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Beziehungsfrage

6 Dinge, die du noch nicht über das Zusammenziehen wusstest

Zusammenziehen

In jeder Beziehung kommt irgendwann die Frage auf: Sollen wir zusammenziehen? Wer es gewohnt ist, alles alleine zu regeln und sein Reich nur für sich zu haben, zögert bei dieser Frage. Wir bereiten dich darauf vor, was dich nach dem Zusammenziehen erwarten könnte, damit du entscheiden kannst, ob du diesen Schritt gehen willst.

#1 Den richtigen Zeitpunkt gibt es nicht

Die größte Frage beim Thema Zusammenziehen ist das Wann: Gibt es einen perfekten Zeitpunkt, an dem die Beziehung so weit ist, dass man eine Wohnung teilen sollte? Den richtigen Zeitpunkt empfindet jeder ganz verschieden. Man kann auch bereits nach wenigen Monaten so weit sein, zusammenzuziehen. Es hat ja schließlich auch finanzielle Vorteile und das „Zu mir oder zu dir?“ hat dann endlich ein Ende.

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Es macht einen Unterschied, in welchem Alter man mit dem Freund oder Freundin zusammenzieht und wie viel Beziehungserfahrung man schon hat. Du bist noch Schülerin oder erst am Beginn deines Studiums und ihr kennt euch erst seit ein paar Wochen? Dann solltest du dir gut überlegen, ob du dein eigenes Reich schon teilen willst. Wenn ihr wieder auseinander ziehen solltet, musst du bedenken, dass ihr nun auch die Möbel aufteilen müsst und es manchmal nicht so leicht ist, einen gemeinsamen Hausstand wieder aufzulösen.

#2 Der Alltag könnte den Liebeszauber killen

Wenn man als Paar in eine gemeinsame Wohnung zieht, dann zieht natürlich auch der Alltag in die Beziehung ein. Das kann einerseits sehr schön sein. Denn man teilt gewisse Rituale wie gemeinsames Frühstücken und Kochen und auch alle Probleme, die mit der Wohnung zusammenhängen können. Man muss nur aufpassen, dass die absolute Vertrautheit und Alltagsroutine nicht den anfänglichen Liebeszauber killt. Voreinander aufs Klo zu gehen, ist für frisch-verliebte Paare vielleicht noch ein Beziehungs-No-Go, gehört aber in einer längeren, intimen Beziehung einfach dazu. Das sollte euch nicht vom Zusammenwohnen abhalten. Außerdem: Mit ein wenig Kreativität könnt ihr einander immer noch überraschen.

Zusammenziehen Sich überraschen Pole Dance

#3 Mietrecht kann dir das Leben retten

Einen gemeinsamen Haushalt zu führen und eine Wohnung zu mieten, ist natürlich nicht nur eine romantische Angelegenheit. Du solltest vorher mit ihm besprechen, ob er in der Lage ist, seinen Teil zu finanzieren oder du bereit bist, mehr zu übernehmen. Hier kommt es ganz auf die Einkommenssituation an und ob ihr beide ausreichend verdient. Manche Vermieter verlangen einen Bürgen, der einspringen kann, wenn ihr als Mieter in einen finanziellen Engpass kommt.

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Überlege dir auch, ob ihr beide als Hauptmieter im Mietvertrag eingetragen sein wollt oder einer vielleicht Untermieter  wird. Das kann praktisch sein, wenn der eine zum anderen zieht oder umgekehrt. Als Untermieter hast du allerdings auch weniger Rechte und musst jederzeit die Wohnung verlassen, wenn es der Mieter oder sogar Vermieter verlangt. Dafür bleiben allerdings auch Mietstreitigkeiten meist am Hauptmieter hängen. Das solltet ihr genau regeln, dann habt ihre keine Probleme falls ihr irgendwann auseinander ziehen solltet.

Ich habe in unserer Redaktion einmal herumgefragt: Hier liest du, wie meine Kolleginnen und Kollegen zum Thema Zusammenziehen stehen. Fakt ist: Die Erfahrungen können sehr unterschiedlich sein.

