Ein Junggesell*innenabschied ist ein besonderer Moment im Leben deiner Liebsten – doch nicht immer passt er ins Budget. Und mal ehrlich: Von feuchtfröhliche Touren durch die eigene Stadt spricht mittlerweile niemand mehr, wenn es um einen JGA geht. Nein, heutzutage stehen ganze Wochenendtrips an der Tagesordnung, mit allem drum und dran. Und teure Aktivitäten dürfen natürlich auch nicht fehlen.
Das Problem? Während die einen ohne zu zögern mehrere hundert Euro für ein Wochenende ausgeben können, müssen andere jeden Cent zweimal umdrehen. Und selbst wenn du dir den JGA leisten könntest, ist es völlig berechtigt, das nicht tun zu wollen, weil es dir schlichtweg zu viel Geld ist. Falls du dich dafür entscheidest, für dich selbst einzustehen, statt schweigend zu leiden oder dich sogar zu verschulden, haben wir hier ein paar respektvolle Sätze für dich gesammelt, um deine Situation zu kommunizieren:
#1
„Ich würde wahnsinnig gerne dabei sein, aber mein Budget lässt es gerade nicht zu.“
Diese direkte, aber warme Formulierung bringt deine Prioritäten klar zum Ausdruck: Du willst dabei sein, kannst aber finanziell nicht. Das zeigt, dass deine Absage nichts mit mangelnder Wertschätzung für die Person oder den Anlass zu tun hat. Gleichzeitig setzt du eine klare Grenze, ohne dich rechtfertigen zu müssen.
#2
„Kann ich vielleicht nur zu einem Teil dazukommen? Zum Beispiel zum Abendessen?“
Ein kreativer Kompromiss zeigt dein Interesse und deine Wertschätzung. Vielleicht kannst du dir den Tagesausflug oder das Abendessen leisten, aber nicht das komplette Wochenende. Diese Lösung ermöglicht es dir, trotzdem dabei zu sein und wichtige Momente zu teilen, ohne dein Budget zu sprengen.
#3
„Ich bin gerade dabei zu sparen für […] und muss deshalb leider passen.“
Wenn du ein konkretes Sparziel erwähnst – sei es eine Reise, eine Weiterbildung oder eine größere Anschaffung – wirkt deine Absage nachvollziehbarer und weniger als eine Ausrede. Menschen können sich meist gut in solche Situationen hineinversetzen und respektieren deine langfristigen Prioritäten.
#4
„Können wir schauen, ob es günstigere Alternativen gibt? Ich bin sehr gerne dabei.“
Dieser Satz zeigt Initiative und den Wunsch nach Lösungen. Vielleicht lässt sich das teure Restaurant gegen ein gemütliches Picknick tauschen oder statt des teuren Hotels eine Ferienwohnung finden. Oft sind die anderen Teilnehmer*innen dankbar für kostensparende Alternativen – schließlich geht es um das gemeinsame Erlebnis, nicht um den Preis.
#5
„Ich kann leider nicht das ganze Budget aufbringen, aber würde gerne […] beisteuern.“
Transparenz schafft Vertrauen. Wenn du offen sagst, was du dir leisten kannst – sei es die Hälfte der Kosten oder ein bestimmter Betrag – gibst du den Organisator*innen die Möglichkeit zu entscheiden, ob eine Anpassung möglich ist. Oft finden sich kreative Lösungen, wenn alle wissen, womit sie rechnen können.
#6
„Ich feiere die Braut/den Bräutigam sehr gerne vor- oder nachher in kleinerem Rahmen.“
Diese Alternative zeigt, dass dir die Person wichtig ist und du den besonderen Anlass würdigen möchtest – nur eben auf eine andere Art. Ein persönliches Treffen zum Kaffee, ein selbstgekochtes Dinner oder ein kleines Geschenk können genauso viel bedeuten wie die Teilnahme am teuren Event.
#7
„Das liegt außerhalb meiner Möglichkeiten, aber ich denke an euch und wünsche euch eine tolle Zeit.“
Manchmal ist eine klare, ehrliche Absage der beste Weg. Dieser Satz kommuniziert deine Grenzen respektvoll und zeigt gleichzeitig, dass du der Gruppe eine schöne Zeit gönnst. Wahre Freund*innen werden deine Ehrlichkeit zu schätzen wissen und dich nicht unter Druck setzen.
Finanzielle Grenzen zu kommunizieren, ist kein Zeichen von Schwäche!
Es ist ein Zeichen von Selbstfürsorge und Ehrlichkeit. Gute Freund*innen werden deine Situation verstehen und nach Lösungen suchen – oder deine Entscheidung respektieren. Lass dich nicht unter Druck setzen oder dazu verleiten, dir Geld zu leihen, das du nicht zurückzahlen kannst. Und denk daran: Eine Freundschaft definiert sich nicht über deine Teilnahme an teuren Events, sondern über gegenseitige Wertschätzung und Verständnis.
Ich hab's getan – und lebe noch
Ich war dieses Jahr auch zu einem Junggesellinnenabschied eingeladen, der mir einfach zu teuer war. Leisten können hätte ich mir das Wochenende schon, aber ich wollte nicht – meine Prioritäten lagen woanders. Und zusätzlich standen noch weitere Hochzeiten und JGAs auf dem Programm, sodass am Ende eine ganz schöne Summe zusammengekommen wäre.
Statt einfach „Ja“ zu sagen und mein Gefühl zu ignorieren, nur weil ich eben eingeladen wurde, habe ich das also auch so kommuniziert. Meine Erfahrung damit? Es war vollkommen in Ordnung, sowohl für die Organisatorin als auch für die Braut. Auf der Hochzeit hatten wir trotzdem eine tolle Zeit zusammen – und niemand hat über den verpassten JGA gesprochen.
Diese wirren Gedanken sind als Single-Hochzeitsgast voll normal
Von „Wie wunderschön!“ bis „Uff, nicht schon wieder“ – vielleicht findest du dich ebenfalls in diesen ambivalenten Gedanken wieder, wenn andere den Bund fürs Leben schließen.