Vielleicht kennst du die Situation auch: Du stehst im Gartencenter und auf jedem Pflanzentopf sind verschiedene Symbole abgebildet. Und auch wenn eine Sonne noch recht eindeutig aussieht, fragst du dich, was der Rest wirklich bedeutet. Wir entschlüsseln für dich die wichtigsten Zeichen und erklären, was zum Beispiel Begriffe wie „Halbschatten“ tatsächlich in der Praxis bedeuten. So kaufst du nie wieder die falsche Pflanze und die, die du hast, werden am genau richtigen Standort herrlich blühen.
#1
Vollsonne (6+ Stunden direkte Sonne)
Was es bedeutet: Die Pflanze braucht mindestens sechs Stunden knallharte, direkte Sonneneinstrahlung täglich. Am besten sogar mehr. Diese Pflanzen sind echte Sonnenanbeter und kommen aus warmen, sonnigen Regionen.
Perfekte Standorte: Südbalkone, südliche Terrassen, vollsonnige Gartenbereiche ohne Schatten von Bäumen oder Gebäuden. Hier kann es richtig heiß werden – bis zu 40 °C und mehr.
Typische Pflanzen: Geranien, Petunien, Oleander, Verbenen, Lavendel, Rosmarin, Tomaten
Erkennungszeichen: Diese Pflanzen haben oft dickere, ledrige oder behaarte Blätter als Sonnenschutz, silbrig-graue Blätter oder speichern Wasser (Sukkulenten).
#2
Halbsonne/Halbschatten (3 bis 6 Stunden direkte Sonne)
Was es bedeutet: Der goldene Mittelweg: Die Pflanze braucht einige Stunden direkte Sonne, aber nicht den ganzen Tag. Oft ist Morgensonne oder Abendsonne ideal, während die heiße Mittagssonne vermieden wird.
Perfekte Standorte: Ost- oder Westbalkone, Bereiche unter lichten Bäumen, Plätze, die morgens oder abends Sonne haben, aber mittags im Schatten liegen.
Zeitplan: Idealerweise drei bis sechs Stunden Morgensonne (6 bis 10 Uhr) oder Abendsonne (16 bis 20 Uhr). Die knallharte Mittagssonne (11 bis 15 Uhr) sollte vermieden werden.
Typische Pflanzen: Die meisten Balkonblumen, Hortensien, Rosen, Clematis, viele Stauden
#3
Schatten (0 bis 3 Stunden direkte Sonne)
Was es bedeutet: Wenig bis gar keine direkte Sonne, aber trotzdem hell! Wichtig: Schatten bedeutet nicht dunkel, es sollte immer noch helles, indirektes Licht vorhanden sein.
Perfekte Standorte: Nordbalkone, überdachte Terrassen, Bereiche unter Vordächern, dichte Baumkronen, Innenhöfe
Das Licht: Helles, diffuses Licht ohne direkte Sonnenstrahlen. Oft reflektiertes Licht von Hauswänden oder gefiltertes Licht durch Blätter.
Typische Pflanzen: Begonien, Fuchsien, Impatiens (Fleißiges Lieschen), Hosta, Farne
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#4
Ein Tropfen (Wenig Wasser)
Was es bedeutet: Diese Pflanzen sind Überlebenskünstler und kommen auch mal eine Woche ohne Wasser aus. Sie mögen es eher trocken und vertragen Staunässe gar nicht.
Gießverhalten: Erde zwischen den Wassergaben komplett abtrocknen lassen. Lieber seltener, dafür gründlich gießen.
Typische Pflanzen: Sukkulenten, Kakteen, Lavendel, Rosmarin, Thymian
#5
Zwei Tropfen (Mäßig Wasser)
Was es bedeutet: Der Normalfall, quasi. Diese Pflanzen mögen gleichmäßig feuchte Erde, aber keine nassen Füße.
Gießverhalten: Oberflächlich antrocknen lassen, dann wieder gießen. Fingerprobe: zwei bis drei cm tief sollte die Erde trocken sein.
Typische Pflanzen: Die meisten Balkonblumen, Geranien, Petunien
#6
Drei Tropfen (Viel Wasser)
Was es bedeutet: Durstige Gesellen, die konstant feuchte Erde brauchen. Sie dürfen nie austrocknen!
Gießverhalten: Erde immer feucht halten, täglich kontrollieren, im Sommer oft täglich gießen.
Typische Pflanzen: Hortensien, Fuchsien, Begonien, Impatiens
So findest du den perfekten Standort
Schritt 1: Deinen Balkon/Garten analysieren
- Morgens (6 bis 10 Uhr): Wo scheint die Sonne hin? Das sind deine Ostbereiche.
- Mittags (11 bis 15 Uhr): Die heißeste Zeit – hier herrscht Vollsonne.
- Abends (16 bis 20 Uhr): Abendsonne für die Westbereiche.
- Ganztägig schattig: Nordseite oder überdachte Bereiche.
Schritt 2: Die richtige Pflanze wählen
- Vollsonnige Bereiche: Wähle Pflanzen mit Vollsonne-Symbol
- Gemischte Bereiche: Halbschatten-Pflanzen sind meist am flexibelsten
- Schattige Ecken: Schatten-Pflanzen bringen auch dunkle Bereiche zum Blühen
Schritt 3: Mikro-Standorte beachten
- Südbalkon: Oft heißer als angegeben – Mittagsschatten kann nötig sein
- Windige Balkone: Pflanzen trocknen schneller aus
- Überdachte Bereiche: Weniger Regen = mehr gießen nötig
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Mit diesem Wissen bist du bestens gerüstet für deinen nächsten Pflanzenkauf! Einmal verstanden, wirst du zum Pflanzen-Profi und deine grünen Lieblinge werden es dir mit üppiger Blütenpracht danken. Bei welchen 10 Balkon-Pflanzen du dir sicher sein kannst, dass sie volle Sonne abkönnen, erfährst du hier.