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Weibliche Geschlechtsorgane

Der Uterus: Das erste Zuhause Deines Babys

Der Uterus: Das erste Zuhause Deines Babys

Wenn die befruchtete Eizelle es sich in der Schleimhautschicht Deiner Gebärmutter gemütlich macht, zieht Dein Baby in sein allererstes Zuhause ein. Für die nächsten neun Monate ist der Uterus der Ort, an dem es sich geborgen fühlt, entwickelt und groß und stark wird. Der Uterus ist somit das wichtigste Organ, wenn Du anfängst, Dir über Fortpflanzung Gedanken zu machen.

Vielleicht kannst Du Dich noch ein wenig an die Zeichnungen aus dem Biobuch erinnern oder hast Dich selbst schlau gemacht, was in Deinem Körper vor sich geht. Spätestens, wenn Du ein Baby bekommen möchtest, solltest Du einige Dinge über Deine Gebärmutter wissen. Die Gebärmutter, oder auch der Uterus, ist eins der inneren weiblichen Geschlechtsorgane. Sie ähnelt von der Form her einer umgedrehten Birne und liegt in Deinem Körper zwischen Blase und Mastdarm. Der Uterus ist sieben bis neun Zentimeter groß und wiegt zwischen 50 und 60 Gramm. Während einer Schwangerschaft wächst er jedoch mit dem Baby mit und kann auf ein Gewicht von bis zu einem Kilo kommen. An der Außenseite ist die Gebärmutter teils von Bauchfell und teils von Bindegewebe umgeben, das sie stützt und ihr Halt gibt. Man bezeichnet den oberen Teil des Uterus als Gebärmutterkörper, oder auch Corpus uteri und den schmaleren unteren Teil als Gebärmutterhals oder Zervix. Der Gebärmutterhals ist über den Muttermund mit der Scheide verbunden. An Deinen fruchtbaren Tagen ist der ansonsten durch einen Schleimpfropf verschlossene Muttermund geöffnet, um Samenzellen den Eintritt in Deinen Uterus zu gewähren. An den oberen Seiten münden die Eileiter in die Gebärmutterhöhle. Diese ist spaltförmig und geht nach unten hin in den Gebärmutterkanal über. Wichtig für eine Schwangerschaft ist vor allem auch die Wand der Gebärmutter, die aus drei Schichten glatter Muskulatur besteht. Die äußere Schicht nennt man Perimetrium, die mittlere Myometrium und die innere wird als Endometrium bezeichnet. Diese innere Schleimhautschicht enthält viele Drüsen, die die Schleimhaut im Falle einer Einnistung des befruchteten Eis ernährt und verdickt, bis sich ein Anschluss des Embryos an die mütterlichen Gefäße aufgebaut hat.

Der Uterus während des Menstruationszyklus

Während des Menstruationszyklus wird nicht nur ein neues Ei herangereift und beim Eisprung in die Eileiter übergeben, sondern im Verlauf eines Zyklus wird die Gebärmutterschleimhaut mit der monatlichen Regelblutung abgestoßen und danach wieder aufgebaut. Dafür sind die Hormone Östrogen und Progesteron verantwortlich. Der Uterus wird so bereits auf eine eventuelle Einnistung einer befruchteten Eizelle vorbereitet. Wird das Ei nicht befruchtet, hört der Körper auf, in erhöhtem Maße Progesteron zu produzieren, und die verdickte Gebärmutterschleimhaut kann nicht aufrechterhalten werden. Der Uterus stößt sie mit der monatlichen Regelblutung ab, die von Kontraktionen der Gebärmutter begleitet wird. Diese werden häufig als krampfartige Regelschmerzen wahrgenommen. Mit dem Einsetzen der Periode beginnt der nächste Zyklus mit einem neuen Ei und der erneuten Chance auf eine Schwangerschaft.

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Die Gebärmutter (Uterus) beherbergt Dein Baby während der Schwangerschaft
Der Uterus gehört zu den inneren weiblichen Geschlechtsorganen.

