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Rosa & blau?

Geschlechtsneutrale Erziehung: Was hat es damit auf sich?

Geschlechtsneutrale Erziehung
© GettyImages/romrodinka

Bereits seit Jahrhunderten wird in der englischen Sprache zwischen den Begriffen „sex“ und „gender“ unterschieden. Damit soll klargestellt werden, dass das biologische Geschlecht nicht automatisch mit der Geschlechtsidentität eines Menschen übereinstimmt. Auch hierzulande ist geschlechtsneutrale Erziehung in letzter Zeit in aller Munde. Aber was hat es damit eigentlich genau auf sich? Wir klären auf.

Was ist eine geschlechtsneutrale Erziehung?

Das Ziel von geschlechtsneutraler oder auch genderneutraler Erziehung ist es, traditionelle Geschlechterrollen und Stereotype aufzubrechen. Kinder sollen die Chance erhalten, sich frei und unabhängig von ihrem biologischen Geschlecht sowie Gesellschaftsklischees zu entfalten.

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Ist eine geschlechtsneutrale Erziehung möglich?

Eines vorweg: Eine vollständige, geschlechtsneutrale Erziehung ist wohl kaum möglich. Dafür sind traditionelle Rollenverteilungen immer noch zu tief in der Gesellschaft verankert. Spätestens in Kita, Schule oder durch die Medien, werden Kinder früher oder später mit klassischen Rollenbildern konfrontiert. Aber du kannst mit gutem Beispiel vorangehen und deinen Kindern ein offenes Weltbild vorleben, indem du:

  • Mädchen und Jungen gleich behandelst und nicht zwischen ihnen unterscheidest. Ein Kind kann auch einfach ein Kind sein.
  • Bei Klamotten oder Spielzeug zu anderen Farben als Rosa und Blau greifst – auch wenn das zugegebenermaßen oft schwer ist. Lass‘ dein Kind am besten selbst entscheiden, was ihm gefällt. Farben sind für alle da!
  • Beim Spielzeug über den Tellerrand schaust. Jungs mögen Autos und Mädchen Puppen? So ein Quatsch! Erlaubt ist, was Spaß macht. 
  • Oft schnappen Kinder spätestens im Kindergarten oder in der Schule Sätze wie „Pink ist für Mädchen!" oder „Jungs sind besser in Mathe!" auf. Hier helfen offene Gespräche darüber oder auch Kinderbücher, die genau solche Themen behandeln. Hier haben wir ein paar passende Lesetipps gesammelt.

Wo gibt es geschlechtsneutrale Erziehung?

Schweden ist Vorreiter in Sachen geschlechtsneutrale Erziehung. 2015 wurde das geschlechtsneutrale Pronomen „Hen“ offiziell in den schwedischen Duden aufgenommen. Außerdem wurden alle öffentlichen Kindergärten und Schulen dazu aufgefordert, aktiv traditionellen Geschlechterrollen und -klischees entgegenzuwirken. Aber auch in Deutschland und vielen anderen Ländern wird das Bewusstsein für eine geschlechtsneutrale Erziehung immer größer. 

Wie nennt man geschlechtsneutrale Menschen?

Geschlechtsneutrale Menschen werden als nicht-binär, non-binary bzw. genderqueer bezeichnet. Sie identifizieren sich nicht ausschließlich als männlich oder weiblich. Nicht-binär ist ein Sammelbegriff für viele weitere Geschlechtsidentitäten, bei denen es weniger auf das biologische Geschlecht ankommt als auf persönliche Empfindungen.

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Was ist eine geschlechtsneutrale Schule?

Geschlechtsneutrale Schulen setzen in ihrem Lehrplan auf gendersensible Bildung. Vorurteile, die sich oft aus klassischen Rollenklischees ergeben (z.B. Jungs sind besser in Naturwissenschaften, Mädchen sind besser in Kunst, etc.) sollen möglichst vermieden werden, damit alle Schüler*innen die gleichen Chancen haben. Auch soll das Verständnis für Diversität und Geschlechterneutralität gefördert werden. Konkret bedeutet das:

  • Das Einbringen von Diversität und Inklusion in Lehrinhalten. Durch die alltägliche Konfrontation mit verschiedenen Lebensmodellen wie Homosexualität, nichtbinären Geschlechtsidentitäten oder auch Behinderungen, wird der Umgang damit normalisiert.
  • Geschlechtsneutrale Sprache in Wort und Schrift schafft Respekt und dient den Schüler*innen als Vorbild.
  • Arbeit in vermischten Gruppen schafft eine geschlechtsneutrale Atmosphäre.
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Jeder Mensch ist einzigartig – und seine Identität beinhaltet weit mehr als nur sein biologisches Geschlecht. Geschlechtsneutrale Erziehung kann dazu beitragen, offener für andere Lebensrealitäten zu werden und traditionelle Rollenverteilungen aufzubrechen. Das bedeutet nicht, dass zukünftig alle Jungs mit langen Haaren und Tütü herumlaufen sollen. Aber es bedeutet, dass sie es dürfen, wenn sie das wollen, ohne dabei schief angeschaut zu werden.

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