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Im Interview

Lena, Heike & Stefanie über den Wert einer Frau

Lena Meyer-Landrut Heike Makatsch Stefanie Giesinger

Wie wertvoll fühlt man sich als Frau heutzutage wirklich? So ganz im Inneren, für sich persönlich, aber auch im Berufsleben und im Alltag? Ein wichtiges Thema, für das wir nach Antworten gesucht und sie gefunden haben!

Im Rahmen der Berlinale 2019 durfte ich die drei „Women of Worth” (auf Deutsch etwa „wertvolle Frauen”) von L'Oréal Paris, Lena Meyer-Landrut, Heike Makatsch und Stefanie Giesinger, zu jeweils ganz persönlichen Gesprächen treffen. Diese wertvollen Tipps für mehr Selbstbewusstsein und vor allem Selbstliebe haben sie mir mit auf den Weg gegeben.

1. Was macht eine „Woman of Worth” für dich aus?

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Lena Meyer-Landrut: Eine „Woman of Worth“ strahlt von innen und kennt ihren Wert. Den erkennt man, indem man sich nicht von der Wahrnehmung anderer abhängig macht. Die ist nämlich gar nicht wichtig, wenn man selber weiß, wer man ist, womit man sich gut fühlt, wie man sich ausleben möchte, was man tragen und anziehen möchte, welches Make-up man am liebsten trägt… Wenn man das zu 100 Prozent fühlt und sich unabhängig von der Meinung anderer macht, dann strahlt man – und ist sich auch das meiste wert.

Heike Makatsch: Für mich ist es eine Frau, die klar unterstreicht, dass das, wofür sie bzw. alle Frauen stehen, in der Öffentlichkeit gehört werden soll. Es geht um unsere Ideen, unseren Mut und unser Selbstbewusstsein, das zu sagen, was wir wollen. Eine „Woman of Worth“ hilft dabei, anderen Frauen Mut zu machen, damit sie sich in der Gesellschaft wohlfühlen.

Stefanie Giesinger: „Women of Worth“ sind Frauen, die sich wohlfühlen in ihrer Haut und die andere Frauen dabei unterstützen. Sie trauen sich so zu sein, wie sie wollen.

Worth it Cafe L'Oreal
Im „worth it!“ Pop-up-Café von L'Oréal Paris, das im Rahmen der Berlinale eröffnet wurde, hängen Motivationssprüche, die jeder Besucher für andere hinterlassen kann.

2. Welche Frau ist deine persönliche „Woman of Worth“?

Lena Meyer-Landrut: Ich glaube, dass es ganz gesund ist, wenn man sich zu allererst selbst liebt. Das hat nichts mit Egoismus oder Narzissmus zu tun, sondern damit, dass man am meisten Liebe geben kann, wenn man sich selbst liebt. An zweiter Stelle würde ich sagen: Meine Mutti, weil sie eine absolute Powerfrau ist!

Heike Makatsch: Es liegt natürliche nahe, seine eigene Mutter zu nennen – und sie ist es auch! Aber nicht nur: Jane Fonda, Yoko Ono, Rosa Luxemburg, Angela Davis, auch das sind für mich wertvolle Frauen. Sie haben sich nicht von den Einschränkungen beengen lassen, die Frauen zu ihrer Zeit noch hatten. Sie sind ihren Visionen nachgegangen und haben ganz offen ihre Meinung vertreten. Dafür haben sie zum Teil ordentlich Kritik geerntet und wurden nicht gut behandelt. Wahrscheinlich auch, weil sie Frauen sind. Doch das sind für mich „Women of Worth“: Frauen, die den Mut haben, sich gegen den Strom zu stellen.

Stefanie Giesinger: Mama und Oma! Da kann ich mich gar nicht entscheiden. Sie sind für mich Vorbilder, weil sie ihr Herz am rechten Fleck haben. Sie haben mir all meine Werte in die Wiege gelegt und mich zu dem gemacht, was ich heute bin.

