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Umweltfreundlich & ohne Tierleid

Veganes Leder: Diese Alternativen musst du unbedingt kennen

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Wer bei der eigenen Ernährung Wert auf Veganismus legt, kann das auch auf die Kleidung und Accessoires ausweiten. Denn es muss nicht immer Tierleder sein, inzwischen gibt es viele Alternativen aus Kaktus, Äpfeln oder Kork und die Forschung ist noch lange nicht am Ende. Welche vegane Lederalternativen du unbedingt kennen solltest und wie es wirklich um die Umweltbilanz steht, verraten wir dir hier.

In den letzten Jahren hat sich ein bemerkenswerter Wandel in der Modeindustrie vollzogen. Immer mehr Designer*innen und Konsument*innen entscheiden sich für veganes Leder als nachhaltige und ethisch vertretbare Alternative zu herkömmlichem Tierleder. Diese innovative Entwicklung ist ein wichtiger Schritt in Richtung Umweltschutz, Nachhaltigkeit und Tierwohl.

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Ein Hauptgrund für die steigende Beliebtheit von veganem Leder ist vor allem die wachsende ethische Verantwortung vieler Menschen. Das Bewusstsein für den Tierschutz ist in den letzten Jahren stark gestiegen, und viele möchten nicht nur bei der Ernährung auf den Einsatz von Tieren bzw. Fleisch verzichten, sondern auch bei der Kleidung. Dank Innovationen und einer stetigen Weiterentwicklung ist es mit veganem Leder möglich, dem modischen Stil treu zu bleiben, ohne dabei Kompromisse beim Tierschutz eingehen zu müssen.

Was ist veganes Leder?

Das Wichtigste bei veganem Leder ist, dass es ohne jegliche tierischen Materialien produziert wird – echtem Leder aber ähnlich sieht und sich teilweise auch so anfühlt. Woraus besteht das tierfreie Leder dann? Veganes Leder wird aus verschiedenen Materialien hergestellt, wie beispielsweise Polyurethan (PU, Kunststoff, der aus Erdöl gewonnen wird) oder Polyvinylchlorid (PVC). Auch synthetische Alternativen wie Pilze oder pflanzenbasierte Stoffe wie Ananas- oder Kaktusleder reihen sich in die Liste ein. Diese Materialien bieten zahlreiche Vorteile gegenüber herkömmlichen Leder: Sie sind nicht nur frei von tierischen Produkten, sondern auch ressourcenschonend und ermöglichen so die Reduzierung von Abfällen.

Ist veganes Leder Kunstleder?

Kunstleder bedeutet nicht automatisch, dass es vegan ist. Denn bei der Erzeugung von Kunstleder wird zunächst nur auf die Verarbeitung von Tierhäuten verzichtet, Knochenleim kann beispielsweise trotzdem zum Einsatz kommen. Wer wirklich auf Nummer sichergehen will, greift auf Schuhe, Taschen und Co. aus veganem Leder zurück.

In welchen Onlineshops du guten Gewissens einkaufen kannst, verraten wir dir im Video:

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Wie umweltfreundlich ist veganes Leder?

Ein weiterer Vorteil von veganem Leder liegt in seiner positiven Umweltbilanz. Die Herstellung von Tierleder ist oft mit erheblichen Umweltauswirkungen verbunden, wie etwa der Verschwendung von Wasser, dem Einsatz von Chemikalien und der Abholzung von Regenwäldern für Weideflächen. Veganes Leder hingegen benötigt weniger Wasser und verursacht weniger Treibhausgasemissionen.

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Natürlich gibt es auch Stimmen, die Bedenken hinsichtlich der Umweltauswirkungen der Herstellung von veganem Leder äußern. Einige argumentieren, dass die verwendeten Kunststoffe nicht biologisch abbaubar sind und somit langfristig ebenfalls zu Umweltproblemen führen könnten. Andere Materialien wie Kork oder Kaktusleder weisen schon eine positivere Umweltbilanz auf. Es ist wichtig, dass die Branche diese Herausforderungen erkennt und daran arbeitet, nachhaltigere Alternativen zu entwickeln. Fortschritte in der Forschung könnten dazu führen, dass biologisch abbaubare Materialien verwendet werden, um die Umweltbelastung weiter zu reduzieren.

Wie robust ist veganes Leder?

Die Vielseitigkeit von veganem Leder ist beeindruckend. Es kann in einer breiten Palette von Produkten eingesetzt werden, darunter Schuhe, Handtaschen, Jacken und sogar Möbel. Doch wie robust ist die Alternative? Die Qualität und Haltbarkeit von veganem Leder haben sich in den letzten Jahren erheblich verbessert – dass es ganze Generationen überdauert, wie es bei echtem Leder der Fall ist, kann man von dem Kunststoff allerdings nicht erwarten. Das liegt zum einen daran, dass die Entwicklung und Forschung von veganem Leder noch nicht ansatzweise so fortgeschritten ist wie bei Tierleder. Schließlich kommt Tierleder schon seit Jahrhunderten zum Einsatz und konnte dementsprechend verbessert und angepasst werden. Die Frage ist aber auch, wie oft du deine vegane Handtasche oder Boots nutzt. Bei täglichem Gebrauch sind natürlich eher Gebrauchsspuren zu sehen. Kunststoffe wie PVC und PU halten in der Regel bis zu fünf Jahre, andere Alternativen halten in der Regel etwa genauso lange.

