Jella und Yannick sind das perfekte Paar, bis sie es plötzlich nicht mehr sind und Jella sich wegen Yannick in einer Polizeistation wiederfindet. Wie es so weit gekommen ist und welche Rolle hierbei die Vorstellung von Lasagne, Rotwein und angeregten Gesprächen auf dem Balkon spielen, erzählt das Buch „Die schönste Version“.
Mit ihrem Debütroman „Die schönste Version“ landete die 32-jährige Autorin Ruth-Maria Thomas im vergangenen Jahr einen Spiegel-Bestseller. Themen wie das Erwachsenwerden, Frausein und Gewalt in Beziehungen, eingebettet in die späten Nullerjahre in einer ostdeutschen Kleinstadt, finden in dieser Geschichte ihren Platz.
Worum geht es in „Die schönste Version“?
„Die schönste Version“ erzählt die Geschichte von Jella, die in einer ostdeutschen Kleinstadt aufgewachsen ist, dort immer noch lebt und auch studiert. Man erhält einen Einblick in Jellas Kindheit und Jugend und lernt die Menschen kennen, die sie auf diesem Weg geprägt und begleitet haben.
An einem Barabend lernt sie den 10 Jahre älteren Yannick kennen, der ihre erste große Liebe wird. Was als romantische Liebesgeschichte beginnt, verändert sich schleichend – die Balance zwischen den beiden gerät ins Wanken und das Bild vom idealen Paarleben, das Jella sich ausgemalt hat, beginnt zu bröckeln. Zunehmend übernimmt Yannick die Kontrolle in der Beziehung – er dominiert, entwertet und macht Jella für jegliches Versagen verantwortlich.
Irgendwann wird aus der psychischen Gewalt physische Gewalt und Jella findet sich immer häufiger in Situationen wieder, in denen sie sich vor Yannick in Sicherheit bringen muss. Dennoch hält Jella an der Beziehung fest und möchte die perfekte Partnerin für Yannick sein – bis zu dem Moment, in dem Yannicks Hände Jellas Hals umschließen und ihr die Luft abdrücken.
Auch Freundschaften und familiäre Beziehungen, mit all ihren wechselnden Intensitäten, sind ein zentraler Bestandteil der Geschichte. Sie spielen eine entscheidende Rolle in Jellas Prozess, mit ihrer Beziehung zu Yannick umzugehen.
Mein Fazit
Ich habe mich während des Lesens gefühlt, als würde ich mit Jella durch die Straßen ihrer Heimatstadt streifen und eine ihrer Freundinnen sein, die all ihre Erlebnisse aus unmittelbarer Entfernung mitbekommt. Meiner Meinung nach ist „Die schönste Version“ ein sehr wertvolles Buch, das viele wichtige Themen in den Mittelpunkt rückt. Jedoch muss hier auch ganz deutlich eine Triggerwarnung ausgesprochen werden: Es werden unter anderem psychische und sexuelle Gewalt thematisiert, wobei entsprechende Szenen sehr grafisch dargestellt wurden.