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Belastungsprobe

7 Tipps für eine Beziehung mit depressivem Partner

Beziehung mit depressivem Partner

Eine Depression kann sich ganz unterschiedlich äußern, fest steht aber, dass sie auch immer Einfluss auf die Beziehung hat. Damit wollen wir auf keinen Fall sagen, dass diese einer liebevolle Partnerschaft im Wege steht. Es gibt allerdings einige Dinge, die du beachten solltest, um dein eigenes psychisches Wohlergehen zu schützen.

#1 Du bist nicht sein Therapeut!

Wenn in einer Beziehung eine Person von Depressionen betroffen ist, passiert es ganz schnell, dass der andere zum Ersatz-Therapeuten wird. Das ist erst mal verständlich, denn natürlich bist du eine seiner Vertrauenspersonen – vielleicht sogar seine wichtigste. Gespräche über seine Gefühlswelt zu führen ist durchaus ratsam, allerdings solltest du nie die Rolle eines analysierenden Therapeuten einnehmen. Statt vorschneller küchenpsychologischer Diagnosen solltest du ihm lieber zuhören. Für konkrete Ratschläge sollte er lieber einen professionellen Psychotherapeuten zurate ziehen. Wenn du diesen Tipp verinnerlichst, schützt du dich auch davor, dich für seine Depression verantwortlich zu machen. Du bist nämlich nicht Grund seiner Depression und auch nicht im Stande, ihn zu heilen. Mit unseren weiteren Tipps kannst du deinen depressiven Partner allerdings unterstützen.

#2 Lege deinem Partner eine Therapie nahe

Sollte dein Partner derzeit nicht in Behandlung sein, solltest du ihm eine Psychotherapie nahelegen. Du kannst und solltest deinen Partner natürlich nicht dazu zwingen, er sollte jedoch einsehen, dass du als Gesprächspartner nicht die Funktion eines Therapeuten einnehmen kannst. Vermittle deinem Partner, dass du gerne unterstützend und geduldig an seiner Seite bleibst, professionelle Hilfe aber unabdingbar ist, um langfristig eine Beziehung zu führen. Sollte dein Partner in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen mit Psychologen gemacht haben, kannst du ihn zumindest bei der Recherche und beim Vereinbaren von Erstgesprächen unterstützen.

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#3 Dränge deinen Partner nicht zu Aktivitäten

„Steh doch einfach auf, und renn eine Runde um den Block!“ Solche Ratschläge mögen gut gemeint sein, sind aber für eine depressive Person wenig hilfreich. Eine Depression ist mehr als nur eine kurzzeitige schlechte Laune, sondern geht auch oft mit apathischen Zuständen einher. Einfach mal eben aufstehen und gemeinsam Sport treiben geht dann leider nicht, so schwer dies auch für gesunde Personen nachvollziehbar sein mag. Indem du deinen Partner also drängst, sich einfach mal zusammenzureißen, signalisierst du ihm nur, dass du seine Lage nicht verstehst oder ernst nimmst.

#4 Seine Libido hat nicht zwingend etwas mit dir zu tun

Es kommt sehr häufig vor, dass eine Depression Auswirkungen auf das Sexleben hat. Die Libido kann durch ein allgemeines Gefühl der Lust- und Antriebslosigkeit, aber auch durch Antidepressiva geschwächt werden. Sobald eine längere Sexflaute besteht, fängt es bei den meisten Paaren zu kriseln an: Dieses wichtige Mittel, um zu connecten, fehlt einfach. So schwer es dir auch fallen mag, solltest du dir immer bewusst machen, dass seine geschwächte Libido sehr wahrscheinlich etwas mit seiner Depression und nicht mit deiner mangelnden Attraktivität zu tun hat. Du bist keine große Unterstützung für deinen Partner, wenn du ihn mit verunsicherten Fragen löcherst.

Es gibt aber zwei Dinge, die ihr tun könnt: Ist die verminderte Lust auf Sex einem Antidepressivum geschuldet, kann dein Partner seinen zuständigen Psychiater nach Alternativen fragen. Ähnlich wie beispielsweise bei der Pille gibt es bei Serotonin-Wiederaufnahmehemmern und anderen Psychopharmaka Optionen mit unterschiedlichen Nebenwirkungen. Darüber hinaus könnt ihr versuchen, trotzdem eure körperliche Intimität nicht zu vernachlässigen. Nur weil er womöglich Erektionsprobleme hat, bedeutet das nicht, dass ihr nicht auch innig nackt miteinander kuscheln könnt.

#5 Lass dich nicht auf jeden Streit ein!

Depressionen äußern sich bei jedem Menschen anders. Während sich die einen zurückziehen, werden andere schnell reizbar. Ist Letzteres bei deinem Partner der Fall, sind Beziehungsstreits bei euch sicher keine Seltenheit. Hier hilft es, mit der Zeit Muster zu erkennen. Ihr könnt auch gemeinsam eine Art Plan erarbeiten, wie du dich am besten verhältst, wenn er unbegründet gereizt ist. Beruhigt es die Situation vielleicht, wenn ihr euch in getrennten Räumen aufhaltet? Solltest du versuchen, ihn auf ein anderes Thema zu bringen?

#6 Vertraue dich anderen Personen an

Auch wenn es sich für dich so anfühlen mag, als bräuchte dein Partner Hilfe, benötigst auch du Unterstützung. Diese kann dir dein depressiver Partner oft nicht geben. Daher ist es wichtig, deine Freundschaften zu pflegen und dich nicht nur auf die Beziehung zu konzentrieren. Du hast auch das Recht, dich mal richtig über die Situation auszukotzen und Verständnis von anderen zu bekommen. Indem du dich anderen öffnest, findest du womöglich auch Menschen in deinem Umfeld, die bereits Erfahrungen mit Depressionen gemacht haben. Ihr Input kann dir helfen, deinen Partner besser zu verstehen.

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#7 Eine Trennung ist trotz Depression eine Option

Leider kann eine Beziehung auch an der Depression eines Partners zerbrechen. Das zu akzeptieren, fällt schwer, denn wer möchte schon jemanden ausgerechnet dann im Stich lassen, wenn er an seinem Tiefpunkt ist? Solltest du jedoch merken, dass du einfach keine Kraft mehr hast und keine Aussicht auf Besserung besteht, ist es legitim, über eine Trennung nachzudenken. Schwierig wird es, wenn du Angst hast, dass sich dein Partner in diesem Fall etwas antun könnte. Diese Angst alleine kann aber nicht der Grund sein, warum ihr dennoch zusammenbleibt. Wenn er dich mit Suiziddrohungen quasi erpresst, solltest du unbedingt professionelle Hilfe suchen, denn diese Verantwortung kannst du unmöglich alleine tragen.

Eine Depression wird nicht von alleine besser. Tattoo-Model Victoria van Violence litt selbst an einer Depression und hat uns erklärt, warum das so ist:

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Solltest du oder eine dir nahe stehende Person an einer Depression leiden oder Suizidgedanken äußern, kannst du dich für einen ersten Rat anonym, kostenlos und rund um die Uhr an die Telefonseelsorge unter 0800/1110111 und 0800/1110222 wenden. Weitere hilfreiche Informationen findest du auf http://www.telefonseelsorge.de.

Bildquelle: Getty Images/Maria Dorota