Welche Marken verwenden veganes Leder?

Designer*innen und Modehäuser auf der ganzen Welt haben diese nachhaltige Alternative erkannt und setzen vermehrt auf veganes Leder. Große Marken wie Stella McCartney, Matt & Nat und Will's Vegan Shoes sind nur einige Beispiele, die zeigen, dass veganes Leder längst nicht mehr als Kompromiss in der Modewelt betrachtet wird. Auch E-Auto-Pionier Tesla entschied ab dem Modell 3 nur noch Kunstleder für die Innenausstattung zu verwenden und kein echtes Leder. Weitere Beispiele zeigen wir dir weiter unten. Die Tierschutzorganisation Peta hat zudem das „Vegan Apporved“ Siegel eingeführt. Hier findest du eine Auflistung von über 100 Shops und Marken, die vegane Kleidung, Kosmetik und Co. anbieten.

Veganes Leder: Die wichtigsten nachhaltigen Stoffe

Neben Kunststoffen kommen laufend neue Materialien und Verfahren auf den Markt, die ressourcenschonend, biologisch abbaubar und natürlich frei von jeglichen tierischen Stoffen sind. Die umweltfreundlichsten Lederalternativen, wie sie hergestellt werden und wo du Accessoires aus dem veganen Leder kaufen kannst, zeigen wir dir hier:

Pilzleder (Myzelleder)

Mycelium-Leder, auch bekannt als Pilzleder wird aus dem faserigen Wurzelsystem von Pilzen, dem Myzel, hergestellt. Das Myzel kann auf landwirtschaftlichen Abfällen wachsen und benötigt weniger Wasser und Energie im Vergleich zur Tierlederproduktion. Darüber hinaus ist Pilzleder biologisch abbaubar und kann am Ende seines Lebenszyklus kompostiert werden. Die schaumartigen Strukturen wachsen innerhalb weniger Tage bis Wochen und werden anschließend mechanisch bearbeitet. Noch ist der Einsatz von PU Kunststoff nötig, um den Stoff länger haltbar zu machen.

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Pilzleder bietet gleich mehrere Vorteile. Zum einem sehen die Pilzstrukturen Tierleder sehr ähnlich und fühlen sich nach der mechanischen Verarbeitung auch ähnlich an. Das Material lässt sich färben, prägen und formen und kann daher für die Herstellung verschiedenster Produkte verwendet werden. Es ist hypoallergen, weich, flexibel und atmungsaktiv. Produkte aus Pilzleder sind zum Beispiel von Stella McCartney erhältlich. Eine Bauchtasche aus 100 Prozent Pilzleder findest du zum Beispiel bei Avocadostore.

Kaktusleder

Kaktusleder, auch bekannt als Desserto, wird aus dem Faserextrakt der Opuntia Kaktuspflanze hergestellt. Durch eine spezielle Extraktionsmethode werden die Blätter der Opuntia Kakteen geerntet und anschließend zu Fasern zerkleinert. Mit natürlichen Bindemitteln und Farbstoffen werden die Blätter zu einem lederähnlichen Material verarbeitet. Der gesamte Produktionsprozess ist frei von schädlichen Chemikalien und erfordert sehr viel weniger Wasser als die Viehzucht, da die Opuntia Kakteen in trockenen und wüstenartigen Gebieten angebaut werden können. Die Kakteen sind zudem robust und können unter widrigen Bedingungen gedeihen, was zu einer geringeren Umweltauswirkung führt.

Besonders macht Kaktusleder auch seine Ähnlichkeit mit tierischem Leder. Es hat eine weiche Textur und eine natürliche Maserung, die dem traditionellen Leder ähnelt. Kaktusleder ist strapazierfähig, langlebig und kann in verschiedenen Produkten wie Taschen, Schuhen und Accessoires verwendet werden.

Trotz seiner nachhaltigen Merkmale ist Kaktusleder nicht vollständig biologisch abbaubar. Es besteht aus pflanzlichen Materialien, die jedoch mit Bindemitteln und Farbstoffen behandelt werden, die möglicherweise nicht biologisch abbaubar sind. Daher sollen die Umweltauswirkungen des gesamten Herstellungsprozesses weiter erforscht und verbessert werden, um die Nachhaltigkeit des Kaktusleders zu maximieren. Sneaker aus Kaktusleder findest du zum Beispiel bei Avocadostore.

