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Viva la Vulva

Vulva-Shaming: Was steckt hinter der Abwertung der Vagina?

Vulva Shaming: Was steckt hinter dem Negativ-Trend

Es gibt immer wieder Dinge, die wir an unserem Körper finden können, die uns nicht passen. Ist meine Nase zu groß? Ist mein Bauch flach genug? Und, und, und. Vorab: Jeder Mensch ist gut so, wie er ist. Egal, wie groß deine Nase, wie flach dein Bauch oder wie groß deine Vulvalippen sind. Ja, richtig gehört. Auch wenn es um das weibliche Geschlechtsteil geht, kann es passieren, dass genörgelt wird – von uns selbst oder auch von anderen. Dann ist von dem sogenannten Vulva Shaming die Rede. Hier erfährst du, was genau das bedeutet.

Was ist Vulva Shaming?

Vulva Shaming kann als eine Unterkategorie des Body Shamings verstanden werden. Hierbei geht es darum, die Vagina einer Frau (optisch) zu bemängeln. Das Ganze kann verschiedene Aspekte betreffen. Die Vulvalippen sind zu groß und zu offenliegend. Die Vagina ist nach der Geburt eines Kindes zu ausgeleiert. Die eine Vagina riecht besser als die andere. All diese Dinge können verletzend sein und Verunsicherung hervorrufen – gerade bei jungen Frauen und Mädchen. Hinzu kommt, dass heutzutage das Bild des weiblichen Geschlechtsteil noch immer unterrepräsentiert ist. Penisse hingegen sieht man öfter, zum Beispiel auf Gemälden, um die starke Männlichkeit darzustellen.

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Dadurch, dass das Bild der Vagina in der Öffentlichkeit oft fehlt und noch immer mit Scham behaftet ist, wird Vulva Shaming verstärkt. Doch das Thema geht noch weiter und über die Beurteilung der Optik hinaus. So ist es vielen Frauen noch immer peinlich oder unangenehm, öffentlich nach einem Tampon zu fragen. Auch dieses Phänomen ist eine Folge des Vulva Shamings.

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Wie ist Vulva Shaming entstanden?

Woher Vulva Shaming kommt, ist nicht genau definiert. Es lässt sich nur erahnen! Der Ursprung dafür könnte zum einen in der schulischen Aufklärung und zum anderen an der Porno-Branche liegen. In Schulbüchern wird das männliche Geschlechtsteil oft detaillierter und ausführlicher besprochen und gezeigt als das weibliche. Außerdem wird im Sexualunterricht häufig nur darüber gesprochen, wie Kondome genutzt werden – selten über die Pille oder andere Verhütungsmethoden der Frau. In Pornos werden ausschließlich „perfekte” Vulven gezeigt, was die Annahme, dass jede Vagina so aussehen muss, erhöht – und es zum Shaming kommt, wenn sie das nicht tut.

Lara Brune

Mehr Aufklärung, bitte!

Ich selbst erinnere mich, dass in der Schule im Sexualkundeunterricht am Ende Kondome verteilt wurden. Was natürlich nicht schlecht ist! Wie wäre es aber, wenn zum Beispiel auch Tampons oder Binden ausgeteilt werden, um den Schüler*innen das Gefühl zu geben, dass der weibliche Körper genauso wichtig ist und beachtet wird wie der männliche. Außerdem kann ich mich nicht erinnern, dass auch nur einmal über den weiblichen Orgasmus oder die Selbstbefriedigung bei Frauen gesprochen wurde. Auch das sieht bei Männern schon wieder anders aus. Ich denke, dass bereits in der Schule, also im jungen Alter der Kinder dafür gesorgt werden sollte bzw. muss, dass der Penis UND die Vagina nichts mit Scham oder Ekel zutun haben.

Lara Brune

Welche Folgen kann Vulva Shaming haben?

Vulva Shaming kann viele verschiedene Folgen haben. Vor allem sorgt es für Scham und Unsicherheiten, weil viele Frauen denken, ihre Vagina sei nicht schön oder gut genug. Das kann sich im generellen Alltag äußern, aber natürlich vor allem beim Sex. Angst vor Ablehnung, einem schiefen Blick oder einem dummen Kommentar wachsen ins Unermessliche. Diese Zweifel können sogar so weit gehen, dass sich einige Frauen für eine Schönheitsoperation entscheiden, um ihr Geschlechtsteil „aufhübschen” zu lassen. Generell hält Vulva Shaming Frauen klein und viele fangen sogar an, ihren Wert daran zu messen, was andere von ihrer Vulva denken.

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Was kann man dagegen tun?

Was man gegen Vulva Shaming tun kann? Eigentlich ganz einfach: verstehen, dass das weibliche Geschlechtsteil individuell ist, anders aussehen, riechen und schmecken kann. Und dass eine Vulva (und der weibliche Körper) nichts ist, wofür man sich schämen sollte – egal, wie sie oder er geformt ist. Außerdem kann man schon bei ganz banalen Dingen anfangen und nicht mehr von Scham-, sondern von Vulvalippen sprechen, denn klar: Hier hat sich niemand für irgendetwas zu schämen. Auch das sogenannte Vulva Matching geht gegen das Vulva Shaming vor. Hierbei zeigen sich Frauen gegenseitig so wie sie sind – ohne Schamgefühl. Dieses Erlebnis kann extrem empowernd wirken!

Lasst uns in Zukunft also alle daran arbeiten, dass auch das weibliche Geschlechtsteil keine Schamgefühle und Co. mehr hervorruft. Ganz nach dem Motto: Viva la Vulva!

Künstler zeigt, wie unterschiedlich Vaginas aussehen

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Bildquelle: Unsplash / charlesdeluvio

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