#4 Ihr braucht beide euren Rückzugsort

In jeder Beziehung ist es wichtig, dass man seinen Freiraum hat und nicht vom Partner oder der Partnerin erdrückt wird. In einer gemeinsamen Wohnung kann man sich nicht mehr aus dem Weg gehen. Nicht jeder ist der Typ für permanentes Aufeinanderhocken. Es ist wichtig, dass du deinen Rückzugsort hast und auch er für sich sein kann. Wenn ihr es euch leisten könnt, dann sollte die Wohnung so groß sein, dass ihr beide einen Raum habt, in dem ihr für euch sein könnt oder ein spezielles Hobby ausübt. Sprecht darüber, wie ihr euch das Zusammenleben vorstellt und was ihr von einer gemeinsamen Wohnung erwarten. Dann klären sich Missverständnisse vorher schon und ihr merkt, ob das bei euch passt.

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#5 Kompromisse müssen sein, obwohl sie nerven

Zusammenziehen kann nur funktionieren, wenn du Kompromisse machst. Das Gleiche gilt natürlich für deinen Partner. Wenn er oder sie bei dir einzieht, dann solltest du ihn auch an der Gestaltung der Wohnung beteiligen und ihm erlauben, seinen Stil und seine Möbel mitzubringen. Das wird dich anfangs Überwindung kosten, da du bisher schalten und walten konntest, wie du wolltest. Wenn es mit euch klappen soll, ist das jedoch die Grundvoraussetzung. Es wird einige Zeit dauern, bis man sich eingespielt hat und ihr werdet viele neue Seiten aneinander kennenlernen.

#6 Ordnung ist für jeden etwas Anderes

Eines kann ich definitiv sagen: Ich kenne kein zusammenwohnendes Paar, das sich nicht darüber streitet, wer den Spüler einräumt und den Müll runter bringt. Natürlich sind dies Kleinigkeiten und sollten nicht über das Funktionieren einer Beziehung entscheiden. Doch du wirst sehen, dass es genau diese Kleinigkeiten sind, die beim Zusammenwohnen zum Thema werden. Denn jeder hat einfach eine andere Auffassung von Sauberkeit und Putzen. Der eine lässt es gern schleifen und der andere möchte alles akkurat. Eine gute Möglichkeit ist, das Putzen aufzuteilen. Damit jeder das machen kann, was ihm eher liegt. Versuche dabei, gelassen zu bleiben und es mit Humor zu nehmen. Es lohnt nicht, deswegen einen großen Streit anzufangen.

Ich bin nicht bereit zusammenzuziehen. Und jetzt?

Es kann durchaus sein, dass es für dich in deiner aktuellen Beziehung und in deinem Leben gerade nicht das Richtige ist,  zusammenzuziehen. Das kann ganz verschiedene Gründe haben. Wichtig ist, dass du mit deinem Partner oder deiner Partnerin darüber redest, was du dir von einer Beziehung wünschst und weshalb du deine Wohnung behalten willst. Natürlich kann es sein, dass er oder sie das ganz anders sieht und sich als nächsten Schritt in der Beziehung die gemeinsame Wohnung wünscht. Entweder ihr ihr findet gemeinsam eine Lösung, die für beide okay ist oder es wird schwierig werden, in Zukunft auf eure Bedürfnisse gleichermaßen einzugehen.

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Katja Nauck

So war es bei mir

Ich bin mit meinem Mann erst zusammengezogen, als wir beide mit dem Studium fertig waren und Jobs in derselben Stadt hatten. Das war damals nach 4 Jahren Beziehung und es war für uns die passende Zeit. Jeder hat vorher in WGs gewohnt und konnte sich daher genügend austoben und Freiheiten genießen. Viel eher hätten wir gar keine Wohnung finanzieren können und es war besser so, dass er Zeit für seine Abschlussprüfung hatte, während ich in einer anderen Stadt gewohnt und gearbeitet habe. Wir empfanden das als richtig so. Natürlich mussten auch wir uns erst einspielen und es gab in der ersten Wohnung so einige Diskussionen, welche Möbel wir mitnehmen und was wir wohin stellen. Uns hat das Zusammenziehen mehr zueinander gebracht und es war so schön, endlich nicht mehr fürs Wochenende herumreisen zu müssen und sich einfach die ganze Zeit zu sehen.

Du musst selbst entscheiden, wann für dich der richtige Zeitpunkt da ist. Doch wenn du merkst, dass du nicht der Typ für eine gemeinsame Wohnung bist, dann ist das auch kein Weltuntergang. Es gibt sehr viele glückliche Beziehungen, die nicht beieinander wohnen. Wichtig ist, dass es euch beiden so gefällt.

Katja Nauck

Bildquelle: iStock/LightFieldStudios/dualstock, Giphy