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Ananasleder

Ananasleder, auch bekannt als „Piñatex“, wird ähnlich wie das Kaktusleder aus den Fasern der Ananasblätter hergestellt. Auch diese werden durch eine Extraktionsmethode geerntet und verarbeitet. Das Besondere: Die verwendeten Blätter der Ananas sind eigentlich ein Abfallprodukt in der Industrie. Die Produktion von Ananasleder erfordert daher weniger Wasser, Land und Chemikalien im Vergleich zur traditionellen Lederherstellung, was zu einer geringeren Umweltauswirkung führt.

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Die Entwicklung des Ananasleders aus Blattfasern geht auf Dr. Carmen Hijosa zurück. Die Expertin für Lederwaren suchte und entwickelte jahrelang eine nachhaltige Alternative zu Tierleder. Heraus kam „Piñatex“; die Bezeichnung für das Material und Schutzmarke von Ananas Anam, die von Hijosa gegründete Firma, die Ananasleder produziert.

Der Einsatz von Ananasleder in der Modeindustrie ist schon seit einigen Jahren im Gange. 2021 kreierte Nike eine gesamte Kollektion mit dem Namen “Happy Pineapple” rund um die Leder-Alternative. Das Air Force 1 Modell „Pinapple Cork“ setzt dabei auf Piñatex Ledereinsätze und eine Basis aus Kork.

Korkleder

Kork zählt schon fast zu traditionellem Baumaterial, das für Böden, Möbel und auch als Lederalternative verwendet wird. Das tierfreie Leder wird aus der Rinde der Korkeiche gewonnen. Das Schälen ist ein äußerst schonender Vorgang, bei dem der Baum nicht gefällt wird. Die Rinde regeneriert sich und die Ernte verlängert sogar das Leben der Bäume. Nach der Ernte wird der Kork gewaschen, getrocknet und dann in dünne Schichten geschnitten. Diese Schichten werden dann mit einem umweltfreundlichen Bindemittel verbunden, um sie zu einem festen und flexiblen Material zu verarbeiten.

Korkleder zählt zu den nachhaltigsten Optionen, da die Korkeichenwälder als wichtige Ökosysteme dienen und die Entfernung der Rinde den Bäumen nicht schadet, sondern ihnen hilft. Die Korkeichen können über Jahrzehnte hinweg geschält werden, wodurch sie zur kontinuierlichen Produktion von Korkleder beitragen. Darüber hinaus fördert der Anbau von Korkeichen den Schutz der Biodiversität und hilft dabei, CO2 zu binden und den Klimawandel zu bekämpfen.

Korkleder ist leicht, wasserabweisend, langlebig und elastisch. Wer schon mal barfuß über einen Korkböden gelaufen ist, weiß um das wohlig warme und weiche Gefühl, dass das Material mit sich bringt.

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Das deutsche Unternehmen Korkallee hat neben Taschen auch Möbel und Accessoires aus dem umweltfreundlichem Material im Angebot. Produziert wird laut Unternehmen ausschließlich in Europa. Im Onlineshop findest du eine große Auswahl an Kork-Produkten.

Mirum®

Eine sehr vielversprechende Alternative zu tierischem Leder ist Mirum®. Es ist laut Herstellerangaben das erste zählbare, pflanzenbasierte und plastikfreie Material, das sich perfekt für Schuhe, Mode, Automobile, Accessoires, Polstermöbel und mehr eignet. Das Material wird in einem patentierten Verfahren aus 100% biobasierten Rohstoffen hergestellt. Zum Einsatz kommen dabei beispielsweise Naturkautschuk sowie pflanzliche Öle und Mineralien zum Färben. Mirum benötige keinerlei synthetische Beschichtungen oder Verklebungen. Mirium verbrauche zudem kein Wasser in der Herstellung und produziere nur einen Bruchteil der CO2-Emissionen verglichen zu tierischem Leder.

Zudem ist es für die Kreislaufwirtschaft entwickelt worden, was bedeutet: Es kann nach der Nutzung mechanisch recycelt und zu neuem Mirum® verarbeitet werden. Da es komplett bioneutral ist, kann Mirum® auch ungefährlich in die Natur zurückgeführt werden. Porsche und BMWi Ventures testen das neue vegane Leder derzeit. Eine Tasche aus Mirum® kannst du beispielsweise im Onlineshop von Melina Bucher kaufen – mit knapp 500 Euro kein Schnapper, aber ein Segen für die Umwelt, das Tierwohl und eine wahre Innovation.

Weitere vegane Lederalternativen sind folgende:

  • Apfelleder: Eine große Auswahl an Handtaschen aus Apfelleder findet sich bei dem deutschen Unternehmen Nuuwai.
  • Weintraubenleder: Haut, Stiele und Samen von Trauben werden ähnlich wie beim Kaktus zu einer Lederalternative verarbeitet
  • Teakleder: Bestehend aus Teakblättern ist Teakleder zu 95% aus natürlichen Rohstoffen.
  • Recyceltes Leder: Hierfür wird tierisches Leder wiederverwendet. Das ist Ressourcenschonend aber natürlich nicht vegan.
  • Blattleder: Hergestellt aus Laub- oder Pflanzenfasern, noch in der Entwicklungsphase.

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Bildquelle: Getty Images/perfectlab

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