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Tarfiverhandlungen

Bisher größter Streik: Am Montag wird der gesamte Verkehr lahmgelegt

bahnstreik

Züge, Busse, Straßenbahnen, selbst am Flughafen soll am Montag gestreikt werden. Die Gewerkschaften ver.di und EVG haben sich zusammengetan und für Montag den bisher größten Verkehrsstreik während der aktuellen Tarifverhandlungen angekündigt. In mehreren Bundesländern gleichzeitig legen Mitarbeitende der Bahn und anderer öffentlicher Verkehrsunternehmen die Arbeit nieder.

Dass sowohl der Zugverkehr, der öffentliche Nahverkehr als auch Flughäfen gleichzeitig bestreikt werden, kommt selten vor. Im Jahr 1992 etwa wurde die gesamte Verkehrsinfrastruktur mehrwöchig bestreikt. Aktuell ist erst mal nur ein eintägiger Warnstreik angekündigt.

Wie lange soll der Streik gehen und wer ist betroffen?

Der Streik beginnt in der Nacht von Sonntag, den 26. März auf Montag, den 27. März um 0 Uhr und soll 24 Stunden andauern. In diesem Zeitraum wird es „im gesamten Bundesgebiet zu starken Verzögerungen bis hin zum Erliegen der Verkehrsdienste in allen genannten Bereichen kommen“, erklärten die Gewerkschaften auf einer Pressekonferenz. Der Nah- und Fernverkehr der Deutschen Bahn und anderer Eisenbahn-Unternehmen wie etwa Transdev, AKN, Osthannoversche Eisenbahnen, erixx, vlexx und eurobahn wird an diesem Tag bundesweit durch die EVG (Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft) bestreikt.

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Die ver.di ruft zusätzlich zu Streiks im öffentlichen Nahverkehr in folgenden Bundesländern auf: Hessen, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Sachsen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Bayern. Hier fallen also nicht nur Züge, sondern auch Busse, Straßenbahnen und U-Bahnen aus. Außerdem mobilisiert Verdi auch die Beschäftigten im Öffentlichen Dienst, bei örtlichen Bodenverkehrsdienstunternehmen und bei der Luftsicherheit an allen deutschen Flughäfen außer dem Flughafen Berlin-Brandenburg. Der Flughafenverband ADV ist in größter Alarmbereitschaft und sprach gegenüber der dpa nach einer „Streikeskalation nach französischem Vorbild“. Weiter hieß es: „Rund 380 000 Geschäfts- und Privatreisende werden ihren Flug nicht antreten können.“

Mitarbeitende bei der Bahn und anderen Unternehmen wünschen sich mehr Lohn. Doch in welchen Berufen verdient man eigentlich am meisten?

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Was fordern die Gewerkschaften?

Den Streiks liegen teils unterschiedliche Forderungen zugrunde. Die EVG ruft ihre Mitglieder in den letzten Jahren immer wieder zu Streiks für mehr Lohn auf. In der aktuellen Tarifrunde fordern sie 12 Prozent mehr Lohn bzw. mindestens 650 Euro mehr im Monat für alle Tarifangestellten der 50 betroffenen Unternehmen. Ein zuvor gemachtes Angebot der DB AG, das 5 Prozent mehr Lohn über eine Laufzeit von 27 Monaten statt wie gefordert 12 Prozent mehr Lohn über eine Laufzeit von 12 Monaten und eine Einmalzahlung von 2.500 Euro vorschlug, bezeichnete der EVG-Verhandlungsführer Kristian Loroch als „nicht annehmbar“. Die nächsten Verhandlungen mit der DB AG sind für den 24. Und 25. April geplant. In der Zwischenzeit verhandelt die Gewerkschaften mit anderen Unternehmen.

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Ähnlich verhärtet sind die Fronten bei der Verdi und den öffentlichen Verkehrsunternehmen. Für Angestellte des öffentlichen Diensts fordert die Gewerkschaft 10,5 Prozent und mindestens 500 Euro mehr Lohn im Monat. Die Arbeitgeber legten ein Angebot von 5 Prozent in zwei Schritten und Einmalzahlungen in Höhe von insgesamt 2500 Euro vor, das die Verdi ablehnte. Die Verhandlungen gehen am Tag des Streiks in die nächste Runde.

Große Auswirkungen auch abseits der bestreikten Bereiche

Die nahezu vollständige Bestreikung des ÖPNV, Zug- und Flugverkehrs dürfte sich auch auf den Straßenverkehr auswirken und mitunter zu Staus und überfüllten Straßen führen. Zudem will die Verdi auch die Angestellten der Autobahngesellschaft des Bundes zum Streik aufrufen, was unter anderem zu gesperrten Autobahn-Tunneln führen könnte. Und auch in andere Lebensbereiche strahlt das Chaos aus. So planen Fernsehsender etwa Sonderprogramme zur Streiksituation. Auf Sat.1 läuft am 27. März um zur Primetime um 20.15 Uhr etwa die Sondersendung „Streik Spezial. Deutschland steht still“.

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Bildquelle: IMAGO / Michael Gstettenbauer

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