Hast auch du manchmal mit Selbstzweifeln zu kämpfen und hast das Gefühl, dass du im Gegensatz zu anderen Frauen in deinem Alter einfach nicht gut, erfolgreich oder schön genug bist? Da geht es dir genauso wie mir! Auch mich überkommen diese negativen Gedanken von Zeit zu Zeit und ziehen mich total runter ... Hier liest du, wie der Gedanke an mein jüngeres Ich mir dabei geholfen hat, nicht so streng zu mir selbst zu sein und aus dieser negativen Gedankenspirale auszubrechen.
Ständiges Vergleichen – der Anfang vom Ende
Woher kommt das eigentlich, dass uns solche unschönen Gedanken wie „Ich bin nicht gut genug“ immer mal wieder durch den Kopf schwirren? Das kann ganz unterschiedliche Gründe haben: Vielleicht wurde dieses Gefühl dir schon als Kind von gewissen Personen aus dem Familien- oder Freundeskreis eingetrichtert und irgendwann hast du angefangen deinen eigenen Selbstwert infrage zu stellen – vielleicht neigst du aber auch dazu, dich ständig mit anderen zu vergleichen, die (vermeintlich) ein besseres oder glücklicheres Leben führen ...
Bei mir ist es mit Sicherheit ein Mix aus beidem: Schon in der Grundschule hatte ich eine Freundin, die mir in Sachen Selbstwert überhaupt nicht gutgetan hat und die ich schon viel früher hätte gehen lassen müssen. Als ich ihr mit 14 im Tanzkurs total stolz erzählt habe, dass dieser eine Junge, für den ich ein kleines bisschen geschwärmt habe, mich gefragt hat, ob ich seine Tanzpartnerin sein wolle, meinte sie nur: „Aber nur, weil er vorher mich gefragt hat und ich ‚Nein‘ gesagt habe.“ Vielen Dank auch ... Das war kein sonderlich schönes Gefühl und leider nur ein Beispiel von vielen ... Gut, dass ich letztendlich meinen Selbstwert erkannt und diese vermeintliche Freundin in den Wind geschossen habe!
Heute ist mein Trigger oft ein anderer: Social Media. Vor allem, wenn ich Instagram öffne, schauen mir nur perfekte Gesichter ohne Pickel und mit makelloser Haut entgegen, Frauen, die immer die neueste Mode tragen, die eine perfekte Beziehung haben, ständig in Urlaub fahren können und in deren Wohnung es keine unschönen Ecken mit Gerümpel, das sonst eben nirgends Platz findet, gibt. Natürlich weiß ich, dass viele Influencer*innen in der Regel nur die schönen Seiten des Lebens teilen – ich selbst würde ja auch keine Fotos meiner Wohnung posten, wenn es aussehen würde, als hätte eine Bombe eingeschlagen ... Und obwohl ich das weiß, vergleiche ich mich mit diesen Frauen und fühle mich danach in der Regel schlecht.
Sind diese Gedanken mir gegenüber fair?
Durch diese ganze Vergleicherei passiert es also manchmal, dass ich in den Spiegel schaue und mich frage „Wieso bin ich nicht so schön wie DIE?“ Oder, dass ich mich in meiner Wohnung umschaue und denke „Wieso gibt es in MEINEM zu Hause immer eine Ecke, mit der ich nicht zufrieden bin?“ Dass ich meinen Kontostand checke und das Gefühl habe „ICH werde mir nie irgendwas leisten können“ oder, dass ich an meine Beziehung denke und mir der Gedanke kommt „Wieso haben ANDERE keine schwierigen Phasen?“
Und abgesehen davon, dass diese Gedanken natürlich völlig unlogisch sind, weil niemand ein perfektes Leben lebt, sind sie mir gegenüber auch einfach nicht fair – in Situationen, in denen ich an mir selbst zweifle, kann ich das nur leider oft nicht sehen.
Lass dich von diesen starken Frauen inspirieren, die Geschichte geschrieben haben:
So hilft mir der Gedanke an mein jüngeres Ich dabei, nicht so streng zu mir zu sein
Das letzte Mal, dass mich richtig heftige Selbstzweifel geplagt haben, war nach dem Ende meines Studiums, als es um den Einstieg ins Berufsleben ging. Schon beim Bewerbungenschreiben dachte ich „Was, wenn es jemanden gibt, der oder die besser ist und meinen Traumjob bekommt?“ Dieser Gedanke, verbunden mit Existenzängsten, war pures Gift für meine mentale Gesundheit und hat mich total runtergezogen ...
Und dann musste ich plötzlich an mein 6-jähriges Ich denken. Was würde dieses kleine Mädchen mit den Straßenköter-blonden Löckchen denken, wenn sie mich heute treffen würde? Und da wurde mir bewusst: Sie fände mich verdammt cool!
Denn heute habe ich all das erreicht, wovon ich damals geträumt habe. Abgesehen davon, dass ich ECHTE Piercings und Tattoos wie meine damaligen Idole (und Crushes, ja sind wir ehrlich) Bill und Tom Kaulitz habe, coole Klamotten in meinem Schrank hängen (ja, ich darf jetzt bauchfreie Shirts UND Tangas tragen, wobei letzteres nur halb so toll ist, wie ich damals dachte) und ich in meiner EIGENEN Wohnung lebe, die genauso cool eingerichtet ist, wie ich mir das immer erträumt habe, bin ich zu einer tollen starken Frau geworden, auf die ich einfach nur stolz sein kann.
