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Görtz

Krise: Beliebter Schuhhändler muss die Hälfte aller Filialen schließen!

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Es gibt ein Schuhgeschäft, das ist wohl aus vielen deutschen Einkaufsstraße kaum wegzudenken. Die Rede ist natürlich von Görtz. 160 Filialen der Kette gab es in Deutschland und Österreich bisher. Die Hälfte davon muss nun wohl schließen. Die Geschäftsführung beantragte bereits Anfang September ein Schutzschirmverfahren. Mittlerweile ist ein neuer Investor gefunden, zu dessen Sanierungsplan es auch gehört, einen Großteil der Filialen zu schließen.

Update 17.2.2023: Neuer Investor übernimmt Görtz

Görtz stand zuletzt unter der Verwaltung eines Gläubigerausschusses. Dieser suchte nun einen namentlich nicht genannten Investor aus, der das interessanteste Fortführungskonzept sowie das tragfähigste Angebot unterbreitet hatte. „Nach einem intensiven Investorenprozess und umfangreichen Gesprächen mit zahlreichen Interessenten hat sich der vorläufige Gläubigerausschuss für einen langfristig orientierten Privatinvestor mit Hamburger Wurzeln entschieden“, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit.

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Teil des neuen Konzeptes ist auch die Schließung von etwa der Hälfte aller Filialen in Deutschland und Österreich. Nur 80 von 160 Standorten sollen bestehen bleiben. Stattdessen soll wohl der Onlinehandel weiter ausgebaut und Görtz stärker als Omnichannel-Händler positioniert werden. „Der Investor ist vom Potenzial des Geschäftsmodells auf Basis einer zunehmenden Verzahnung der Kanäle überzeugt, insbesondere mit Blick auf ein nunmehr optimiertes deutschlandweites Filialnetz”, heißt es vonseiten des Unternehmens, wie unter anderem FashionUnited berichtet.

An der Geschäftsführung von Görtz soll sich vorerst nichts ändern. Geschäftsführer Frank Revermann und Finanzchef Tobias Volgmann sollen das Unternehmen weiterhin leiten.

Görtz beantragte im Herbst Schutzschirmverfahren

Ein Schutzschirmverfahren ist ein gerichtliches Sanierungsverfahren, das Unternehmen vor einer drohenden Zahlungsunfähigkeit schützen soll. Betroffene Unternehmen müssen in Eigenverantwortung einen Sanierungsplan erarbeiten. Dieser wurde bei Görtz zwischen September und Dezember erarbeitet. In dieser Zeit konnten alle Filialen uneingeschränkt geöffnet bleiben. Die Gehälter der ca. 1.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter konnten in dieser Zeit durch die Zahlungen der Bundesagentur für Arbeit gesichert werden. In einer Pressemitteilung gab Frank Revermann, CEO von Görtz sich optimistisch: „Görtz ist eine starke und bekannte Marke, die weiterhin viel Potential in sich trägt. Als Omnichannelhändler sind wir überzeugt, dass wir nach der Sanierung eine erfolgreiche Zukunft erwarten können und ein nachhaltiges Wachstum erzielen werden.“

Verhandlungen mit Vermietern gescheitert

Dass unrentable Filialen geschlossen werden müssen, bestätigte das Unternehmen bereits Ende November auf Anfrage von FashionUnited. Ein Schritt um die Profitabilität der Filialen zu sichern war offenbar die Verhandlung mit Vermieter*innen über eine Mietreduktion. Bei vielen Filialen wo dies scheiterte wurden die Mietverträge bereits gekündigt. „Diese Schritte fallen uns sehr schwer. Aber wenn die derzeitige Kaufzurückhaltung anhält und wir mit unseren Vermieter*innen keine deutlichen Mietreduzierungen erreichen können, haben wir keine Wahl: dann müssen wir die jeweiligen Filialen schließen“, sagte Görtz-CEO Frank Revermann. „Andernfalls gefährden wir die besser laufenden Filialen und letztlich die Sanierungschancen von Görtz insgesamt.“

Die Filialschließungen betreffen keinesfalls nur einzelne Filialen. In Köln etwa müssen laut Bericht von RTL vier von fünf Filialen schließen. Für die Mitarbeitenden der betroffenen Standorte hat Unternehmen gemeinsam mit dem Betriebsrat einen Interessenausgleich und einen Sozialplan vereinbart.

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Umsatzrückgänge durch Inflation

Görtz gehörte zu den Unternehmen, die es mehr oder weniger gut durch die Corona-Pandemie geschafft hatten. Doch der Ukrainekrieg und die damit einhergehenden steigenden Energiepreise und die Inflation sorgten laut Angaben des Unternehmens für eine starke Kaufzurückhaltung und damit für sinkende Umsätze. Görtz ist nicht das einzige Unternehmen, das aktuell Filialen schließen muss. Auch Primark hat mit Umsatzeinbußen zu kämpfen und muss Standorte aufgeben. Hier sind es jedoch teils andere Gründe, die zu den Problemen des Unternehmens führten.

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Bildquelle: IMAGO / Schöning

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