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Interview

Colitis Ulcerosa: Model Julia Kammerer spricht über ihre chronische Darmerkrankung

Julia Kammerer

Julia Kammerer ist Model und Influencerin. 2020 bekam sie die Diagnose „Colitis Ulcerosa“. Eine chronische Darmerkrankung, die viele nicht kennen. Im Interview haben wir mit ihr darüber gesprochen, was diese Diagnose für sie bedeutet hat, weshalb es ihr so wichtig ist, auf Social Media so offen darüber zu sprechen und wie sie heute mit der Krankheit zurechtkommt.

Dies ist eine gekürzte Version des Interviews. Das komplette Interview kannst du dir in unserer aktuellen Podcast-Folge anhören.

Du hast Colitis Ulcerosa. Kannst du kurz erklären, was das ist und wie du das gemerkt hast?

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Bevor ich die Diagnose bekommen habe, kannte ich die Krankheit selbst nicht. Das geht wohl den meisten so. Viele kennen wahrscheinlich Morbus Crohn. Beides sind entzündliche Darmerkrankungen. Morbus Crohn betrifft den ganzen Darm, Colitis Ulcerosa nur einen Teil. Es wird auch oft gesagt, dass es sich dabei um eine Autoimmunerkrankung handelt, aber das ist wissenschaftlich noch nicht bestätigt.

Als ich die Diagnose bekommen habe, war ich geschockt. Ich hatte schon lange zuvor ständig Bauchschmerzen und einen Blähbauch. Ich dachte zunächst, das liegt an meiner Umstellung von einer vegetarischen auf eine vegane Ernährung. Doch es wurde mit der Zeit immer schlimmer, besonders als ich dann im Juni 2020 das Pfeiffersche Drüsenfieber bekam. So ein Effekt kann die Entzündung noch einmal verstärken. Ich musste dann eine Darmspiegelung machen und bekam so die Diagnose.

Also hattest du Glück, dass du schnell eine Diagnose bekommen hast? Oftmals kann das lange dauern.

Auf jeden Fall. Ich habe mir aber auch vor der Infektion mit dem Pfeifferschen Drüsenfieber viele Gedanken gemacht, woher ich plötzlich diese ständigen Bauchschmerzen und den Blähbauch habe. Sowas kann schließlich ganz viele verschiedene Ursachen haben. Aber durch den Infekt wurde es dann so schlimm, dass ich direkt zur Darmspiegelung gegangen bin, welche zum Glück eine Erklärung mit sich brachte. Darüber bin ich froh. Die Zeit der Ungewissheit war eigentlich das Schlimmste. Ich denke, das geht vielen so, die eine solche Krankheit diagnostiziert bekommen. Wenn man weiß, was die Symptome verursacht, kann man etwas dagegen machen.

Als chronische Krankheit ist Colitis Ulcerosa vermutlich nicht komplett heilbar. Hast du noch Symptome?

Das Wort „chronisch“ war auch das, was mich so sehr geschockt hat, als ich die Diagnose zum ersten Mal bekommen habe. Aber ich habe mich jetzt damit abgefunden. Je nach Schwere wird die Krankheit in drei Stufen unterteilt. Ich habe glücklicherweise nur die erste. Teilweise habe ich noch Symptome. Die Krankheit zeigt sich in Schüben. Man hat also mal eine bessere, mal eine schlechtere Phase. Ich muss auch weiterhin Tabletten nehmen, habe die Krankheit aber insgesamt gut im Griff.

War es für dich schwer, das Thema offen auf Social Media anzusprechen?

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Ich habe erst einige Monate nach meiner Diagnose erstmals auf meinem Account darüber gesprochen. Vorher wollte ich erst mal für mich selbst sehen, wie sich das Ganze entwickelt und ich wie damit zurechtkomme. Später entschloss ich mich dazu, darüber zu reden. Ich dachte mir, dass ich sicher nicht die Einzige bin, die darunter leidet – und viele sprechen womöglich nicht darüber. Natürlich war das eine Überwindung, immerhin ist das jetzt nicht unbedingt das angenehmste Thema. Ich habe aber sehr viele positive Rückmeldungen bekommen. Gerade auch von Follower*innen, die selbst ähnliche Symptome hatten, aber noch nie an diese Krankheit gedacht hatten. Vor allem war mir wichtig, über meine Ernährung zu sprechen und über Dinge, die mir geholfen haben. Gerade die richtige Ernährung spielt bei dieser Krankheit eine besonders große Rolle.

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Worauf sollte man denn dabei achten?

Ich habe mich schon vor der Diagnose sehr gesund ernährt und somit instinktiv vieles richtig gemacht. Auch die vegane Ernährung ist bei der Krankheit eigentlich zu empfehlen, denn viele Milchprodukte können Entzündungen fördern. Außerdem sollte man auf sehr fettige Lebensmittel verzichten. Ich versuche außerdem nur Bio-Lebensmittel zu kaufen, die nicht stark behandelt wurden. Auch ist es für den Darm natürlich besser, selbst zu kochen, anstatt auf Fertiggerichte zu setzen. Zusätzlich nehme ich viele Präbiotika, also Ballaststoffe, die das Wachstum von guten Darmbakterien fördern.

Das vollständige Interview könnt ihr euch hier anhören:

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Bildquelle: privat

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