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Gebärmutterhalskrebs früh erkennen: Darum ist der Pap-Test so wichtig

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Nicht nur, wenn du einen Kinderwunsch hegst, sondern auch für die generelle Vorsorge, solltest du regelmäßige Kontrolluntersuchungen bei deinem Frauenarzt ernst nehmen. Einmal im Jahr wird dabei ein Pap-Test durchgeführt, der besonders wichtig ist. Mit Hilfe des Zellabstrichs vom Muttermund können diverse Infektionen sowie Gebärmutterhalskrebs rechtzeitig erkannt werden. Alles, was du zum Pap-Abstrich wissen musst.

Der Pap-Test ist enorm wichtig. Er gehört zu den einfachsten Untersuchungen beim Frauenarzt und sollte bei jeder Kontrolluntersuchung unbedingt gemacht werden. Durch ihn können viele Krankheiten bereits vorzeitig erkannt werden, die sich ansonsten negativ auf deine Fruchtbarkeit auswirken können. Vor allem als Vorsorgeuntersuchung gegen Gebärmutterhalskrebs ist der Pap-Test ein gutes Mittel, da bei einer Früherkennung der Krebsform viel gerettet werden kann. So ist es heutzutage nicht mehr nötig, dass gleich die komplette Gebärmutter entfernt wird, wenn das Karzinom früh genug entdeckt wird. Doch auch andere Krankheiten können mit Hilfe des Tests ausfindig gemacht werden. Von diesen sind vor allem die Chlamydien noch besonders gefährlich, da sie unerkannt bis zu Jahre verschleppt werden und in dieser Zeit Komplikationen verursachen können, die die Fruchtbarkeit stark beeinträchtigen.

Pap-Test: So läuft er ab

Der Arzt oder die Ärztin führt bei dem Test einen Watteträger in deine Scheide ein, um Zellen einmal vom Muttermund und einmal aus der Öffnung des Gebärmutterhalses direkt zu entnehmen. Der Abstrich dauert nur wenige Sekunden. Die Proben gehen dann zur Untersuchung ins Labor, in der Regel erhalten die Praxen die Testergebnisse innerhalb einer Woche. Hiervon bekommst du allerdings nur etwas mit, wenn der Befund in irgendeiner Art und Weise auffällig ist, ansonsten wird deine Ärztin dich nicht weiter kontaktieren. Im Labor wird dann der eigentliche Pap-Test durchgeführt. Die Zellen werden mit 96-prozentigem Alkohol fixiert und mit einer speziellen Farblösung eingefärbt. Nun kann im Labor anhand der Zellen nicht nur dein Hormonstatus erkannt werden und in welcher Phase des Zyklus du dich gerade befindest, sondern auch, ob du an Entzündungen, Krebsvorstufen, Zervixkarzinomen oder Infektionen wie Herpes, HPV, Chlamydien oder Pilzen leidest.

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Manche Frauen empfinden die Untersuchung als unangenehm, da der Abstrich am teils empfindlichen Muttermund durchgeführt werden muss. Es können auch leichte Blutungen auftreten, die in der Regel aber ungefährlich sind.

Woran sollten Patientinnen vor dem Pap-Abstrich denken?

Zwei Tage vor der gynäkologischen Untersuchung solltest du auf Sex, Tampons, Gleitgel, Scheidenzäpfchen, Vaginalcremes, Intimspülungen etc. verzichten. All das könnte das Ergebnis verfälschen. Wichtig ist auch, dass du den Termin nur dann wahrnimmst, wenn gerade sicher keine Regelblutung besteht. Empfohlen wird von Frauenärzt*innen, dass mindestens fünf Tage zwischen dem Ende der letzten Blutung und dem Testzeitpunkt liegen.

Welche Pap-Stufen gibt es?

Zeigt dein Pap-Test ein auffälliges Ergebnis an, wird dir deine Frauenärztin dies mitteilen. Doch gerade wenn man eine solche Schocknachricht erhält, ist man oft so durch den Wind, dass man meistens im Anschluss noch selbst einmal ein paar Nachforschungen anstellen möchte, um eine klare Vorstellung vom Ernst der Lage zu bekommen. Damit du weißt, was die unterschiedlichen Zahlen hinter deinem Pap-Test bedeuten, haben wir sie hier einmal für dich zusammengefasst:

Pap 0: Der Zellabstrich war nicht ausreichend und muss wiederholt werden.
Pap I: Unauffälliger Befund
Pap II-a: Unauffälliger Befund, Test gemacht aufgrund von anderen Auffälligkeiten z. B. längerer Unfruchtbarkeit
Pap II: Eingeschränkt unauffälliger Befund, z. B. wenn das Gewebe durch vorherige Infektionen gereizt ist
Pap III: Unklare Befunde, die jedoch keine gravierenden Ursachen haben müssen, entweder wird der Pap-Abstrich wiederholt oder es folgt ein HPV-Test
Pap III-D: Größere Auffälligkeiten, um sicherzugehen, muss nach drei Monaten der Test wiederholt werden
Pap IV: Vorstadium eines Zervixkarzinoms, Kolposkopie und Gewebeprobe zur weiteren Untersuchung müssen erfolgen
Pap V: Zervixkarzinom liegt vor, dringende Behandlung nötig

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Pap-Test ist positiv, was nun?