Der Uterus während der Schwangerschaft

Die Gebärmutter wird bereits zu Beginn des Zyklus auf eine mögliche Schwangerschaft vorbereitet. Im Uterus bauen Hormone die Schleimhaut auf, die eine befruchtete Eizelle gut versorgen kann. Wenn Du und Dein Partner an den Tagen um den Eisprung herum ein paar Mal im Schlafzimmer verschwunden seid und es mit der Befruchtung geklappt hat, macht sich die Zygote, also die befruchtete Eizelle, auf den Weg in den Uterus. Dort kommt sie ungefähr vier Tage später an und macht es sich in einer Mulde in der Gebärmutterwand gemütlich. Sobald sie vollständig von der Gebärmutterschleimhaut bedeckt ist, ist die Einnistung beendet und man spricht von einem Embryo. Von da an tut Deine Gebärmutter alles, um Dein Baby zu schützen und es gut zu versorgen. Im Falle einer Schwangerschaft wird auch weiterhin Progesteron produziert, das dafür sorgt, dass sich der Uterus weiter verdickt und der Muttermund sich verschließt, um Deinem Baby Halt zu geben. Und dann heißt es für Baby und Gebärmutter erst einmal wachsen, wachsen, wachsen! Schon unmittelbar nach der Einnistung beginnt der Uterus, sich zu vergrößern. Von der Größe einer Birne wächst er in den nächsten neun Monaten auf die Größe von zwei Fußbällen. Im Mutterpass notiert Dein Frauenarzt nach jeder Untersuchung den Stand des Fundus, also dem oberen Rand der Gebärmutter. Am Ende der Schwangerschaft sitzt er etwa zwei Finger unter dem Rippenbogen. Das Wachstum des Uterus wird von Kontraktionen begleitet, die am Ende der Schwangerschaft dann als Wehen empfunden werden und Dein Baby aus seinem ersten Zuhause in Deinem Bauch in die große, weite Welt und Deine wartenden Arme befördern.

Anomalien des Uterus

Bei einigen Frauen hat die Gebärmutter eine von der Norm abweichende Form oder Größe. Solche Fehlbildungen des Uterus können eine erfolgreiche Schwangerschaft verhindern. Die häufigste dieser Anomalien der Gebärmutter nennt sich Uterus bicornis. Hierbei ist die Gebärmutter nicht birnenförmig, sondern herzförmig. Andere Fehlbildungen sind zum Beispiel der Uterus didelphys, eine zweigeteilte Gebärmutter, oder der Uterus unicornis, bei dem die Gebärmutter nur zu einem Eierstock führt. Bei diesen beiden Anomalien kann es zu Komplikationen während der Schwangerschaft kommen, da das Baby nicht genügend Platz haben und in Steißlage geraten könnte. Beim sogenannten Uterus septus ist das Innere der Gebärmutter durch eine Muskelwand getrennt. Viele dieser Fehlbildungen können jedoch bei vorhandenem Kinderwunsch operativ behoben werden, sodass einer erfolgreichen Schwangerschaft nichts mehr im Weg steht. Vor ein paar Jahren wurden darüber hinaus die ersten erfolgreichen Transplantationen eines Uterus durchgeführt. Viele Frauen entscheiden sich auch bewusst für eine operative Entfernung der Gebärmutter, um extremen Regelschmerzen den Garaus zu machen. Die sogenannte Hysterektomie wird sowohl bei gutartigen Muskelknoten, aber auch bei bösartigen Erkrankungen des Uterus durchgeführt und ist eine der häufigsten gynäkologischen Eingriffe. Wenn Du planst, schwanger zu werden, kannst Du Deine Gebärmutter vorher auf Fehlbildungen untersuchen lassen, damit Du Dir keine Sorgen machen musst und Dein Baby die Zeit in seinem ersten Zuhause genießen kann.

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Die Gebärmutter leistet während einer Schwangerschaft eine ganze Menge. Kein anderes menschliches Organ legt so viel an Gewicht und Größe zu, wie der Uterus während der Schwangerschaft. Er beherbergt Dein Baby sicher und sorgt dafür, dass es alles bekommt, was es in seinem ersten Zuhause braucht.

Bildquelle: Sebastian Kaulitzki/Hermera/Thinkstock