In der Schule war ich schon ein echtes Gossip Girl und hatte immer den neuesten Promi-Tratsch im Gepäck, habe unglaublich gerne und viel geredet (sehr zum Leidwesen meiner Lehrer*innen) und geschrieben (ebenfalls sehr zum Leidwesen meiner Lehrer*innen, die meine 10 Seiten Kursarbeiten korrigieren mussten, während alle anderen nur maximal 5 hatten) und wollte später UNBEDINGT irgendwas mit Medien machen oder Moderatorin werden. Letztendlich habe ich beides geschafft und das, obwohl mir alle von meinem Germanistik-Studium abgeraten haben und mir nicht nur einmal der Satz „Was willst du danach machen? Taxifahren?“ untergekommen ist. Ich habe es durchgezogen und bin jetzt genau da, wo ich immer hinwollte.
Aber vor allem, und das ist das Allerwichtigste, charakterlich bin ich gewachsen: Ich bin mit den Jahren immer selbstbewusster geworden und stehe immer mehr für mich selbst, meine Bedürfnisse und meine Meinung ein, ich bin mir selbst treu geblieben und habe mich für andere Menschen nie verändert, sondern bin immer MEINEN Weg gegangen. Ich habe Menschen aus meinem Leben verbannt, die mir nicht guttun und mein Herz für all die Menschen geöffnet, die mich vollkommen machen. Und auch, wenn mein heutiges 25-jähriges Ich sich jeden Tag weiterentwickelt, wächst und natürlich auch scheitert, habe ich in den letzten Jahren doch gelernt, dass ich auf mich vertrauen kann. Dass ich gut so bin, wie ich bin und es überhaupt keinen Grund gibt, an mir zu zweifeln, denn ich werde meinen Weg schon gehen.
Wenn ich mein 6-jähriges Ich heute treffen würde ...
Wenn mein 6-jähriges Ich heute vor mir stehen würde, würde sie sagen „Wow, wenn ich groß bin, will ich mal genauso werden wie du.“ Und was soll ich ihr dann sagen? Dass sie all das erreichen wird, aber trotzdem denkt, dass sie nicht gut genug ist? Dass sie trotzdem an sich zweifelt? Nein, ich würde es nie übers Herz bringen, der 6-jährigen Nina die Worte „Du bist nicht gut genug“ gegen den Kopf zu knallen – und doch tue ich es jedes Mal, wenn ich mich in diesen negativen Gedanken über mich selbst verliere. Denn ich BIN dieses Mädchen. Und auch, wenn ich heute 25 Jahre alt bin, steckt die 6-jährige Nina doch noch in mir und hat es verdient, dass ich stolz auf sie bin.
Genau das zu tun, empfiehlt übrigens auch Schauspielerin und Erfolgsautorin Joyce Ilg, die durch ihren neu erschienenen Ratgeber „Hätte ich das mal früher gefühlt! Der Code für eine liebevolle Beziehung mit dir selbst und anderen“ zu einer wahren Selbstliebe-Expertin geworden ist. Im Interview berichtet sie: „Was das Thema Selbstliebe anbelangt, verlief mein Leben in Wellen. Es gab immer mal wieder Phasen, Erfahrungen und Erlebnisse, die mich in der Hinsicht wieder zurückgeworfen haben. Und es gab Phasen, in denen ich mich selbst sehr geliebt habe. Das Ziel sollte es aber sein, sich selbst mit allem zu lieben, was dazu gehört. In guten wie in schlechten Zeiten.“
Und wie schafft man das? Joyce Ilg rät, mit dem inneren Kind zu arbeiten: „In unseren Herzen sind wir alle so oft noch ein Kind. Das Kind, was wir einmal waren, das immer noch in uns weiterlebt in Form von Glaubenssätzen und Wunden. Wir reagieren sehr oft noch als Erwachsene aus unseren kindlichen Mustern und Gefühlen von damals. Wenn wir das verstehen, dann begreifen wir, dass wir dieses innere Kind mit jedem Mal verletzen, wo wir uns selbst niedermachen oder verurteilen. Und wenn wir uns ein Kind vorstellen, fällt es uns viel leichter, liebevoll mit unseren Gefühlen umzugehen. Selbstliebe entsteht vorrangig durch die ‚innere Kind‘-Arbeit. Ich kann sie nur jedem ans Herz legen. Es macht sogar Spaß sich dem inneren Kind zu widmen, wenn man weiß wie.“ Und ich kann dir aus eigener Erfahrung bestätigen: Das tut es!
Wenn du in Sachen Selbstliebe noch mehr Tipps vom Profi abgreifen willst, ist „Hätte ich das mal früher gefühlt! Der Code für eine liebevolle Beziehung mit dir selbst und anderen“ von Joyce Ilg auf jeden Fall eine klare Kaufempfehlung für dich:
Also, wenn auch du mal an dir zweifelst, denk an dein jüngeres Ich! Ich bin mir sicher, dass dieser Gedanke dich in jedem Fall stärken wird und dir den Weg in die richtige Richtung weisen wird oder dir, wie mir, dabei hilft, nicht so streng zu dir zu sein und auf dich zu vertrauen.