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Funktioniert das?

Gedanken lesen: Tipps & Tricks eines Mentalisten

Gedanken lesen

Gedanken lesen, das funktioniert doch überhaupt nicht. Oder? Doch – behauptet zumindest Autor und Mentalist Thorsten Havener. Wir haben ihn zum Interview getroffen und uns spannende Tipps geben lassen, mit denen man tatsächlich lernen kann, sein Gegenüber zu „lesen“.

Natürlich sind Telepathie- und Gedankenlese-Superkräfte, wie man sie aus Filmen kennt, nur Fiktion. Dennoch gibt es bestimmte Mittel und Wege, mit denen man zumindest die Emotionen und damit auch in gewissen Situationen die Gedanken anderer genau nachvollziehen kann.

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Der Gedankenlese-Trick Nummer eins: Empathie!

Die Grundlage für alles, was im menschlich Möglichen (so wie es zumindest bisher bekannt ist) mit Gedankenlesen zu tun hat, ist schlichtweg Empathie. Das ist laut offizieller Duden-Erklärung die „Bereitschaft und Fähigkeit, sich in die Einstellungen anderer Menschen einzufühlen.“

„Wir müssen uns darauf besinnen, Dinge bewusst wahrzunehmen.“
Thorsten Havener

„Wir haben das Bedürfnis, andere zu verstehen, und sind empathisch – und das weit mehr, als uns vielleicht bewusst ist. Wir können beispielsweise Gesichter lesen oder anhand des Ganges eines Menschen erkennen, ob er bedrohlich oder gut drauf ist. Wir müssen uns nur mehr darauf besinnen, solche Dinge bewusst wahrzunehmen“, erklärt Thorsten Havener.

Frau Menschenmenge
Augen weg vom Smartphone und einfach mal Leute beobachten, wie sie sich verhalten: Schon ein wenig mehr Aufmerksamkeit kann das Einfühlungsvermögen für andere steigern.

Theoretisch hat also jeder die Möglichkeit, seine Sinne darauf zu schärfen, die Emotionen anderer wahrzunehmen und nachzufühlen. Die einen sind vielleicht von Natur aus sensibler und nehmen Gefühle von anderen intensiver wahr als die anderen, doch mit Fleiß kann laut Thorsten Havener jeder sein Empathie-Empfinden schärfen.

Doch das ist erst der Anfang, um sich besser in eine Person hinversetzen und ihre Gedanken „lesen”, also intensiv nachempfinden und eventuell vorausahnen zu können...

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Mit der Rapport-Methode eine intensive Verbindung aufbauen

Ganz proaktiv eine besondere Verbindung zu einer Person aufbauen kann man mit einem psychologischen Trick, den Thorsten Havener so erklärt: „Wenn man mental näher an jemandem dran sein möchte, dann kann man das durch die eigene Körpersprache. Zum Beispiel setzt man sich ähnlich wie sein Gegenüber hin. Das nennt man Rapport, ein Begriff aus der Hypnose. Er beschreibt eine Verbindung zwischen zwei Menschen, welche über das normale Zwischenmenschliche hinausgeht.“

Diesen Trick kann man also ganz einfach anwenden: Man imitiert die Körpersprache der Person, von der man möchte, dass sie sich von einem verstanden fühlt. So baut man einen ganz besonderen Draht auf und kann dank genauem Hinsehen und Zuhören irgendwann beinahe automatisch erahnen, was die Person denkt. Dazu gibt es laut Thorsten Havener auch empirische Studien, nach denen sich eine fremde Person von einem besser verstanden fühlt (also im Prinzip das Gefühl hat, man könnte seine Gedanken lesen), wenn man die gleiche Haltung wie sie annimmt.

Wie gut können Mentalisten Gedanken lesen?

Bleibt nur noch die Frage, wie es Mentalisten wie er schaffen, bei ihren Shows vor großem Publikum scheinbar wirklich die Gedanken anderer zu lesen. Wir von desired.de haben und mit unseren Kollegen von kino.de selbst der Herausforderung gestellt – und mit Verblüffen festgestellt, dass Thorsten Havener beispielsweise tatsächlich herausfindet, an welches Wort wir auf einer willkürlich aufgeschlagenen Buchseite denken oder an welchen Ort wir gedanklich gerade wandern.

Sieh dir hier das verblüffende Video zu unserer Challenge an:

Stephen Kings Doctor Sleeps Erwachen Die Mentalist Challenge
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Doch wie funktioniert das? Haben Mentalisten weit mehr geheime Fähigkeiten?

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Nein, erklärt Thorsten Havener im Anschluss selbst: „In meiner Show ist es eine Illusion, vor Publikum muss es natürlich auch klappen.” Welche geheimen Tricks er bei seinen Spielen hat, um zu suggerieren, dass er tatsächlich Gedanken lesen kann, verrät er natürlich nicht. Schade eigentlich...

Exkurs: Was sagt die Wissenschaft zum Thema Gedankenlesen?

Man sieht also: Bis zu einem gewissen Grad ist es uns möglich, ohne große Anstrengung uns zumindest so weit in andere hineinversetzen zu können, dass wir ihre Gedankengänge schnell nachvollziehen und beinahe unbewusst lesen können.

Tatsächlich kann man das Gedankenlesen nach aktuellem Forschungsstand noch weiterführen, sagt zum Beispiel der Neurobiologe Nils Birbaumer gegenüber taz.de. Er erklärt, dass man nur genügend Elektroden im Gehirn platzieren und gewisse Reaktionen der Zellen und ihrer Umgebung messen müsste. Dann könnte man zum Beispiel bestimmte Wörter differenziert ableiten, die im Gehirn gewisse Areale aktivieren oder eine verstärkte Durchblutung verursachen. Klingt kompliziert – und ist es auch, sowohl wissenschaftlich als auch finanziell und ethisch.

Übrigens: Bei Fällen wie diesen wäre die Fähigkeit des Gedankenlesens wohl fatal...

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Wirklich Gedanken lesen können, das bleibt also erst mal eine Utopie. Immerhin kann man sich dem Ganzen ja schon mal mit Empathie und clever eingesetzter Körpersprache nähern – danke für die spannenden Tipps & Tricks hierzu an Thorsten Havener!

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Bildquelle: Unsplash/heftiba/josephgruenthal