Selten hat eine Serie so schnell einen derartigen Hype ausgelöst wie die Netflix-Produktion Stranger Things. Eigentlich eine schöne Sache, wenn eine Serie mit minderjährigen Protagonisten so viele erwachsene Zuschauer begeistern kann. Doch geht es zu weit, wenn die Kinderschauspieler als attraktiv oder gar sexy abgefeiert werden? Ich sage ganz klar ja.
Die heißen Kids von Stranger Things?
Es gibt nicht viele Filme und Serien für ein erwachsenes Publikum, in denen minderjährige Schauspieler in den Hauptrollen zu sehen sind. Wenn Kinder- und Jugendschauspieler von Fans angehimmelt werden, dann in der Regel von Jüngeren oder Gleichaltrigen. Stranger Things scheint also ein Sonderfall zu sein. Es ist daher kaum verwunderlich, dass der Hype um Eleven, Mike und die anderen Kinder nun problematisiert wird.
So manch ein Journalist scheint vergessen zu haben, dass es sich bei Millie Bobby Brown, der Darstellerin von Eleven, um eine 13-Jährige handelt. So nahm zum Beispiel das amerikanische W Magazine Millie in ihre Liste der heißesten Seriendarsteller des Jahres auf. Im dazugehörigen Foto wird die junge Schauspielerin nicht in ihrem kindlichen Look aus Stranger Things gezeigt, sondern sehr erwachsen mit Make-up und Designerkleid. Die Printausgabe wird sogar noch deutlicher und bezeichnet den Teenager als sexy:
Das W Magazine ist mit dieser Art von Berichterstattung nicht allein. Auch der NBC-Reporter Mike Sington veröffentlichte auf Twitter ein Foto der Schauspielerin mit der Bildunterschrift: „Millie Bobby Brown ist gerade vor unseren Augen erwachsen geworden. (Sie ist 13!).“ Mittlerweile hat Sington nach harscher Kritik von seinen Followern ein Statement gepostet, in dem er verdeutlicht, dass er die 13-Jährige mit diesem Post nicht sexualisieren wollte. Doch hat sich damit die Sache?
„Melde dich in vier Jahren bei mir!“
Noch geschmackloser fanden viele Twitter-User diesen Instagram Story-Post des 27-jährigen Models Ali Michaels. Zu einem Foto des Mike-Darstellers Finn Wolfhard schrieb sie: „Ich möchte nicht weird sein, aber melde dich in vier Jahren bei mir“ und verlinkte den 14-Jährigen.
Nach einem Shitstorm auf ihrer Twitterseite hat sich auch das Model inzwischen in einem Statement für die Teen Vogue für ihre Äußerungen entschuldigt. Wie all ihre Posts sei auch dieser doch nur sarkastisch und witzig gemeint gewesen.
Ex-Kinderstar: Die Fans sind das Problem
Mittlerweile haben sich auch einige Ex-Kinderschauspieler in die Twitter-Diskussion eingeklinkt und nehmen ihre jüngeren Kollegen in Schutz. Besonders deutlich wird die mittlerweile 30-jährige Mara Wilson, die den meisten aus ihren Rollen in Matilda oder Mrs. Doubtfire bekannt sein dürfte. Wilson erzählt rückblickend von ihren eigenen Erfahrungen mit erwachsenen Fans, die sie angehimmelt haben. Anders als die #metoo-Initiatorinnen habe sie Kollegen in Hollywood nie als Bedrohung wahrgenommen, sondern vielmehr männliche Fans, die Kommentare zu ihrem Körper abgaben. Über ihre Erfahrungen als ehemaliger Kinderstar hat Mara Wilson inzwischen auch ein Buch geschrieben, das du dir hier bestellen kannst.*
Auch die 23-jährige Sophie Turner, bekannt aus Game Of Thrones, bittet die Fans um mehr Rücksicht. Auch wenn sich die Darsteller von Stranger Things für eine Schauspielkarriere entschieden hätten, seien sie an erster Stelle immer noch Kinder: „Lasst ihnen den Freiraum, den sie brauchen, um heranzuwachsen und gebt ihnen nicht das Gefühl, dass sie euch etwas schulden.“ Dabei reagiert Turner ganz klar auf zynische Aussagen von Twitter-Usern, die die Kinderschauspieler selbst für ihre Sexualisierung verantwortlich machen.
Finn Wolfhard: „Das war widerlich!“
Manch einer mag sich vielleicht auch denken, dass ein 14-Jähriger es gar nicht so übel findet, von einem erwachsenen Model angeflirtet zu werden. Doch weit gefehlt: Finn Wolfhard bezeichnet den Post von Ali Michaels in einem Kurzclip auf Twitter, der mittlerweile entfernt wurde, als widerlich und seltsam.
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