Kleiner (ungeschönter) Funfact vorab: Ich schreibe diesen Artikel gerade, während ich mein Popöchen am liebsten hektisch an meinem Stuhl entlangschrammen würde. Letztes Wochenende hat sich nämlich irgendein Viech am See überlegt, mir den gesamten Hintern und Rücken zu zerstechen. Das juckt nicht nur unfassbar doll, sondern sieht auch – man kann es nicht anders sagen – scheiße aus. Und ich muss sicherlich den wenigsten erklären, wie suboptimal es ist, wenn man sich im Sommer unwohl in seiner Haut fühlt.
Denn für viele (vor allem Frauen) sind die warmen Sommermonate ja ohnehin eine Zeit, die von krassen Selbstzweifeln geplagt ist. Und eine Zeit, in der man vermeintliche Makel, über die man eigentlich seit Monaten schon nicht mehr nachgedacht hat, plötzlich wieder ganz präsent im Blick und damit auch im Kopf hat. Aber wie soll man sich bitte auch gut und selbstbewusst fühlen, wenn überall wieder „In zehn Tagen noch schnell zum Sommer Body“-Schlagzeilen aufploppen oder auf Social Media doch echt wieder der Hashtag #skinnytok trendet?! Ahhhh, das macht mich so sauer ... und müde! Und auch wenn ich weiß, dass sich böse Zweifel im Sommer nicht einfach aus dem Kopf löschen lassen (I wish), können wir ja wenigstens versuchen, sie etwas leiser werden zu lassen. Wie, fragst du dich? Mit diesen kleinen Tipps für den Alltag!
#1
Tanz es raus
An Tagen, an denen mir irgendwie alles zu viel wird (mental oder auch, weil ich mich körperlich ausgelaugt fühle), drehe ich richtig oft die Musik auf und tanze wild durch meine Bude. Und dabei ist es mir auch völlig egal, wie ich dabei gerade aussehe oder ob sich meine Nachbar*innen von gegenüber mal wieder denken, was die Irre da drüben in ihrer Wohnung macht – egal, ich dance meine Gefühle einfach raus. Und danach geht es mir immer besser.
Und deswegen ist mein erster Tipp an dich auch: Tanz es raus! Denn Bewegung – und Tanzen ganz im Speziellen – löst nicht nur Glücksgefühle aus, sondern sorgt irgendwie auch dafür, dass man seinen Körper nochmal anders intensiv spürt.
#2
Renn nackt durch die Wohnung
Ja, richtig gelesen. Studien zeigen nämlich immer wieder, dass es sich positiv auf das eigene Körperbild und Selbstwertgefühl auswirken kann, wenn man häufiger einfach mal nur nackt ist. Klingt ein bisschen befremdlich, oder? Dabei finde ich, dass da wirklich was dran ist. Denn ich hüpfe (seitdem ich im Home-Office arbeite) tatsächlich gelegentlich auch ganz gerne mal etwas nackiger durch die Wohnung. Gut, in den meisten Fällen hab ich zumindest noch ein Top und 'ne Unterhose an, aber schon das ist ja weniger als das, was ich sonst im Alltag tragen würde. Und ich lieb's irgendwie.
#3
Spür dich
Dieser Punkt schließt eigentlich direkt an #2 an. Denn ganz allgemein geht es dabei ja einfach darum, sich wieder etwas mehr zu spüren und dadurch im besten Fall auch wohler in der eigenen Haut zu fühlen. Und falls du dir gerade vielleicht nun noch nicht unbedingt vorstellen kannst, das umzusetzen, indem du nackt durch die Wohnung danct oder nackt den Geschirrspüler ausräumst (fair enough), ist das natürlich kein Problem. Es gibt schließlich auch Situationen, in denen du eh schon nackt bist. Nach dem Duschen zum Beispiel. Und hier jetzt mein Tipp: Anstatt sofort wieder in die Klamotten zu springen, gönn dir doch einfach noch ein bisschen Me-Time. Schnapp dir also deine beste Bodylotion und trag diese auf, als wäre es ein nices Wellness-Ritual und keine Pflicht. Spür deinen Körper einfach mal wieder so richtig – und sei lieb zu ihm!
Letzteres kannst du natürlich auch ganz herrlich wunderbar beim Masturbieren umsetzen. Denn mal ganz abgesehen davon, dass dabei eine ganze Reihe von Glückshormonen freigesetzt wird, schaffst du so auch wieder ein Gefühl von Verbundenheit mit dem eigenen Körper.
Masturbieren ist immer eine gute Idee!
