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Tut wachsen weh?

Wachstumsschmerzen – wenn erwachsen werden, weh tut

Wachstumsschmerzen – wenn erwachsen werden, weh tut

Wenn Dein Kind in der Nacht häufig aufwacht und über Schmerzen in den Beinen klagt, kann es sein, dass es an Wachstumsschmerzen leidet. Diese Schmerzen, die bei Kindern zwischen 2 und 18 Jahren in der Regel nur nachts auftreten, sind nicht weiter gefährlich und hören von selbst wieder auf. Doch was solltest Du tun, wenn Dein Kind immer wieder über Wachstumsschmerzen klagt?

Was sind Wachstumsschmerzen?

Eine genaue Definition, was Wachstumsschmerzen eigentlich sind, gibt es nicht. Grob versteht man darunter Schmerzen, die bei Kindern in der Regel nachts und vorwiegend in den Beinen auftreten. Doch auch wenn man die Schmerzen mit dem Wachstum in Verbindung bringt, eine genaue Ursache ist nicht bekannt, denn wachsen tut in der Regel nicht weh. Zumindest kann medizinisch mit der Hilfe von Geräten, wie etwa einem MRT, keine körperliche Ursache der Schmerzen nachgewiesen werden. Eine genaue Definition ist daher auch schwierig und stellt vor allem die Forschung vor einige Probleme, wenn zum Beispiel der Frage nachgegangen werden möchte, wie viele Kinder in etwa an Wachstumsschmerzen leiden. Je nach zugelassenen Symptomen variiert die Anzahl von unter 5 Prozent bis hin zu über 30 Prozent, wobei Mädchen in der Regel etwas häufiger betroffen sind.

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Wachstumsschmerzen: Schlafendes Kind
Wachstumsschmerzen treten in der Regel nachts auf.

Wie erkennst Du Wachstumsschmerzen?

Obwohl es keine offizielle medizinische Definition für Wachstumsschmerzen gibt, sind sich Medziner doch in einigen Punkten grundsätzlich einig, was die Symptomatik betrifft. So herrscht weitläufig Konsens darüber, dass die Schmerzen vorwiegend beidseitig in den Beinen, häufig um die Knie herum, und in erster Linie nachts auftreten. In seltenen Fällen können sich die Symptome auch auf die Arme ausdehnen. Teilweise sind die Wachstumsschmerzen in dieser Zeit so stark, dass das Kind davon aufwacht. Sie lassen jedoch schnell wieder nach und vor allem am Morgen sind sie häufig bereits vergessen. Während der Schmerzen treten medizinisch keine Auffälligkeiten auf, die auf eine Ursache hinweisen könnten. Kinder, die über die Schmerzen in den Beinen klagen, leiden jedoch auch häufiger an Kopf- oder Bauchschmerzen. Die Häufigkeit, in der Kinder unter Wachstumsschmerzen leiden, ist unterschiedlich. Sie können eine Zeit lang jede Nacht auftreten oder nur eine Nacht alle paar Wochen oder Monate. Gesichert ist lediglich, dass sie um das 18. Lebensjahr herum nachlassen und irgendwann gar nicht mehr auftauchen.

Wachstumsschmerzen oder etwas Ernsteres?

Das Wichtigste, wenn Dein Kind die oben genannten Symptome zeigt, ist die Diagnose. Um sicherzustellen, dass Dein Kind an Wachstumsschmerzen leidet, müssen nämlich zuerst sämtliche anderen möglichen Ursachen ausgeschlossen werden. Da die Symptomatik bei den Schmerzen im Bein relativ unbestimmt ist und nicht medizinisch nachgewiesen werden kann, müssen erst einmal andere Ursachen aus dem Weg geräumt werden. So könnte ein Kind, das unter nächtlichen Schmerzen in den Beinen klagt, auch noch andere Gründe als Wachstumsschmerzen dafür haben. In Frage kommen hierfür zum Beispiel Rheuma, Infektionen oder gar Tumore. Um eine ernste Ursache auszuschließen, muss sich ein Arzt daher ein Bild sämtlicher Symptome machen sowie gegebenenfalls auf Blutuntersuchungen und Röntgenaufnahmen zurückgreifen. Erst wenn sämtliche andere Ursachen ausgeschlossen werden können, kann man sicher davon ausgehen, dass es sich lediglich um die ungefährlichen Wachstumsschmerzen handelt.

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Wie kannst Du Wachstumsschmerzen lindern?

Da im medizinischen Sinne keine Ursache für die Wachstumsschmerzen vorliegt, können sie auch nicht behandelt werden. Wenn Dein Kind von den Schmerzen aufwacht, kann eine kurze Massage helfen, auch Wärme oder Kälte kann je nach Kind lindernd wirken. Für die meisten Kinder ist es jedoch am wichtigsten, von ihren Eltern kurz beruhigt zu werden. Da die Wachstumsschmerzen in der Regel schnell wieder nachlassen, schlafen sie meistens recht zügig wieder ein und alles ist vergessen. Schmerzmittel wie Ibuprofen sollten nur in den äußerst schlimmen Nächten verwendet werden, wenn die Schmerzen besonders stark sind und einfach nicht nachlassen wollen.

Wodurch entstehen Wachstumsschmerzen?

Die genaue Ursache von Wachstumsschmerzen ist nach wie vor nicht geklärt, jedoch gibt es einige Vermutungen seitens Mediziner. Die Theorien, die sich tatsächlich auf den Aspekt des Wachstums beziehen, legen nahe, dass die Knochen möglicherweise etwas schneller wachsen als die Weichteile und es daher zu Spannungen in den Beinen kommt. Auch eine vermehrte Produktion von Wachstumshormonen in der Nacht wird teilweise für die Schmerzen verantwortlich gemacht. Andere Hypothesen sehen die Ursachen der Wachstumsschmerzen jedoch nicht im Wachstum, sondern vielmehr in einer Fehlhaltung, einer verstärkten Beanspruchung der Beine oder Durchblutungsstörungen. Einige sehen sogar einen Zusammenhang mit dem Restless-Legs-Syndrom, bei dem ein verstärkter Bewegungsdrang in den Beinen vorherrscht. Wodurch die Wachstumsschmerzen genau verursacht werden, sei jedoch laut Medizinern für die Behandlung auch nicht relevant. Solange sämtliche andere Krankheiten ausgeschlossen sind, sind die Schmerzen nicht weiter schädlich und können gut gelindert werden.

Sollte Dein Kind nachts vermehrt über Schmerzen in den Beinen klagen, kann es sein, dass es unter Wachstumsschmerzen leidet. Um eine ernstere Ursache auszuschließen, solltest Du jedoch umgehend einen Arzt aufsuchen, der eine genaue Diagnose stellen kann. Sollten es nur Wachstumsschmerzen sein, gibt es keinen Grund zur Panik. Sie sind nicht gefährlich und verschwinden mit der Zeit von alleine.