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Darum zieht L'Oréal das „Feminist“-Tutorial zurück

L'Oreal Feminist Palette

Der Name einer neuen Lidschatten-Palette von L'Oréal Paris sorgt derzeit für Aufregung bei Twitter- und Instagram-Usern: Eine der neuen „La Petite Paletten“ trägt die  Bezeichnung „Feminist“. Das dazugehörige Tutorial-Video aus dem L'Oréal-Atelier, in dem die Markenbotschafterin Lena Meyer-Landrut zeigt, wie man den „Statement Look Feminist“ nachschminkt, wurde nun wieder offline genommen. Wir haben nachgefragt, warum.

Die fünfteilige Lidschatten-Kollektion wurde von L'Oréal bereits im März auf Instagram vorgestellt. Während die anderen Paletten mit den Bezeichnungen Stylist, Optimist, Maximalist, Nudist und Fetishist positiv aufgenommen wurden, sorgt das Tutorial-Video zur  „Feminist“-Palette nun für Häme. Die Radiomoderatorin und Autorin Sophie Passmann twitterte einen Screenshot des Youtube-Videos mit einem sarkastischen Kommentar:

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Feminismus als Marketing-Strategie?

Zahlreiche Twitter-User geben Sophie Passmann recht und machen sich über das Tutorial-Video lustig, in dem Lena Meyer-Landrut zeigt, wie man sich mit den verschiedenen Lidschatten-Tönen schminkt, jedoch sonst keine feministische Botschaft rüberbringt. Viele User störten sich vor allem an der Video-Beschreibung, in der L'Oréal seine Kunden fragt: „Welcher Typ seid ihr? Optimist, Stylist oder Feminist?“ Die Instagram-Userin kristina.ke.re schreibt etwa: „Benutzt so ein wichtiges Thema doch bitte nicht als Marketing Strategie...“  L'Oréal hat auf die zahlreichen kritischen Tweets und Kommentare mittlerweile reagiert und das Youtube-Video „HOW TO: Statement Look Feminist mit Lena“, das laut Vice schon im Juni veröffentlicht wurde, ohne Kommentar offline genommen. Zahlreiche Instagram-Posts zur „La Petite Palette Feminist“* sind jedoch weiterhin online und der Lidschatten ist auch nach wie vor auf dem Markt.

Im Instagram-Post, in dem die neue Palette bereits im März dieses Jahres vorgestellt wurde, schreibt der Make-up-Hersteller nur: „Introducing the colors of WOMEN POWER“ („Wir stellen Frauen-Power-Farben vor) und in einem weiteren Post: „FEMINIST is always a good idea!“ („Feministin ist immer eine gute Idee“).

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L'Oréal reagiert erschrocken auf die Kritik

Mittlerweile liegt uns ein Statement von L'Oréal vor, in dem sowohl die Namensgebung als auch das Zurückziehen des Tutorial-Videos erklärt wird. Das Unternehmen äußert sich erschrocken über die Kritikwelle, da es gleiche Rechte für Frauen zu seinen wichtigsten Werten zähle und sich beispielsweise seit vielen Jahren für die  L’Oréal-UNESCO For Women in Science Initiative engagiere. Es widerspreche völlig den Absichten von L'Oréal, die Anliegen des Feminismus durch den Produktnamen in ein schlechtes Licht zu rücken. Die Reaktionen hätten jedoch gezeigt, dass der Name „Feminist“ missverständlich ist. L'Oréal teile zwar nicht die Ansicht, dass das Tutorial nicht mit Feminismus vereinbar sei, habe es aber aus folgendem Grund offline genommen:

Manche nutzen allerdings auch die Gelegenheit, um einfach nur Dampf abzulassen und verstoßen damit gegen die Netiquette. Das Video ist deshalb jetzt offline.
Offizielles Statement von L'Oréal

Auf den Produktnamen werde dies jedoch keine Auswirkungen haben. „Feminist“ stehe innerhalb eines Gesamktkonzepts und signalisiere „starke, natürliche Weiblichkeit.“

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Während das Video mit Lena gelöscht wurde, existiert auf Youtube allerdings ein anderes Tutorial mit der Markenbotschafterin Stefanie Giesinger, die ebenfalls die „Feminist“-Palette vorstellt: 

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Die Vermutung liegt nahe, dass L'Oréal die neue Lidschatten-Palette auch deswegen „Feminist“ getauft hat, weil sich darin ein markantes Lila befindet, das gemeinhin als Symbolfarbe des Feminismus gilt. Teilst du die Kritik an der Namensgebung oder kannst du die Begründung von L'Oréal nachvollziehen? Sag uns deine Meinung in den Kommentaren!

Bildquelle: Getty Images/Vittorio Zunino Celotto