In unseren Zwanzigern erleben wir einige der prägendsten Jahre unseres Lebens. Zwischen dem Aufbau einer Karriere, dem Entdecken unserer Identität und der Navigation durch Beziehungen machen wir auch jede Menge Fehler. Und das ist auch kein Wunder: Unsere Zwanziger sind eine Zeit des Experimentierens und des Wachstums. Wir treffen Entscheidungen ohne die Lebenserfahrung, die uns später zur Verfügung stehen wird.
Trotzdem erwarten wir von uns selbst, alles richtigzumachen. Diese unrealistischen Erwartungen führen oft zu Schuldgefühlen und Selbstzweifeln, die wir jahrelang mit uns herumtragen. Zeit, einen liebevolleren Blick auf dich selbst zu werfen! Hier sind acht Dinge, für die du dir endlich vergeben solltest:
#1
„Verschwendete“ Zeit
Vielleicht hast du ein Studienfach gewählt, das sich als falsche Richtung herausstellte. Oder du bist in einer Beziehung geblieben, von der du tief im Inneren wusstest, dass sie nicht funktionieren würde. Möglicherweise hast du auch ein Jahr mit Reisen verbracht, während andere ihre Karriere vorantrieben. Was auch immer es war – diese Zeit war nicht verschwendet. Sie hat dir wertvolle Lektionen gebracht und dich zu dem Menschen geformt, der du heute bist. Jede Erfahrung, selbst die, die wir im Nachhinein bereuen, trägt zu unserem Wachstum bei.
#2
Finanzielle Fehler
Kreditkartenschulden, spontane teure Anschaffungen oder das Hinauszögern beim Aufbau von Ersparnissen – finanzielle Fehltritte in den Zwanzigern sind praktisch vorprogrammiert. Ohne die richtige finanzielle Bildung und mit dem Druck, einen bestimmten Lebensstandard zu halten, haben viele von uns kostspielige Fehler gemacht. Statt dich dafür zu verurteilen, nutze diese Erfahrungen als Motivation, jetzt bessere finanzielle Gewohnheiten zu entwickeln. Vergib dir selbst und fokussiere dich auf die Gegenwart und Zukunft deiner Finanzen.
#3
Gescheiterte Beziehungen
Ob du jemanden verletzt hast oder selbst verletzt wurdest – gescheiterte Beziehungen hinterlassen oft ein Gefühl des Versagens und der Schuld. Vielleicht bereust du, wie du dich verhalten hast, oder fragst dich, ob du mehr hättest tun können. Erinnere dich daran, dass Beziehungen in unseren Zwanzigern oft Lernfelder sind. Du hattest noch nicht die emotionale Reife und Kommunikationsfähigkeiten, die du heute besitzt. Verzeih dir für die Fehler, die du aus Unerfahrenheit gemacht hast, und nutze die wertvollen Erkenntnisse über Beziehungen für deine Gegenwart und Zukunft.
#4
Ungesunde Routinen
Die Selbstverständlichkeit, mit der wir in jungen Jahren unseren Körper behandeln, rächt sich oft später. Zu wenig Schlaf, ungesunde Ernährungsgewohnheiten, übermäßiger Alkoholkonsum oder das Ignorieren der mentalen Gesundheit. Vieles davon erschien in unseren Zwanzigern als unproblematisch. Mach dir klar, dass du damals andere Prioritäten hattest und vermutlich nicht vollständig über die langfristigen Auswirkungen informiert warst. Statt dich für vergangene Gewohnheiten zu verurteilen, konzentriere dich darauf, jetzt liebevoller mit deinem Körper und Geist umzugehen.
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#5
Verpasste Chancen
Der Job, den du nicht angenommen hast. Das Stipendium, für das du dich nicht beworben hast. Die Reise, die du abgesagt hast. In unseren Zwanzigern lassen wir oft Chancen verstreichen – aus Angst, Unsicherheit oder weil wir ihren Wert nicht erkennen. Diese nicht gegangenen Wege können zu jahrelangen „Was wäre, wenn“-Grübeleien führen. Vergib dir für die Entscheidungen, die du mit dem Wissensstand getroffen hast, der dir damals zur Verfügung stand. Das Leben bietet ständig neue Möglichkeiten, und deine vermeintlich verpassten Chancen haben vielleicht Raum für andere, bedeutungsvollere Wege geschaffen.
#6
Verletzendes Verhalten
Keiner von uns ist perfekt, und besonders in unseren Zwanzigern, wenn wir noch dabei sind, unsere emotionale Intelligenz zu entwickeln, verletzen wir manchmal andere – oft ohne es zu wollen. Vielleicht hast du Freundschaften vernachlässigt, warst in einer Beziehung nicht ehrlich oder hast jemanden ungerecht behandelt. Selbstvorwürfe ändern die Vergangenheit nicht. Stattdessen kannst du dich entschuldigen, wo es möglich ist, und vor allem aus deinen Fehlern lernen. Vergib dir selbst und nutze diese Erfahrungen, um künftig achtsamer mit den Menschen umzugehen, die dir wichtig sind.
#7
Verleugnete Authentizität
Viele von uns verbringen ihre frühen Erwachsenenjahre damit, sich anzupassen – sei es an Freundeskreise, Partner*innen oder berufliche Umgebungen. Dabei verleugnen wir oft wichtige Teile unserer Persönlichkeit, unserer Wünsche oder Überzeugungen. Im Rückblick mag es schmerzhaft sein zu erkennen, wie oft du „Ja“ gesagt hast, wenn du „Nein“ meintest, oder wie selten du für deine wirklichen Bedürfnisse eingetreten bist. Vergib dir diese Anpassung – sie war eine Überlebensstrategie in einer Zeit, in der du noch dabei warst, dich selbst zu finden und deinen Platz in der Welt zu definieren.
#8
Nicht früher angefangen zu haben, dir selbst zu vergeben
Die vielleicht wichtigste Sache, die wir uns vergeben müssen, ist die Tatsache, dass wir so hart mit uns ins Gericht gehen. Die Selbstkritik und der innere Richter, den viele von uns in sich tragen, verhindern oft echtes Wachstum und Heilung. Wenn du dir jetzt vorwirfst, jahrelang mit dir selbst zu streng gewesen zu sein, setzt du den Kreislauf nur fort. Vergib dir auch dafür, dass du dir nicht früher verziehen hast – Selbstmitgefühl ist eine Fähigkeit, die Zeit braucht, um sich zu entwickeln.
Selbstvergebung ist ein Prozess
Beginne damit, deine Zwanziger aus einer mitfühlenderen Perspektive zu betrachten: Du warst jung, du hast gelernt, du bist gewachsen. Viele der Dinge, für die du dich verurteilst, sind Erfahrungen, die zum Erwachsenwerden dazugehören. Die Fehler und vermeintlichen Fehltritte deiner Zwanziger waren notwendig für deine Entwicklung. Sie haben dich zu dem reflektierten Menschen gemacht, der du heute bist – zu jemandem, der jetzt weise genug ist, um zu erkennen, dass Selbstvergebung ein wichtiger Teil des Erwachsenseins ist.
Eine praktische Übung kann sein, einen Brief an dein jüngeres Ich zu schreiben – mit all dem Verständnis und der Weisheit, die du heute besitzt. Was würdest du dieser jüngeren Version von dir sagen? Welchen Rat, welchen Trost würdest du anbieten? Diese Perspektive kann helfen, die nötige emotionale Distanz zu schaffen, um Vergebung zu ermöglichen.
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