Sie kann Drama, sie kann Action. Doch mit der Wahl des Genres Komödie überraschte Oscar-Preisträgerin Jennifer Lawrence ihre Fan-Gemeinde.
Der Beruf Schauspielerin setzt voraus, dass jede Rolle und jede Figur verkörpert werden kann. Ob lustig, traurig, verrückt oder ernsthaft: Der Facettenreichtum gehört zum Handwerkszeug der Leinwandstars. Allerdings ist diese Annahme etwas zu allgemeingültig gedacht. Einige Stars haben sich in ihren Genres eine Wohlfühlzone eingerichtet, in der sie zweifelsfrei überzeugen und auf eine sichere Bank setzen. Während Tom Cruise („Mission: Impossible – Dead Reckoning Teil 1“) im Action-Genre neue Maßstäbe definiert, Leonardo DiCaprio („Killers of The Flower Moon“) auf ernste Themen setzt oder Chris Pratt („Guardians of The Galaxy Vol. 3“) als cooler Typ von Nebenan begeistert, geht eine Frau über abgesteckte Grenzen hinaus und testet neue Sachen aus. Jennifer Lawrence traute sich 2023 ins Komödien-Fach und lieferte in „No Hard Feelings“ eine unterhaltsame Performance, die ab Freitag, 22. Dezember 2023, auf Netflix im Stream zu sehen ist.
Herrlich abgedreht! Im Trailer zum Film sorgt Jennifer Lawrence für erste Lachtränen:
„No Hard Feelings“: Darum geht es
Freund weg, Auto abgeschleppt und ihr Haus steht kurz vor der Pfändung: Für Maddie (Jennifer Lawrence) laufen die Dinge bescheiden. Obwohl ihre Situation ziemlich düster scheint, weckt ein ungewöhnliches Jobangebot ihr Interesse und gibt Hoffnung. Für ihren Sohn Percy (Andrew Barth Feldman) suchen dessen Eltern eine Frau, die den Jungen auf das bevorstehende College in Sachen Lebens- und Liebeslust vorbereitet. Statt das Teenager-Leben zu genießen, schätzt Percy eher seine Ruhe und Computerspiele. Für Maddie ein kniffeliger Fall, den sie jedoch wegen der aussichtsreichen Bezahlung knacken will. Womit sie nicht gerechnet hat: Im Laufe ihrer Mission entwickelt sie Gefühle für den nerdigen Loser.
„No Hard Feelings“: Comeback geglückt
War Jennifer Lawrence je weg von der Bildfläche? Nicht ganz, aber „No Hard Feelings“ markiert einen besonderen Wendepunkt in der Karriere der Schauspielerin. Nachdem sie mit der „Tribute von Panem“-Reihe zum Megastar aufgestiegen war und mit „Silver Linings“ einen Oscar gewann, standen der Amerikanerin alle Türen offen. Doch die Chancen, in millionenschweren Produktionen zu spielen, gestalteten sich konsequenzenreicher als erwartet. Zwar fanden Filme wie „American Hustle“ oder „Joy – Alles außer gewöhnlich“ Anklang bei der Kritik, aber umgingen das breite Publikum. Zudem floppte das hoffnungsvolle Sci-Fi-Projekt „Passengers“, auf welches Lawrence im Nachhinein weniger stolz ist. Dies verriet sie dem Branchen-Magazin Variety. Ab 2020 wurde es ruhiger um die bis dato viel beschäftigte Filmemacherin, die nur noch ausgewählte Projekte wie das Kriegsdrama „Causeway“ annahm. Erst mit „No Hard Feelings“ traute sie sich zurück in den Mainstream.
Lachtränen statt Besinnlichkeit: Mit „No Hard Feelings“ landen derber Humor und anzügliche Gags unter dem Weihnachtsbaum. Garantiert kein Familienfilm für alle Altersklassen, aber ein echter Fun-Garant für dich und deine Freunde. Mit diesem Film hat sich Netflix ein Highlight zu Weihnachten aufgespart.
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