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Im Interview

Instagram-Star Carmushka: „Ich will Mehrwert für andere schaffen!“

Carmen Kroll Carmushka

Mehr als 800.000 Follower auf Instagram, ein eigenes Modelabel und eine Community, die binnen Tagen ein ganzes Schulzentrum in Afrika finanziert – Carmen Kroll alias Carmushka zählt zu den beliebtesten Creatorn Deutschlands. Wir haben sie als Markenbotschafterin von Schwarzkopf im Rahmen der Berlin Fashion Week getroffen. Im desired-Interview hat sie mit uns über ihre Panikattacken, das Creator-Dasein und den Beauty-Wahn auf Instagram gesprochen. 

Carmen, auf Instagram dreht sich vieles um Perfektion. Du zeigst dich aber auch mal ungeschminkt mit unreiner Haut. Hat dich das am Anfang Überwindung gekostet?

Ich zeige mich eigentlich schon seit Beginn meiner Insta-Stories mal ungeschminkt, mal auch in Schlabberklamotten – zwei verschiedene Socken sind bei mir eigentlich jeden Tag der Fall. Ich habe letztes Jahr ein Bild gepostet, auf dem ich komplett ungeschminkt war. Das war zu einem Zeitpunkt, zu dem mein AR-Filter so durch die Decke ging – zu dem generell Filter ein großes Thema waren. Und weil eben jeder Filter benutzt hat, war es mir einfach wichtig, zu zeigen, dass man sich auch mal ohne Bearbeitung zeigen darf und kann.

Auch wenn ich für die Filter stehe, wollte ich ein Zeichen setzen. Nach dem Motto: Leute, es geht auch ohne. Aber Überwindung? Ich glaube, ich habe da keine Schmerzgrenze mehr. Man überlegt natürlich zweimal, aber dann tut man es einfach. Ich habe es keine Sekunde bereut. Das war mein erfolgreichstes Bild 2019 – ist das verrückt? Ein ungeschminktes Bild ohne Filter.

Achtest du auch sonst darauf, deinen Content so zu gestalten, dass er ein bisschen mehr Realität zeigt und weniger Selbstzweifel bei deinen Followern geweckt werden?

Ich will mein Leben nicht als perfekt beschreiben, aber irgendwo ist es ja schon so. Man darf die Reisen genießen, man darf coole Brand-Partner bewerben, man darf tolle Sachen tragen, man kann sich auch vielleicht mal die eine oder andere tolle Tasche leisten. Mir ist es deshalb wichtig, zu zeigen, dass auch wir nur Menschen sind. Ich möchte mir meine Bodenständigkeit beibehalten und mich nicht in diesem ganzen Trubel verlieren. Ich hatte beispielsweise viele Jahre Panikattacken. Das war etwas, bei dem es mich Überwindung gekostet hat, das zu posten und darüber zu reden.

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Du kannst keinen Fahrstuhl fahren, du möchtest nicht fliegen, kein Bus fahren. Es ist schon einschränkend gewesen, absolut. Ich habe es aber jetzt eigentlich überwunden. Man weiß natürlich nicht, ob irgendwann ein Rückfall kommt – ich hoffe nicht. Aber ich finde es trotzdem wichtig, auch weiter darüber zu sprechen.
Carmen Kroll

Im Endeffekt habe ich gemerkt, wie gut es mir eigentlich tat, das mal auszusprechen. Auch aus dem Grund, weil es vielen anderen geholfen hat. Und ich sage mir immer: Wenn auch nur eine Person meine Story gucken würde und diese Person dadurch etwas positiv an ihrem Leben verändern kann, dann hab ich alles richtig gemacht.

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Apropos, das Leben von anderen verändern: Du hast binnen weniger Tage ein ganzes Schulprojekt mit deiner Community in Malawi finanziert. Was ging in dir vor zu diesem Zeitpunkt?

Tatsächlich können wir das noch nicht in Worte fassen. Erst, wenn es dann im September wirklich so weit sein wird und nicht nur eine Grundschule, wie vorher geplant, sondern ein ganzes Schulzentrum da stehen wird – ich glaube, dann kann man anfangen, es zu begreifen. Ja, was ging in mir vor: Emotionen ohne Ende. Glück und insbesondere Dankbarkeit für die Menschen, die sich dem angenommen haben und mitgeholfen haben. 

Aber das ist bei weitem nicht dein einziges Projekt. Woher nimmst du die Energie für deine Arbeit?

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Mein Mann gibt mir natürlich ganz viel Kraft. Er unterstützt mich in all meinen Vorhaben – mag die Idee auch noch so verrückt sein. Dann sagt er: Ok, wenn du das machen willst, dann schaffen wir das auch gemeinsam. Mir geht es eigentlich immer nur darum, Projekte zu realisieren, die auch einen Mehrwert für andere schaffen. Natürlich tut man Dinge auch immer ein bisschen für sich selbst, aber es ist mir mit meinem Kanal super wichtig, auch Mehrwert für andere zu schaffen. Ich will, dass die Leute für sich etwas mitnehmen können. 

Trotzdem ist es wichtig, auch mal was für sich selbst zu tun – gerade, was mentale Gesundheit angeht. Wie siehst du das?

Mental Health ist das Thema! Gerade auch beim Creator-Dasein – oder eben allgemein bei Leuten, die ihr Leben öffentlich teilen. Ich achte auf mich, versuche mir morgens meine Zeit zu nehmen, bevor ich meine Stories anfange. Ich stehe früh auf, mache Yoga und versuche, mich auf mich zu konzentrieren. Mein Mann Niclas muss eigentlich immer das Haus verlassen und zum Sport gehen, damit ich eine komplette Stunde habe, um zu mir zu kommen. Ich habe jetzt angefangen, ein Traumtagebuch zu führen. Ich finde es sehr wichtig, dass man sich Zeit für sich nimmt und zwar jeden Tag – nicht nur einmal in der Woche. 

Du bist 90 Prozent der Zeit sehr positiv und optimistisch eingestellt, aber jeder hat auch mal einen schlechten Tag. Gibt es Dinge, die dich persönlich runterziehen?

Tatsächlich eher nicht. Natürlich gibt es immer Dinge oder Situationen, die einen beschäftigen, die vielleicht nicht positiv. Ich habe zum Beispiel mit sehr starken Regelschmerzen zu kämpfen und da überkommt mich dann auch manchmal das Gefühl, dass ich mal im Bett liegen bleiben muss. Aber auch das teile ich meistens mit den Menschen draußen. Generell halte ich mich von Negativität fern. Dafür habe ich keinen Platz in meinem Leben. Ich kann glücklicher leben, wenn ich nicht immer auf das Negative achte oder es mir zu Herzen nehmen, wenn jemand etwas blödes sagt. Das passiert eigentlich selten – zum Glück. Da habe ich eine stabile Persönlichkeit.

Carmushka

Vielen Dank für das freundliche und inspirierende Interview, liebe Carmen! 

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Bildquelle: Oh April/desired

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