Warum? Das erklären wir dir im Video.
#4
Zieh an, was dich glücklich macht – nicht, was „passt“
Egal, ob knallige Farben, kurze Shorts oder das blumige Sommerkleid, für das es irgendwie nie den richtigen Anlass gibt. Wenn du das Outfit gerade fühlst und es dich glücklich macht, zieh es an! Und lass dich nicht von äußeren Faktoren, Trends oder Regeln davon abhalten. Wenn DU Lust darauf hast und es DICH happy macht, strahlst du das am Ende nämlich auch aus. Also trag deine Lieblingsteile und feier dich dafür, wer du darin bist.
UND was die wunderbare Male Geers sagt:
#5
Räum deine Instagram-Kontakte auf
Ehrlich jetzt! Denn wie vielen Leuten folgst du bitte, die dir eigentlich jedes Mal, wenn du eine Story oder einen Beitrag von ihnen siehst, irgendwie ein schlechtes Gefühl geben? Einfach, weil sie irgendwas in dir triggern? Vielleicht kannst du nicht mal genau benennen, was es ist, aber das musst du auch nicht. Schmeiß sie einfach aus deinen Kontakten. Oder wenn dir das zu radikal ist, kannst du sie auch einfach für eine Weile stummschalten. Weil ganz ehrlich: Am Ende geht's um dich und dein Wohlbefinden. Und ich finde, da ist es doch eine tausendmal bessere Option, sich auf Insta und Co. auf die Menschen zu konzentrieren, die bei dir für gute Vibes sorgen.
#6
Lass die blöden Gefühle raus
Heute ist mal wieder einer dieser Tage, an denen alles so richtig blöd ist? An denen du dich im Spiegel anschaust, nur deine vermeintlichen Makel siehst und laut losheulen könntest? Dann mach das! Ja, manchmal müssen all die negativen Emotionen und Gedanken einfach raus. Das ist okay. Und es ist auch okay, wenn du nicht jeden Tag komplett fein mit dir und deinem Körper bist. Wer ist das schon?
Und wenn Tränen dir guttun, damit du dich wieder etwas besser fühlst, dann go for it. Denn tatsächlich kann Weinen wirklich genau das bewirken, weil währenddessen nicht nur Stresshormone wie Cortisol quasi aus dem Körper geschwemmt werden (was entspannt), sondern weil gleichzeitig auch Endorphine und Oxytocin freigesetzt werden. Das hebt die Stimmung und steigert das Wohlbefinden, wodurch es uns nach dem Weinen oft besser geht.
#7
Hör auf das, was deine Lieblingsmenschen dir sagen
Ja, mal ehrlich ... ich frage mich manchmal wirklich, warum uns offensichtlich wichtiger ist, was irgendwelche fremden Menschen über uns denken (könnten) als das, was wir ganz direkt von den Menschen gespiegelt bekommen, die uns lieben und die wir lieben? Mein Freund zum Beispiel kann mir noch so oft sagen, dass er mich genauso liebt, wie ich bin (ja, auch meinen Arsch mit aktuell 20 komischen Stichen, haha), ich vergesse alles davon, wenn ich mal wieder einen dieser komischen Alle-anderen-sind-hübscher-als-ich-Tage habe.
Und klar, hinter solchen Gedanken stecken natürlich absurde Schönheitsideale, die uns einreden wollen, nie genug zu sein, oder alte Wunden, die erstmal verheilen müssen ... doch ich finde, wir können uns gar nicht oft genug bewusst machen, dass da Menschen in unserem Leben sind, die uns genau so lieben, wie wir sind. Also vielleicht bekommst du das ja auch irgendwann hin?
#8
Sei dankbar dafür, was dein Körper jeden Tag leistet
Ich weiß, dieser Punkt klingt etwas dahingesülzt und bringt dir vielleicht auch nicht wirklich was, wenn du gerade mal wieder ganz akut einen blöden Tag hast. Aber ich glaube, es ist ganz wichtig, nie zu vergessen, was dein Körper tagtäglich für dich leistet. Er bringt dich von A nach B und lässt dich all die wundervollen Dinge erleben, die dein Herz zum Hüpfen bringen. Dafür muss man ihn feiern – und nicht runtermachen, weil er vielleicht nicht zu 100 Prozent so aussieht, wie du das gerne hättest. Ja, das ist manchmal leichter gesagt, als getan, aber ich finde, wir sollten alle daran arbeiten. Damit wir einen Sommer erleben können, der genauso wunderschön und perfekt unperfekt wird, wie wir es sind.