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Kintsugi: So einfach kannst du kaputte Keramik mit Gold reparieren

Kintsugi
© iStock/BigCircle

Es ist super ärgerlich, wenn eine geliebte Tasse, ein Teller oder eine Schüssel herunterfällt und zerbricht – oder etwa nicht? Mit Kintsugi könnte genau das aber die Entstehungsgeschichte eines noch viel schöneren Keramik-Teils sein. Bei Kintsugi handelt es sich um ein uraltes japanisches Handwerk zum Reparieren mit Gold. Wir zeigen dir, wie du deiner kaputten Keramik mithilfe dieser Technik ein neues Leben schenkst und verraten, warum hinter Kintsugi mehr als nur ein Handwerk steckt.

Was ist Kintsugi? 

Kintsugi ist eine Jahrhunderte alte japanische Tradition. Übersetzt bedeutet das Wort so viel wie „Goldreparatur“ und beschreibt damit ziemlich genau das, was man sieht: Keramikstücke, die mit der Kintsugi-Technik repariert wurden, sind durchzogen von goldenen Narben, an denen die einzelnen Scherben wieder zusammengesetzt wurden. Verwendet werden dafür traditionell Urushi-Lack und Goldpulver. Dieser Lack wurde in Japan schon vor mehreren Tausend Jahren zur Reparatur genutzt. Die eigentliche Kintsugi-Philosophie entwickelte sich jedoch erst im 16. Jahrhundert. Hinter Kintsugi steckt nämlich mehr als nur ein Handwerk.

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Es ist die bewusste Entscheidung, etwas Zerbrochenes nicht einfach zu entsorgen, sondern ihm eine zweite Chance zu geben und das Zerbrochene dabei nicht als Makel zu sehen, sondern durch die Verzierung mit Gold in den Vordergrund zu stellen. Dieser Gedanke wurde mit dem Aufkommen der japanischen Wabi Sabi Ästhetik groß. Bei Tee-Zeremonien setzten viele Meister nicht mehr auf besonders prunkvolles Geschirr, sondern bewusst auf einfaches, aber trotzdem wertvolles Geschirr. Wabi Sabi steht für „elend“ und „alt“. Es ist also gewollt, dass man dem Geschirr seine Geschichte ansieht. 

Kintsugi Schale
© iStock/Marco Montalti

Das brauchst du, um Kintsugi selbst zu machen

Es gibt nicht die eine Art, Kintsugi zu machen. Je nach Werkstatt werden teils andere Techniken angewandt. Heute musst du nicht unbedingt zu einem Profi gehen, um deine kaputten Schalen oder Teller zu reparieren. Online gibt es zahlreiche Kintsugi-Sets, mit denen du Keramik ganz einfach zu Hause reparieren kannst. 

Dieses Set ist bei Amazon zum Beispiel besonders gut bewertet. Das Praktische: Es enthält zwei Schalen, an denen du üben kannst. So musst du nicht direkt mit deinem teuren Geschirr beginnen:

deuvuo Kintsugi Reparatur Set

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Preis kann jetzt höher sein. Preis vom 03.05.2024 03:44 Uhr

In den handelsüblichen Kintsugi-Sets findest du für gewöhnlich keinen Urushi-Lack, sondern ein starker Kleber wie Sekundenkleber oder Baukleber. Theoretisch musst du dir also nicht unbedingt ein Set kaufen, sondern kannst mit einem Repairkleber und Goldpulver oder alternativ goldener Acrylfarbe arbeiten. Zusätzlich brauchst du saubere Pinsel, einen sauberen, rauen Schwamm und einen Holzschaber oder ein Rosenholzstäbchen.

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Kintsugi: Schritt-für-Schritt-Anleitung

Wenn du ein Kintsugi-Set nutzt, wird dieses meist eine Anleitung enthalten, die sich genau auf die verwendeten Materialien bezieht. Hast du die Materialien selbst besorgt, kannst du dich an diese Anleitung halten:

  1. Reinige deine Scherben und lass sie trocknen.
  2. Ordne die Scherben so an, dass du sie richtig zusammensetzen kannst.
  3. Bestreiche die Bruchkanten mit Kleber und verteile das Goldpulver gleichmäßig darauf. Falls du mit Acrylfarbe arbeitest, kommt diese erst später zum Einsatz.
  4. Drücke die Bruchkanten fest aneinander. Halte dich dabei an die vorgegebenen Zeiten auf der Gebrauchsanweisung deines Klebers.
  5. Überschüssigen Kleber kannst du zum Beispiel mit einem Holzstäbchen direkt entfernen oder du wartest, bis alles zusammengesetzt ist und nutzt dann Nagellackentferner.
  6. Setze alle Scherben zusammen und lass das Geschirrstück noch eine Weile trocken.
  7. Gehe mit einem rauen Schwamm über das fertige Werk und reibe vorsichtig, bis die Bruchstellen schön glänzen.
  8. Falls du goldene Acrylfarbe nutzt, kannst du jetzt mit einem feinen Pinsel über die Klebestellen zeichnen. Achte dabei darauf, dass du dich nicht vermalst und lass das Ganze noch einmal ordentlich trocknen. 
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Solltest du ein zerbrochenes Keramikstück haben, das in viele Einzelteile zersprungen ist oder von dem Teile fehlen, ist es nur sehr schwer, es mit Kintsugi wieder zu reparieren. Diese Technik eignet sich vor allem dann, wenn es nur wenige große Scherben gibt. 

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