Wichtig zu wissen: Ist der Pap-Test positiv, ist dies – auch bei höheren Pap-Stufen – kein Beweis für Gebärmutterhalskrebs. Das Ergebnis ist vielmehr nur ein Hinweis darauf, dass mehr oder weniger starke Zellveränderungen vorliegen. Deine Frauenärztin wird dich über das weitere Vorgehen aufklären – wenn du dir bei irgendetwas unsicher bist, frag unbedingt nach!

Nach einer dreimonatigen Wartefrist macht deine Frauenärztin dann weitere Untersuchungen. Dazu gehört vor allem ein Test auf Humane Papillomviren (HPV). Nur wenn HP-Viren nachweisbar sind, folgen weitere Untersuchungen. Denn der Virustest allein zeigt nicht an, ob tatsächlich Krebs oder eine Krebsvorstufe vorliegen.

Kann der Pap-Test ein falsches Ergebnis anzeigen?

Wie jede Untersuchung ist auch der Pap-Test allein nicht 100-prozentig sicher. Bereits an den verschiedenen Klassifizierungen kann man gut erkennen, dass selbst auffällige oder unklare Befunde nicht immer etwas bedeuten müssen, daher kann es auch schon einmal vorkommen, dass ein unklarer Befund zu negativ oder zu positiv interpretiert wird. Sowohl ein falsch positives als auch ein falsch negatives Ergebnis ist daher im Bereich des Möglichen. Wesentlich wahrscheinlicher ist es allerdings, dass ein falsch negatives Ergebnis vorliegt, eine vorliegende Krankheit also nicht als solche erkannt wird. Die Wahrscheinlichkeit hiervon ist bei einem Pap-Test sogar recht hoch. Nur 51 Prozent aller kranken Patienten werden tatsächlich erkannt. Ein falsch positives Ergebnis kommt hingegen seltener vor. Lediglich bei zwei Prozent aller Patienten kann es vorkommen, dass ein auffälliger Befund diagnostiziert wird, obwohl alles im grünen Bereich ist.

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Sollte deine Ärztin dich also mit einem positiven Befund konfrontieren, ist es wichtig, dass du dies auch ernst nimmst, da ein Fehler so gut wie ausgeschlossen ist. Um die Chancen im Übrigen zu erhöhen, dass eine Infektion oder ein Karzinom bei dir tatsächlich bereits frühzeitig erkannt wird, hilft es, sich regelmäßig untersuchen zu lassen. Einmal im Jahr solltest du eine Vorsorgeuntersuchung bei deinem Frauenarzt wahrnehmen. Hältst du dies gewissenhaft ein, steigt die Wahrscheinlichkeit die Krankheit zu erkennen nach nur drei Jahren bereits von 51 Prozent auf gut 90 Prozent an.

Was kostet der Pap-Test?

Frauen ab 20 Jahren erhalten den Pap-Test einmal im Jahr kostenlos, bzw. die Kassen übernehmen die Kosten. Seit 2020 zahlen die Kassen den Abstrich für Patientinnen ab 35 Jahren nur noch alle drei Jahre. Bei ihnen wird er dafür kombiniert mit einem Test auf humane Papillomviren (HPV), die Gebärmutterhalskrebs auslösen. Die Kombination aus HPV- und Pap-Test gilt als besonders zuverlässige Methode zur Diagnose von Gebärmutterhalskrebs. Daher gilt ein Untersuchungsabstand von drei Jahren als ausreichend sicher, so das Deutsche Krebsforschungszentrum.

Frauen über 35 Jahren, die sich dennoch testen lassen möchten, müssen die Kosten selbst tragen. Es handelt sich dann um eine sogenannte individuelle Gesundheitsleistung (IGeL). Die Kosten können von Praxis zu Praxis leicht variieren und liegen zwischen 50 und 80 Euro.

Das ist der HPV-Test

Wenn der Pap-Abstrich auffällig ist, wird – je nach Ermessen – ein HPV-Test durchgeführt. Bestimmte Humane Papillomviren (HPV) gelten als Hauptverursacher von Gebärmutterhalskrebs.

Beim HPV-Test wird, wie beim Pap-Test, ein Zellabstrich vom Muttermund und aus der Öffnung des Gebärmutterhalses entnommen.

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Es ist möglich, dass die Infektion von selbst verheilt, das kann der Test allerdings nicht vorhersagen. Durch den Test lässt sich aber herausfinden, mit welchem Virustyp eine Frau infiziert ist.

Wie oft sollte ein Pap-Test durchgeführt werden?

Für Frauen bis 34 Jahren gehört der jährliche Pap-Abstrich fest zur Kontrolluntersuchung dazu. Deinen Vorsorgetermin wahrzunehmen, ist daher unerlässlich! Ab 35 Jahren erfolgt der Pap-Test dann alle drei Jahre in Kombination mit einem HPV-Test. Wenn du Veränderungen feststellst, zum Beispiel während deiner Regelblutung, Schmerzen hast oder auch äußerliche Veränderungen in deinem Genitalbereich auftreten, zögere nicht, das deiner Frauenärztin mitzuteilen. Damit dein nächster Besuch bei deiner Frauenärztin so angenehm wie möglich wird, haben wir in dieser Bilderstrecke Tipps für dich gesammelt.

8 Dinge, die du nie beim Frauenarzt machen solltest

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Bildquelle: Getty Images/pepifoto

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