Rote Bete und Karotte enthalten bioaktive Verbindungen, die gut fürs Gehirn sein sollen. Karotten wird außerdem nachgesagt, dass der hohe Vitamin-A-Anteil die Augen schützt. Was du lieber trinkst oder knabberst, ist in erster Linie eine Frage des Geschmacks. Wir haben die beiden Gemüsesorten gegenüber gestellt und uns gefragt, was wirklich gesünder fürs Gehirn ist.
Kann Gemüse wirklich die Hirnleistung fördern?
Gemüse schmeckt nicht nur, sondern kann deinem Gehirn tatsächlich einen Boost geben, wenn es regelmäßig als Saft im Glas oder auf dem Teller landet. Wie eine Studie aus dem Jahr 2022 an Ratten zeigte, ist vor allem der Mix von Rote Bete und Karotten ein Bringer. Neuronale Schäden konnten im Hippocampus abgeschwächt werden. Verantwortlich hierfür sind die bioaktiven Pflanzenstoffe von Karotten und roter Bete, die entzündungshemmend wirken und den Kalziumstoffwechsel im Gehirn positiv beeinflussen.
Rote Bete liefert unter anderem Betain, Nitrat und Polyphenole. Diese Stoffe verbessern die Durchblutung, schützen Nervenzellen vor oxidativem Stress und fördern die Kommunikation zwischen den Synapsen. Vor allem der hohe Nitrit-Gehalt kann die Sauerstoffversorgung im Gehirn verbessern.
Der Nährstoffvergleich
Sowohl Rote Bete als auch das Frühlingsgemüse Karotten sind reich an wichtigen Mikronährstoffen und sekundären Pflanzenstoffen, die sich positiv auf die Gesundheit auswirken. Beide enthalten viele Ballaststoffe, Vitamine und Antioxidantien. Sie unterscheiden sich aber in ihrer Zusammensetzung und Wirkung aufs Gehirn.
Rote Bete
Rote Bete liefert deutlich mehr Folsäure (109 µg vs. 19 µg pro 100 g). Das Vitamin ist für die Bildung von Neurotransmittern und für die Zellteilung verantwortlich. Auch beim Eisengehalt liegt die Rote Bete mit 0,8 mg vs. 0,3 mg pro 100 g vorne. Eisen ist für die Sauerstoffversorgung des Gehirns wichtig. Rote Bete enthält zusätzlich Nitrat, das in deinem Körper zu Stickstoffmonoxid wird und die Hirndurchblutung fördert. Diesen Vorteil bieten dir Karotten nicht.
Karotten
Karotten glänzen mit ihrem extrem hohen Gehalt an Beta-Carotin (8.285 µg vs. 20 µg pro 100 g.). Das wiederum ist für die Reizweiterleitung zwischen Nervenzellen wichtig.
Sowohl Rote Bete als auch Karotten sind kalorienarm. Wenn du planst abzunehmen oder einfach nach sättigenden Snacks zum Knabbern suchst, gehören beide Sorten auf den Teller. Es ist also schwer, einen klaren Sieger zu küren. Geht es aber speziell um die Wirkung aufs Gehirn, hat Rote Bete die Nase leicht vorn.
Im Video zeigen wir dir Lebensmittel, die genauso gut wie „Superfoods“ sind:
Was die Rote Bete zum Sieger macht
Das kleine Kraftpaket hat ernährungsphysiologisch einiges auf dem Kasten. Geht es um die reine Hirnwirkung, hängt Rote Bete Karotten mühelos ab. Die Inhaltsstoffe wirken direkt auf die Durchblutung, Zellschutz und neuronale Funktionen.
Nitrate unterstützen die Durchblutung
Rote Bete ist eine der besten natürlichen Nitratquellen. Im Körper wandelt sich Nitrat zu Stickstoffmonoxid um, was wiederum deine Gefäße erweitert. Das erklärt, warum Studien zu dem Schluss kamen, dass Rote Bete nicht nur die Hirndurchblutung verbessern, sondern auch den Blutdruck senken kann. Hoher Blutdruck wird mit vielen Folgeerkrankungen in Verbindung gebracht.
Zellneubildung durch Folsäure
Der hohe Folsäuregehalt in roter Bete trägt zur Zellneubildung bei, während der Eisengehalt die Sauerstoffversorgung weiter optimiert. Das Zusammenspiel unterstützt Konzentration und Denkvermögen. Für schwangere und stillende Frauen mit höherem Folsäure-Bedarf ist Rote Bete ein wichtiger Booster, der auf den Teller darf.
Antioxidativer Zellschutz durch Betanin
Der rote Pflanzenfarbstoff Betanin schützt Nervenzellen vor oxidativem Stress. Das ist wichtig, um den Alterungsprozess zu verlangsamen und Entzündungen im Gehirn vorzubeugen.
Warum auch Karotten gut fürs Gehirn sind
Auch wenn Rote Bete die Nase bei der Gehirndurchblutung vorn hat, sind Karotten keinesfalls schlecht oder nur für die Augen gut. Ihre Inhaltsstoffe tragen auf andere Weise zur geistigen Fitness bei.
Beta-Carotin für Nervenzellen
Karotten liefern eine hohe Menge Beta-Carotin, das dein Körper zu Vitamin-A umwandelt. Es ist nicht nur für die Netzhaut wichtig, sondern auch für den Zellschutz im zentralen Nervensystem.
Vitamin K1 für ein gesundes Gehirn
Die Karotte bringt nennenswerte Mengen an Vitamin K1 mit, das die Blutgerinnung, aber auch den Erhalt gesunder Nervenzellen unterstützt. Im Zusammenspiel mit Kalium sorgen Karotten so dafür, das Gleichgewicht im Nervensystem zu erhalten.
Ballaststoffe fürs Gehirn
Durch die in Karotten enthaltenen Ballaststoffe bleibt dein Blutzucker stabil. Das sorgt für eine gleichmäßige Energieversorgung, auch im Kopf. Wenn es stressig ist oder du dich langfristig konzentrieren musst, sind Karotten ein echter Booster.
Rote Bete ist der Sieger, wenn es um Zellschutz und Durchblutung geht. Karotten hingegen unterstützen die grundlegenden Nervenfunktionen. Anstatt dich für eine Seite zu entscheiden, lohnt es sich, beide Gemüsesorten in deinen Alltag aufzunehmen. Genieße sie als Saft, als Smoothie oder als knackigen Salat. Beide Wurzeln bringen dir wertvolle Stoffe mit, die dein Gehirn dankbar aufnimmt.