Energydrinks sind bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen extrem beliebt. Die bunten Dosen versprechen mehr Power, bessere Konzentration und den nötigen Kick für lange Nächte. Doch was steckt wirklich in den hippen Getränken? Öko-Test hat beliebte Energydrinks unter die Lupe genommen – mit einem erschreckenden Ergebnis: Kein einziges Produkt ist empfehlenswert! Warum die Tester*innen so drastisch urteilen, erfährst du hier.
Schockierendes Ergebnis: Kein Energydrink ist empfehlenswert
Für den großen Energydrink-Test 2025 hat Öko-Test 22 Produkte genauer unter die Lupe genommen. Dabei konzentrierten sich die Tester und Testerinnen bevorzugt auf die Sorten „Classic“ oder „Original“ der verschiedenen Marken. Die Experten prüften nicht nur den Zucker- und Koffeingehalt, sondern fahndeten auch nach dem gefährlichen Schadstoff Bisphenol-A (BPA). Zusätzlich analysierten sie die umstrittenen Zusatzstoffe Taurin, Inosit und Glukuronolakton, die Hersteller gerne beimischen, um den angeblichen Leistungseffekt zu verstärken.
Das Testergebnis ist ernüchternd: Richtige Testsieger gibt es nicht! Die vier „besten“ Produkte erhalten gerade einmal die Bewertung „ausreichend“. Acht Energydrinks deklariert Öko-Test als „mangelhaft“ und zehn Produkte sogar als „ungenügend“. Damit ist keines der 22 getesteten Produkte wirklich empfehlenswert – ein Rekord-Negativergebnis, das aufhorchen lässt.
Bisphenol-A: Dieser gefährliche Schadstoff steckt in 20 Energydrinks
Der Hauptgrund für das verheerende Abschneiden ist der Schadstoff Bisphenol-A (BPA), der in 20 der 22 getesteten Energydrinks nachgewiesen wurde. Dieser gelangt häufig durch die Doseninnenlackierungen in das Getränk und schließlich in deinen Körper, wo er erhebliche Schäden anrichten kann.
Warum BPA so gefährlich ist:
- Wirkt hormonell und kann das Hormonsystem durcheinanderbringen
- Steht im Verdacht, das Risiko für Brustkrebs zu erhöhen
- Kann Übergewicht und Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern fördern
- Beeinträchtigt das Immunsystem negativ
Besonders schockierend: Bei 14 Energydrinks war der BPA-Gehalt so hoch, dass ein 60 Kilogramm schwerer Jugendlicher schon mit einer einzigen 250-Milliliter-Dose über der noch gesundheitlich vertretbaren Tagesdosis liegt. Zu diesen besonders belasteten Produkten zählen:
- Monster Energy Drink
- Booster Energy Drink Original
- Maximal G Energy Drink Original
- Flying Power Energy Original
Eine positive Ausnahme bildet der beliebte Red Bull Energy Drink. Hier fand das Labor BPA nur in Spuren – trotzdem reicht es aufgrund anderer Mängel nur für „ausreichend“.
Zucker-Schock: Eine Dose kann die Tagesdosis sprengen
Bei 21 von 22 Energydrinks wertet Öko-Test aufgrund eines viel zu hohen Zuckergehalts ab. Die Zahlen sind erschreckend: Der Red Bull Energy Drink enthält etwa elf Gramm Zucker pro 100 Milliliter. Eine Standarddose von 250 Milliliter bringt es damit auf satte 27,5 Gramm Zucker.
Zum Vergleich: Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt, pro Tag nicht mehr als 50 Gramm Zucker zu konsumieren. Mit zwei Dosen Red Bull würdest du bereits über dieser Maximaldosis liegen!
Nur der Rockstar Energy Drink Original bildet eine Ausnahme beim Zucker – mit nur 4,2 Gramm pro 100 Milliliter. Allerdings verwendet dieser stattdessen die Süßstoffe Sucralose und Acesulfam K, die Öko-Test ebenfalls kritisch bewertet. Der Grund: Süßstoffe gewöhnen unsere Geschmacksnerven an süße Aromen und fördern dadurch den Appetit auf Süßes.
Koffein: Wie gefährlich ist der Wachmacher wirklich?
Beim Koffeingehalt gab es keine Abwertungen. Alle Hersteller halten sich an den geltenden Höchstwert für Erfrischungsgetränke. Eine typische 250-Milliliter-Dose enthält etwa 80 Milligramm Koffein, was einer Tasse Kaffee entspricht.
Das Problem: Gerade Jugendliche trinken oft mehrere Energydrinks hintereinander. Die gesundheitlichen Auswirkungen von hohem Koffeinkonsum bei jungen Menschen sind noch nicht ausreichend erforscht. Klar ist jedoch schon jetzt: Wenn Jugendliche hohe Mengen Koffein in kurzer Zeit konsumieren, kann sich dies gravierend auf das Herz-Kreislauf-System auswirken. Besonders problematisch ist die beliebte Mischung aus Energydrinks und Alkohol.
Diese Zusatzstoffe sind überflüssig
Viele Energydrinks enthalten zusätzlich Taurin, Glukuronolakton und Inosit. Diese Zusatzstoffe sollen laut Herstellern die Leistungsfähigkeit zusätzlich steigern. Die gute Nachricht: Die Höchstgehalte wurden bei allen 22 Produkten eingehalten, sie schaden also in diesem Maße nicht.
Die schlechte Nachricht: Sie sind vermutlich völlig überflüssig. Für alle drei Stoffe fehlen wissenschaftliche Hinweise, dass sie uns tatsächlich leistungsfähiger machen können. Du zahlst also für Zusatzstoffe, die dir keinen nachweisbaren Vorteil bringen.
Das Fazit ist eindeutig
Die Öko-Test-Ergebnisse sprechen eine klare Sprache: Energydrinks sind alles andere als empfehlenswert. Mit gefährlichen Schadstoffen wie Bisphenol-A, extremen Zuckermengen und fragwürdigen Zusatzstoffen tust du deinem Körper keinen Gefallen. Wenn du einen Energiekick brauchst, greife lieber zu einer Tasse Kaffee oder ungesüßtem Tee – dein Körper wird es dir danken!