Wir alle besitzen Eigenschaften, die echte Stärken sind und auf die wir zu Recht stolz sein können. Ob nun zum Beispiel unsere Direktheit oder auch unsere leidenschaftliche Art in bestimmten Situationen. Doch genau diese Charakterzüge können bei anderen Menschen in bestimmten Situationen als total störend empfunden werden. Das liegt daran, weil jeder Mensch unterschiedliche Perspektiven und Bedürfnisse hat. Und was in einem Kontext vielleicht als total hilfreich empfunden wird, kann ich einem anderen komplett falsch ankommen.
Doch mit ein wenig Bewusstsein verstehst du nicht nur, warum die folgenden fünf Eigenschaften bei deinem Gegenüber manchmal als störend angesehen werden, sondern wie du besser damit umgehst.
#1
Du sagst immer ehrlich deine Meinung
Du gehörst zu den Menschen, die nicht um den heißen Brei herumreden und immer klar kommunizieren, was sie denken? Diese Ehrlichkeit kann in vielen Situationen hilfreich und erfrischend sein – und ist definitiv eine Stärke. Doch manchmal kommt deine Direktheit bei anderen vielleicht als verletzend oder taktlos an.
Nicht jede*r ist schließlich bereit für ungefilterte Wahrheiten, besonders wenn sie ungefragt kommen oder in einem sensiblen Moment geäußert werden. Deine Mitmenschen schätzen Ehrlichkeit, aber sie brauchen manchmal auch Empathie und ein Gespür für den richtigen Zeitpunkt.
#2
Du gibst nie auf und kämpfst für deine Überzeugungen
Durchhaltevermögen und starke Überzeugungen sind definitiv Stärken, die dich auszeichnen. Du lässt dich nicht so schnell von deinem Weg abbringen und stehst für das ein, was dir wichtig ist. Diese Beharrlichkeit kann aber auch als Sturheit wahrgenommen werden.
Andere fühlen sich möglicherweise überrannt oder haben das Gefühl, dass du ihre Standpunkte nicht wirklich anhörst. Manchmal ist es weise, einen Schritt zurückzutreten und zu schauen, ob Kompromisse möglich sind. Das macht dich nicht schwächer, sondern zeigt emotionale Intelligenz.
#3
Du hilfst gerne und kümmerst dich um andere
Deine fürsorgliche Art ist zweifellos eine deiner schönsten Eigenschaften. Du bemerkst, wenn es jemandem nicht gut geht, und bietest spontan deine Hilfe an. Wie kann das jemanden nerven, fragst du dich? Tatsächlich ist das ein schmaler Grat. Denn in bestimmten Situationen kann diese Hilfsbereitschaft auch schnell mal als aufdringlich oder bevormundend empfunden werden.
Nicht alle Menschen möchten schließlich gerettet oder betreut werden. Manche brauchen einfach nur jemanden, der zuhört, ohne sofort Lösungen anzubieten. Deine guten Absichten kommen also manchmal vielleicht eher als Einmischung an, besonders wenn du ungefragt Ratschläge gibst oder versuchst, Probleme zu lösen, die andere lieber selbst angehen möchten.
#4
Du achtest auf Details und willst alles perfekt machen
Perfektionismus kann dich zu Höchstleistungen antreiben und sorgt dafür, dass deine Arbeit immer tadellos ist. Du siehst Fehler, die anderen entgehen, und sorgst dafür, dass alles stimmt. Diese Genauigkeit ist in vielen Bereichen Gold wert. Gleichzeitig kann dein hoher Standard andere aber auch unter Druck setzen oder ihnen das Gefühl vermitteln, dass ihre Leistung nicht gut genug ist.
Gerade in Gruppenprojekten oder im Privatleben vermittelt deine perfektionistische Ader manchmal vielleicht den Eindruck, als würdest du andere kritisieren oder ihre Bemühungen nicht anerkennen. Das heißt nicht, dass deine Aufmerksamkeit für Details nicht wertvoll ist, aber nicht jede Situation erfordert eben Perfektion.
#5
Du bist leidenschaftlich und intensiv
Deine Begeisterungsfähigkeit und emotionale Tiefe machen dich zu einem authentischen und interessanten Menschen. Wenn dich etwas beschäftigt, gehst du mit vollem Herzen dabei, das ist eine tolle Eigenschaft. Doch diese Intensität kann andere auch überfordern oder ihnen das Gefühl geben, dass sie mit deiner emotionalen Energie nicht mithalten können.
Nicht jede Person ist bereit für tiefe Gespräche über Lebensfragen beim Kaffee oder möchte sich so intensiv mit Themen auseinandersetzen, wie du es tust. Deine Leidenschaft ist inspirierend, aber manchmal brauchen andere Menschen auch oberflächlichere, entspannte Momente.
Wie gehst du jetzt damit um?
Also zuallererst mal ist es wichtig zu verstehen, dass keine dieser Eigenschaften grundsätzlich schlecht ist. Sie sind schließlich ein Teil dessen, was dich ausmacht, und natürlich ist es wunderbar, wenn du zum Beispiel für dich und deine Leidenschaften einstehst oder dich für andere einsetzt. Das soll auch so bleiben. Denn das Geheimnis liegt vielmehr darin zu lernen, wann und wie du diese Eigenschaften am wirkungsvollsten einsetzt.
Echte emotionale Intelligenz bedeutet nämlich, ein Gespür dafür zu entwickeln, was dein Gegenüber in einem bestimmten Moment braucht und deine Stärken entsprechend zu dosieren. Manchmal heißt das, deine Direktheit etwas zu mildern oder deine Hilfsbereitschaft zurückzuhalten. Das macht dich nicht schwächer – es macht dich zu einem bewussteren Menschen, der seine wertvollen Eigenschaften gezielt und situationsgerecht einsetzen kann.