Zwei Brüder, die nicht unterschiedlicher sein könnten, verlieren ihren Vater und müssen nun ohne das einstige Bindeglied der Familie miteinander klarkommen. Zwischen Liebe, Sucht und den Herausforderungen des Lebens schwanken sie zwischen Nähe und Distanz und versuchen, auf ihre eigene Weise füreinander da zu sein.
In „Intermezzo“, dem Bestseller der irischen Autorin Sally Rooney, stehen nicht nur Familie und Brüderlichkeit im Mittelpunkt – der Roman widmet sich auch den großen Fragen des Lebens: Identität, Verlust und dem Ringen um Nähe.
Worum geht es in „Intermezzo“?
„Intermezzo“ erzählt die Geschichte vom Verlust des Vaters zweier Brüder, die nicht nur durch ihren großen Altersunterschied in verschiedenen Welten leben, sondern auch in ihren Wesen kaum Ähnlichkeiten haben.
Peter, der Anfang 30-jährige Menschenrechtsanwalt, ist offen und weltgewandt, ertränkt jedoch regelmäßig seinen unaufgearbeiteten Liebeskummer in Alkohol. Ivan, rund zehn Jahre jünger als Peter, ist eher introvertiert und wird außerhalb seines Lebens des gewöhnlichen Studenten als Schach-Wunderkind gefeiert.
Bei einem seiner Wettbewerbe lernt Ivan die deutlich ältere Margaret kennen, die das örtliche Kulturzentrum leitet und sich bereit erklärt, ihn nach dem Spiel zu seiner Unterkunft zu fahren. Ivan ist sofort fasziniert von der charismatischen Margaret, und schon bald entsteht zwischen den beiden eine unerwartet tiefe Verbindung.
Währenddessen beginnt Peter eine Affäre mit der Studentin Naomi, um sich über das Ende seiner vorherigen Beziehung zu Sylvia mit Alkohol und Medikamenten hinwegzutrösten. Dabei verschwimmt für ihn immer wieder die Realität zwischen den Beziehungen zu beiden Frauen, während sein Suchtproblem immer stärker wird und er zunehmend die Kontrolle über sein Leben verliert.
Vor dem Hintergrund des Verlusts ihres Vaters bemühen sich die Brüder, eine Verbindung zueinander aufzubauen – ein Vorhaben, das durch ihre unterschiedlichen Lebenswege und Überzeugungen immer wieder auf die Probe gestellt wird.
Mein Fazit
Wer bereits ein Fan von „Normal People“ war, wird „Intermezzo“ lieben! Vor allem die wechselnde Erzählweise aus den unterschiedlichen Perspektiven der zwei Brüder hat mich begeistert. Die Geschichte greift für mich zudem alles auf, was es für einen spannenden Roman mit Tiefe braucht und ist dabei weder vorhersehbar noch aufdringlich. Auch hier ist jedoch eine Triggerwarnung wichtig, da Themen wie Verlust und Sucht im Vordergrund stehen.