Während ich diesen Artikel hier schreibe, sitze ich vor meinem geöffneten Küchenfenster und merke, wie eine angenehm kühle Brise durch das Zimmer weht. Ich kann endlich wieder ATMEN! Nach der ersten großen Hitzewelle des Jahres und an die 36 Grad (sogar) hier in Hamburg, das beste Gefühl ever. Und meine persönliche Bestätigung dafür, dass der Sommer einfach nicht mein Ding ist. Nope. Und ich kann ehrlich gesagt auch nicht verstehen, wie jemand es toll finden kann, bei 3000 Grad wie ein Brathähnchen irgendwo in der Sonne zu brutzeln, während einem parallel die halbe Visage übers Gesicht fließt und man es sich in seinem eigenen Arschwasser (sorry für die Direktheit) gemütlich macht.
Vielleicht musste ich deswegen gerade auch so schmunzeln, als ich noch einmal den Artikel einer ehemaligen Kollegin gelesen habe, in dem sie über ihre ganz persönliche Hass-Beziehung zum Sommer schreibt ... die auch eins zu eins meine sein könnte. Ich glaube sogar, wir sind vielleicht ein und derselbe Mensch in zwei unterschiedlichen Körpern. Denn wie sie hasse ich es, direkt nach dem Aufstehen schon zu schwitzen, fühle mich in den meisten Sommer-Looks irgendwie unwohl und verkleidet, und ziehe mit meiner blassen Mozzarella-Haut natürlich auch noch jede Art von stechenden Insekten an! Die Frage, die sich jetzt also stellt, ist: Wie überlebt man den Sommer, wenn man ihn hasst? Meine Vorschläge gibt's jetzt für dich!
#1
Finde deinen ultimativen Sommer-Unterschlupf
Und damit meine ich nicht nur, dass du deine Wohnung in deine persönliche Bunker-Höhle verwandeln sollst (abdunkelnde Vorhänge zugezogen lassen, Ventilatoren strategisch aufstellen etc.), sondern dass du dir kühle Orte in deiner Nähe suchst, zu denen du flüchten kannst. Das können Bibliotheken sein, Coworking-Spaces, die auch garantiert 'ne gute Klimaanlage haben (wichtig für alle Remote-Mäuse), oder auch irgendwelche klimatisierten Shopping-Zentren. Hauptsache, du hast im Sommer ein paar Safe Spaces, die dir 'ne Abkühlung verschaffen und wo du dich entspannt aufhalten kannst.
#2
Werde zum Typ Frühaufsteher*in
Zugegeben, an diesem Punkt arbeite ich noch (ich stecke gerade vielmehr in der „Ok, einmal schlummern geht noch“-Phase), aber im Sommer macht es natürlich Sinn, etwas früher aufzustehen. Denn gerade in den sommerlichen Hochphasen ist es morgens noch ansatzweise erträglich, um Dinge wie Einkaufen oder einen entspannten Spaziergang, zu dem du nach der Arbeit keinen Bock mehr hast, zu erledigen. Verrückte Menschen in der desired-Redaktion nutzen die frühen Morgenstunden sogar, um joggen zu gehen. Aber irgendwo hört's mit dem Elan ja wohl auch auf, haha.
#3
Kenne die Abkühl-Tricks
Es gibt nämlich etliche geniale Hacks, mit denen du schnell für Abkühlung sorgen kannst – man muss sie nur auf dem Schirm haben! Wenn du von zu Hause arbeitest und es eh jedem egal ist, ob du nur im Schlüpper vorm Laptop sitzt, könntest du parallel zum Beispiel auch noch eine Schüssel mit kaltem Wasser für deine Füße unter dem Schreibtisch platzieren. Auch nice: Gelegentlich Eiswürfel an Handgelenke oder Nacken halten (dort verlaufen nämlich große Blutgefäße!) oder mit einem Handventilator für unterwegs für Erfrischung sorgen.
Aber auch abgesehen davon, gibt es noch viele weitere Hacks, mit denen du den Sommer überlebst (hier, hier oder hier).
