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Gehaltsreport

So viel weniger bekommst du als weibliche Führungskraft

Der Gehaltsreport zeigt, wie groß das Gefälle zwischen den Durchschnittsgehältern bei Männern und Frauen in Deutschland immer noch ist.

Das Jobportal Stepstone hat im Gehaltsreport 2018 analysiert, wie viel Führungskräfte durchschnittlich verdienen. Dabei haben sie auch aufgeschlüsselt, wie groß der Unterschied zwischen den Gehältern von Männer und Frauen ist. Das Ergebnis zeigt: Der Gender Pay Gap existiert auch in der Führungsebene in jeder Branche.

Im Herbst 2017 befragte Stepstone im Rahmen einer eine Onlinebefragung zum Thema Gehalt rund 50.000 Fach- und Führungskräfte. Sämtliche Gehaltszahlen beziehen sich auf das durchschnittliche Bruttojahresgehalt inklusive Boni, Provisionen und Prämien. Der Gehaltsreport für Führungskräfteunterteilt sich in sieben große Branchen. In allen Bereichen liegt das Durchschnittsgehalt der weiblichen Personen unter dem der männlichen Kollegen.

Der Gender Pay Gap ist keine Illusion

Das sind die Durchschnittsgehälter von Männern und Frauen in Führungspositionen nach Branchen und die daraus folgende Lohndifferenz:

Branche:

Gehalt Männer:

Gehalt Frauen:

Lohndifferenz

Pflege

42.476 Euro

37.047 Euro

5.429 Euro

IT

65.674 Euro

59.949 Euro

5.725 Euro

Einkauf/Logistik

57.780 Euro

47.621 Euro

10.159 Euro

Personalwesen

63.671 Euro

53.345 Euro

10.326 Euro

Ingenieurswesen/Technik

68.375 Euro

56.774 Euro

11.601 Euro

Marketing/Vertrieb

63.054 Euro

51.270 Euro

11.784 Euro

Finanzen/Banking/Banken

69.437 Euro

52.289 Euro

17.148 Euro

Der Spitzenreiter in dieser erschreckenden Studie ist Finanzen/Banking/Banken. Im Monat bekommt eine Frau hier durchschnittlich 17.429 Euro weniger Gehalt als ihr männlicher Kollege.

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Geschlecht statt Qualifikation

Der Gehaltsreport legt nahe, dass die Bezahlung auch in Führungspositionen nicht abhängig von der Qualifikation ist, sondern mit dem Geschlecht zusammenhängt. Dennoch behaupten viele Menschen, dass die Tatsache, dass Frauen im Allgemeinen weniger verdienen als Männer, daran liegt, dass sie in schlecht bezahlten Branchen arbeiten.

Dieser direkte Vergleich aus der Führungsebene zeigt, wie groß der reale Unterschied wirklich ist. Frauen sind an der Lage also nicht selbst schuld, weil sie „den falschen Job“ gewählt haben, sondern werden offenbar aktiv benachteiligt.

Deutschland ist rückständig

Insgesamt liegt der Lohnunterschied in Deutschland zwischen Männern und Frauen bei 21,5 Prozent und hat damit das drittgrößte Lohngefälle in der Europäischen Union. Im Kontrast dazu hat Frankreich nun beschlossen, den Gender Pay Gap zu verbieten: Firmen, die Frauen und Männern in der gleichen Position unterschiedlich bezahlen, sollen sich künftig strafbar machen, wie der Spiegel berichtete. Island ist diesen Schritt bereits gegangen und hat eine unterschiedliche Bezahlung im Januar 2018 verboten.

Wusstest du, dass Deutschland im europäischen Vergleich so rückständig ist, was gleiche Bezahlung betrifft? Erzähle es uns in den Kommentaren.

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Bildquelle: iStock/maurusone