„Ich bin aktiv und nicht abhängig von den Launen der Umwelt.“
Heike Makatsch

3. Was motiviert dich an Tagen, an denen es dir nicht gut geht?

Lena Meyer-Landrut: Kommt drauf an, was es für ein Tag ist. Wenn ich weiß, ich habe keine Wahl und ich muss etwas jetzt durchziehen, dann gibt es viele kleine Mittelchen, die mir helfen: bewusstes Atmen, eine kleine Meditation, bewusste Auszeiten am Tag… Wenn es ein Tag ist, an dem man nicht zwingend „abliefern“ muss, dann finde ich, darf man auch mal nachsichtig mit sich selbst sein und sich einfach nicht so gut fühlen. Ich kenne das auch von mir selbst, man ist streng zu sich und ärgert sich, dass es einem nicht so gut geht. Aber man muss auch mal einen schlechten Tag und schlechte Laune annehmen und akzeptieren.

Heike Makatsch: Was mich in solchen schlechten Momenten ja interessiert, ist: Was habe ich dazu beigetragen? Was ist gerade in mir los, dass es so weit kommen konnte? Ich versuche, in mich zu gehen und starke Emotionen herauszunehmen. Dann versuche ich herauszufinden, was ich ändern kann, wenn etwas nicht funktioniert – sei es in Beziehungen, im Arbeitsleben, körperlich… Diese Herangehensweise gibt mir ein Gefühl von Selbstbestimmtheit. Ich bin aktiv und nicht abhängig von den Launen der Umwelt.

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Stefanie Giesinger: Musik, gute Musik. Ich mache mir eine Gute-Laune-Playlist an und dann ist die Stimmung schon besser. Gerade liebe ich zum Beispiel die Bands „The Blaze“ und „Tame Impala“. Außerdem hilft es, mit Menschen zu sprechen, die einem nahe stehen und hochpushen können.

Ein Beispiel gefällig? ;-)

4. Ein bisschen mit Make-up zu schummeln, um sich selbst wohler zu fühlen, ist ja ab und zu eine tolle Sache. Gibt es ein Produkt, dass dir besonders dabei hilft?

Lena Meyer-Landrut: Wenn ich roten Lippenstift trage, dann habe ich ein anderes Gefühl. Das ist ja auch ein richtiges Statement, man ist gleich eine viel „krassere“ Form von sich selbst. Deswegen könnte ich rote Lippen auch nicht jeden Tag tragen, das wäre mir zu viel. Worauf ich nicht verzichten könnte, ist eine tolle Foundation. Ein guter Teint, das ist eigentlich das unterschätzte Highlight bei Make-up.

Heike Makatsch: Concealer. Ganz dringend. (lacht) Concealer und Rouge, dann bin ich gut gewappnet.

Stefanie Giesinger: Concealer. Gegen Augenringe, Rötungen, Pickel, die verdecke ich und dann fühl ich mich wirklich so viel besser.

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5. Gerade Teenager und junge Frauen sind noch verunsichert, ob sie gerade den richtigen Weg gehen und wie ihr Leben aussehen wird, wenn sie mal eine schlechte Entscheidung treffen. Welchen Rat würdest du deinem jüngeren Ich geben?

Lena Meyer-Landrut: Witzigerweise geht es genau darum im ersten Song meines neuen Albums. Er heißt „Dear L“ und handelt von einem Brief an mein 18-jähriges Ich. Und der sagt aus: Chill! Entspann dich einfach. Schlechte Zeiten werden zwar kommen und es wird auch mal richtig sch**** laufen, du wirst aber wieder aufstehen und daran wachsen. Und ich sag’s dir, dann wirst du wieder hinfallen, aber es ist okay. Hab keine Angst, vertrau deiner Intuition.

Heike Makatsch: Damals hatte ich diese Einstellung glücklicherweise schon, die ich meinen Töchtern, aber auch anderen mitgeben möchte: „Keine Angst vor mutigen Schritten – man kann nicht so tief fallen.“ All das, was in Gedanken schief laufen könnte und weshalb man doch lieber in seiner persönlichen Komfortzone bleibt, ist gar nicht so schlimm! Durch mutige Schritte kann alles nur in Bewegung kommen und es öffnen sich wieder neue Türen. Stehenbleiben ist das, was einem im Leben am wenigsten bieten kann.

