich vonstatten gehen kann oder eher nicht. In manchen Fällen sind sehr jungen Kinder noch nicht reif für eine längere Trennung von den Eltern. Gegebenenfalls kann auch eine große Kita mit vielen Kindern noch zu anstrengend für ein 1- bis 2-Jähriges sein. Benötigst du die Betreuung aber aus beruflichen Gründen auf jeden Fall, kann eine Tagesmutter mit einer kleineren Gruppengröße und einem Fokus auf Krippenkinder die bessere Wahl sein.

Warum Kita-Eingewöhnung?

Eine Eingewöhnungsphase ist in Deutschland mittlerweile bei allen Kitas und Kindergärten üblich. Du kannst also nicht damit rechnen, dass du dein Kind ab dem ersten Tag für die gesamte Betreuungszeit in der Einrichtung zurücklässt. Eine derart schnelle Trennung und Übergabe zu Erzieher*innen, die deinem Kind gänzlich fremd sind, würden das Vertrauensverhältnis zwischen ihm und dir stören. Damit sich dein Kind langfristig in der Kita wohl und sicher fühlt, muss es erst lernen, dass seine Eltern wiederkommen und es den Erzieher*innen vertrauen kann.

Wann startet die Kita-Eingewöhnung?

Wann die Kita-Eingewöhnung startet, entscheidet in erste Linie die Einrichtung. In der Regel ist der Beginn des bewilligten Betreuungszeitraums auch der Beginn der Eingewöhnungsphase. Es kann aber sein, dass dein beruflicher Wiedereinstieg nach der Elternzeit zum Beispiel genau in die Ferien-Schließzeit der Kita oder eine Fortbildung für die Erzieher*innen fällt. In diesem Fall wird die Eingewöhnung erst danach beginnen können. Wann es losgehen kann, ist auch abhängig davon, wie viele andere Kinder aktuell eingewöhnt werden und ob die Erzieherin oder der Erzieher, die oder der für dein Kind am Anfang verantwortlich sein wird, einsatzfähig ist.

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Was muss man zur Kita-Eingewöhnung mitnehmen?

Am ersten Tag der Kita-Eingewöhnung wird dein Kind noch nicht ohne dich in der Einrichtung bleiben. Für den relativen kurzen Aufenthalt musst du daher keine große Tasche packen. In der Regel solltest du einfach das bei dir führen, was du für einen kurzen Ausflug auch mitnehmen würdest:

  • Windel zum Wechseln
  • Wechselkleidung
  • Wasser-Trinkflasche
  • Milchflasche, wenn dein Kind Milchnahrung bekommt
  • kleiner Snack
  • Schnuller

Erkundige dich beim Vorgespräch bei deiner Kita, ob bereits alle weiteren Utensilien am ersten Tag mitgebracht werden sollen. Voraussichtlich wirst du eine schriftliche Liste mit allen benötigten Wechselkleidungsstücken und anderen Dingen bekommen, die in Zukunft im Fach deines Kindes verweilen werden.

Wie lange dauert die Kita-Eingewöhnung?

Die meisten Kita-Eingewöhnungen verlaufen nach einem Plan, werden aber an die Bedürfnisse des Kindes angepasst. Wie lange genau die Phase dauern wird, kann dir vorab also nicht gesagt werden. Rechne aber mit einer Mindestdauer von zwei Wochen bis hin zu vier Wochen. Da du anfangs zusammen mit deinem Kind in der Kita sein wirst und es voraussichtlich auch in der ersten Woche noch nicht für den vollen Betreuungszeitraum alleine dort bleiben wird, solltest du dir für diesen Zeitraum freinehmen, bzw. ihn in die Elternzeit legen. Ist dies nicht möglich, kannst du dich vielleicht mit deinem Partner oder deiner Partnerin einteilen und deine Arbeitszeit nacharbeiten.

Wie läuft die Kita-Eingewöhnung ab?

In Deutschland haben sich für den Verlauf der Kita-Eingewöhnung zwei Modelle durchgesetzt: das Münchner Modell und das Berliner Modell. Während beim Münchner Modell ein Elternteil für einen längeren Zeitraum zusammen mit dem Kind in der Einrichtung bleibt und es erst in der zweiten Woche zu einem ersten Trennungsversuch kommt, geschieht dies beim Berliner Modell schon in der ersten. Nach welchem Modell die Eingewöhnung bei deiner Kita abläuft, richtet sich nicht zwingend nach geografischer Lage. Erkundige dich also schon beim Vorgespräch, welchen Prinzipien gefolgt wird. Eine Eingewöhnung nach dem Berliner Modell kann wie folgt aussehen:

  1. Vorgespräch über die Vorlieben und Eigenschaften des Kindes (zum Beispiel Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Allergien, aktuelle Schwierigkeiten)
  2. Grundphase von Tag 1 bis 3: Du besuchst zusammen mit deinem Kind die Kita (in der Regel morgens nach dem Frühstück) und bleibst für etwa 1-3 Stunden dort. In dieser Zeit lernt dein Kind auch seine Bezugsperson kennen. Du hältst dich im Hintergrund, bist aber im gleichen Raum und für dein Kind verfügbar, wenn es dich braucht.
  3. Erster Trennungsversuch an Tag 4: Du bringst dein Kind in die Kita und verabschiedest dich von ihm, begibst dich aber nur in ein Nebenzimmer.
  4. Zweiter Trennungsversuch am Tag 5: Du bringst dein in die Kita, verabschiedest dich von ihm und bleibst für etwa eine Stunde weg.
  5. Stabilisierungsphase ab der zweiten Woche: Verkraftet dein Kind die ersten Trennungen gut, wird der Zeitraum, in dem es ohne ein Elternteil in der Kita ist, stetig ausgeweitet.
  6. Schlussphase zum Ende der zweiten Woche oder Beginn der dritten Woche: Eingewöhnung an andere Erzieher*innen und den gesamten Betreuungszeitraum
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Fällt dir die Kita-Eingewöhnung schwerer als deinem Kind oder bist du wie immer sehr gelassen? Finde heraus, was für ein Typ Mutter du bist:

Welche Art von Mutter bist oder wirst du?

Bildquelle: Getty Images/romrodinka

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