#4
Werde zum Eis-Profi deiner Stadt
Klingt im ersten Moment vielleicht wenig vielsagend, aber wenn du den Sommer schon hasst, kannst du ja wenigstens versuchen, daraus eine angenehme Challenge zu machen. Zum Beispiel, indem du dir vornimmst, gemeinsam mit einer Freundin oder einem Freund das beste Eis der Stadt zu finden. Das sorgt für Abkühlung (lieben wir) und du kannst dich auf die kleinen, kühlen Pausen zwischendurch freuen.
Und apropos kühl: Generell solltest du im Sommer und gerade an den heißen Tagen darauf achten, dich nicht unbedingt von den heißesten und schwersten Gerichten zu ernähren. Ja, höre auf jemandem, der sich bei den 36 Grad doch echt Pasta zum Abendbrot gegönnt hat. Schwitzalarm, hallo! Dabei gibt es doch so viele nice kalte Gerichte im Sommer. Salate mit Gurken und Tomaten, WASSERMELONE (yum!), Sommerrollen, kalte Suppen wie Gazpacho und vieles mehr. Setze lieber darauf!
#5
Plane „Anti-Sommer-Aktivitäten“ mit Gleichgesinnten
Du denkst, du bist die einzige Person auf diesem Planeten, die den Sommer nicht mag? Jep, die Mehrheit da draußen spielt sicherlich im Team Sommer, aber mit mir bist du schon mal zu zweit. Und es gibt da safe noch weitere Sommer-Hasser*innen in deinem Umfeld – oder eben Personen, die kein Problem haben, sich mit dir auch mal in den Schatten zu verziehen. Organisiere also einfach mal coole Aktivitäten, die ihr stattdessen machen könnt. Movie Nights im kühlen Wohnzimmer, ein Picknick in einem Park, wo auch garantiert keine krasse Sonne durch die dicke Baumdecke kommt, oder auch andere Aktivitäten, auf die ihr Bock habt. Niemand zwingt dich, draußen im Freibad oder sonst wo abzuhängen.
#6
Sei vorbereitet
Dieser Punkt geht vor allem auch an mich! Denn obwohl ich weiß, wie köstlich mich jede Mücke, jeder Floh und jedes andere Stechding da draußen findet, mache ich jedes Mal wieder den Fehler, an einen See zu fahren, ohne mich vorher mit Insektenschutz einzusprühen. Ich glaube zwar nicht, dass mich das komplett schützt, aber ein, zwei Mücken werden davon safe abgehalten – und ich kann mir zumindest nichts vorwerfen.
Das hier ist also ein Reminder an dich und mich, dass wir uns endlich ausrüsten. Ich spreche auch schon seit ein paar Jahren davon, mir endlich einen Insektenstichhalter zu kaufen, was ich bis heute nicht getan habe. Aber guess what? Das Ding wandert jetzt in meinen Einkaufswagen!
Vielleicht sogar in der Smartphone-Variante. Dann hat man das Teil nämlich einfach immer am Schlüsselbund mit dabei und kann es zücken, sobald mal wieder eine Mücke zugestochen hat.
#7
Akzeptiere die Situation
Für diesen Punkt wirst du mich wahrscheinlich hassen, aber ich glaube, zum Sommer-Überleben gehört auch, dass wir diesen mit all seinen Facetten irgendwie tolerieren und das Beste daraus machen müssen. Denn er ist ja nun mal da und es werden sicherlich auch noch weitere extrem heiße Tage kommen, an denen wir uns am liebsten verkriechen würden (jep, der Klimawandel ist halt ziemlich REAL). Doch genau deswegen ist es wichtig, mit dem Sommer (und nun zitiere ich nochmal meine oben bereits erwähnte Ex-Kollegin) ein bisschen Frieden zu schließen.
Denn, und das muss sogar ich zugeben, es gibt ja auch ganz wunderbare Seiten am Sommer. Zum Beispiel lange, laue Nächte auf dem Balkon (die Mücken vergesse ich jetzt mal kurz), Sprünge ins Meer, Day Drinking mit Freund*innen und generell Menschen, die nicht wie im Winter 24/7 mit einer „Alles fuckt mich ab“-Attitüde durch die Gegend rennen. Und vielleicht sollten wir uns genau darauf konzentrieren. Dann kann der Sommer – zusammen mit meinen kleinen Tipps – vielleicht sogar ja echt okay werden!