Stefanie Giesinger: „Mach einfach so weiter, wie du es gerade schon tust. Überleg nicht so viel, ob etwas richtig oder falsch ist, weil es das im Leben nicht gibt.“ Man muss eben auch mal auf die Schnauze fallen. Herausforderungen sind eine tolle Sache – oder eben etwas, woraus man lernt.

„Mittlerweile habe ich verstanden, dass es sich zu 98 Prozent nicht um einen Angriff auf mich persönlich handelt, sondern auf das, was ich als Projektionsfläche darstelle.“
Lena Meyer-Landrut

6. Wie gehst du mit negativem Feedback zu deiner Arbeit um?

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Lena Meyer-Landrut: Konstruktive Kritik liebe ich, das ist ja kein negatives Feedback, sondern eine ehrliche Meinung. Und es ist ja auch wichtig und interessant, was Leute, die um mich herum sind und die ich liebe, von meiner Arbeit halten. Beleidigende Kommentare, zum Beispiel in sozialen Netzwerken, lese ich mir zwar durch und ertrage sie auch bis zu einem gewissen Grad, aber wenn es unter die Gürtellinie geht, dann lösche und blockiere ich auch. Das ist einfach nicht angebracht, mir folgen ja auch viele junge Leute.

Früher sind mir solche Kommentare sehr nahe gegangen, mittlerweile habe ich verstanden, dass es sich zu 98 Prozent nicht um einen Angriff auf mich persönlich handelt, sondern auf das, was ich als Projektionsfläche darstelle. Die Leute, die das machen, haben meist selbst Probleme, die sie herunterschlucken und dann müssen sie ihre Emotionen auf eine andere Weise herauslassen. Das sage ich mir immer wieder, dann fällt es einem schon leichter. Und das kann man auch im Alltag gut anwenden. Niemals auf Feuer mit Feuer reagieren!

Heike Makatsch: Zum Glück treffe ich nicht so oft auf Hater, weil ich mir Kommentare im Internet beispielsweise nie durchlesen würde. Aber ich hoffe doch, dass jemand kritisch mit meiner Arbeit ins Gericht geht! Am ehesten sollten das natürlich die engsten Vertrauten machen. Und oft überschneidet sich deren Kritik mit der aus meinem eigenen Blickwinkel – man weiß ja, wenn man sich nicht wohlgefühlt hat, nicht gut vorbereitet war oder einfach neben sich stand. Kritik sollte man immer annehmen und abgleichen mit dem, was man selbst fühlt – daraus kann man etwas Wertvolles gewinnen.

Stefanie Giesinger Susanne Faller
Steffi Giesinger im Gespräch mit desired-Redakteurin Susanne.

Stefanie Giesinger: Wenn es Kritik ist, die ich einsehe, dann nehme ich sie auch gerne an und verbessere mich. Das mag ich auch total, solche konstruktiven Vorschläge!

Aber wenn es irgendwelche Hater-Kommentare sind, dann ignoriere ich sie. Das ist mir am Anfang sehr schwergefallen und nahe gegangen, aber jetzt? Ein Hater-Kommentar mehr oder weniger, was soll’s. Das sind ja einfach nur Menschen, die Frust abbauen wollen. Das haben damals schon meine Mama und meine Oma beigebracht: Man sollte Menschen nie etwas übel nehmen, weil es bei ihnen ja auch aus einer gewissen Frustration oder Traurigkeit herauskommt.

7. Weltfrauentag am 8. März ist gerade erst ein offizieller Feiertag in Berlin geworden. Ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung?

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Lena Meyer-Landrut: Ich bin auf jeden Fall für Gleichberechtigung, Empowerment und Emanzipation. Das kann alles nur passieren, wenn wir uns alle von innen heraus trauen, wenn wir mutig und authentisch sind. Dazu gehört eine Plattform wie der Weltfrauentag, weil er einfach eine gute Fläche bietet.

Heike Makatsch: Auf jeden Fall verleiht es dem Ganzen Nachdruck. Ein neuer Feiertag ist ja auch ein wirtschaftlich bedeutsamer Faktor und macht klar, dass Frauen auch politisch nochmal Rückenwind gegeben wird. Das ist schon ein Ausrufezeichen.

Stefanie Giesinger: Definitiv! Frauen wurden unterschätzt – sie sind es aber nicht mehr, finde ich. Wir sind natürlich immer noch auf dem Weg dahin, dass wir alle gleichberechtigt sind. Aber die Welt wird ein besserer Ort, wenn wir Frauen mehr empowered werden.

Eltern sollten ihren Kindern beibringen, dass Männer und Frauen gleich sind. Und dass sie lieben können, wen sie wollen, und dass sie machen und sich austoben sollen. Die Welt ist ein schöner Ort.
Stefanie Giesinger

8. Was muss sich deiner Meinung nach noch ändern, damit sich Frauen wertvoller, selbstbewusster und wohler in ihrer Haut fühlen? Zum Beispiel, was die (Selbst-)Darstellung in sozialen Medien angeht…

Lena Meyer-Landrut: Ein guter Schritt ist, sich bewusst zu machen, dass man immer bei sich selbst anfangen kann. Es kann sich nur etwas verändern, wenn wir alle etwas in unserem eigenen Kosmos verändern. Das können ganz kleine Sachen sein, die einem selbst helfen und die man dann nach außen tragen kann. Ich habe selbst riesige Angst vor Veränderungen, deswegen ist das natürlich leichter gesagt als getan. Aber das Leben ist zu kurz, um nicht zu tun, worauf man wirklich Lust hat. Wir leben in so einer Luxussituation, in einem Sozialstaat mit so vielen Privilegien, daraus – und aus der eigenen Stimme – sollte man wirklich etwas machen.

Heike Makatsch: Hier muss man sich natürlich fragen: Was ist Symptom, was ist Ursache? Ist der ständige Einsatz von Photoshop und Face-Filtern beispielsweise ein Symptom oder die Ursache dafür, dass Frauen sich nicht so akzeptieren, wie sie sind? Das verfälschte Selbstbild durch soziale Medien ist natürlich schwierig. Bei jüngeren Mädchen müssen da wohl Eltern durchgreifen und Smartphones ihre Bedeutung verlieren. Aber das ist gerade wohl sehr schwierig.

Generell ist mehr Anerkennung für Frauen, auch in finanzieller Hinsicht im Beruf, ein Thema, das in den letzten Jahren ja bereits immer wichtiger geworden ist. Da müssen wir dranbleiben und es auch an unsere Kinder weitergeben.

Stefanie Giesinger: Es ist so schwierig, aber ich denke, dass es überall eine 50:50-Aufteilung geben sollte in Führungspositionen: In der Politik, im Büro, überall sollte es eine ausgeglichene Geschlechterverteilung geben. Wenn du als Frau in eine Firma kommst, wo 20 Männer sitzen und 2 Frauen, dann merkst du schon, dass eine ganz andere Stimmung herrscht, als wenn es ausgeglichen wäre. Ich glaube, da sollten wir anfangen. Und vor allem in der Erziehung! Eltern sollten ihren Kindern beibringen, dass Männer und Frauen gleich sind. Und dass sie lieben können, wen sie wollen, und dass sie machen und sich austoben sollen. Die Welt ist ein schöner Ort.

Der Einsatz von super viel Photoshop, Filtern und Co. spricht ja von Selbstzweifeln. Viele Menschen üben auf sich selbst einen Perfektionsdruck aus. Ich kann das schon verstehen, weil man auf Social Media so viele verletzende Kommentare bekommen kann. Prinzipiell finde ich, dass jeder hier machen soll, was er will und womit er sich gut fühlt.

Vielen Dank für die spannenden Gespräche, Lena, Heike und Stefanie!

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Bildquelle: Getty Images, desired/Susanne Faller

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