Wer darauf achtet, regional einzukaufen, muss vor allem bei Obst und Gemüse aufpassen. Denn die Supermärkte bieten zwar viele Sorten ganzjährig an, doch je nach Saison haben sie lange Transportwege hinter sich, was sich vor allem am Preis bemerkbar macht. Mit regionalen Produkten lässt sich das vermeiden: „Wenn frisches Obst und Gemüse direkt in der Region geerntet wird, spart das nicht nur Zeit, sondern oft auch Kosten. Saisonale Erntespitzen und kurze Wege wirken sich direkt auf den Preis aus“, erklärt Julian Aulinger, Senior Category Manager für Obst & Gemüse bei Knuspr.
Das ist aber nicht der einzige Grund, der für saisonales Obst- und Gemüse-Shopping spricht, wie der Experte deutlich macht: „Auch Geschmack und Nährstoffgehalt profitieren davon, wenn das Obst und Gemüse praktisch direkt vom Feld auf den Teller kommt. Wer einmal frisch geerntete Beeren oder Tomaten probiert hat, weiß, dass man diesen Unterschied sofort schmeckt.“
Welche Sommerprodukte jetzt Saison haben, wie man sie vielseitig genießen kann und wie sie sich richtig lagern lassen, liest du jetzt.
Beeren
Von Himbeeren bis Heidelbeeren – sie sind die Klassiker des Sommers: saftig, dekorativ und sehr leicht zu verarbeiten. Perfekt also für alle, die auch im Sommer nicht auf bewusstes Naschen verzichten möchten. „Himbeeren sind das mit Abstand gefragteste Obst der Saison – ihre Fülle an Vitaminen C, B und E sowie an Antioxidantien macht sie zur gesunden Basis für schnelle, süße und erfrischende Snacks“, erklärt Julian Aulinger.
- Wann regional verfügbar? Während Johannisbeeren vor allem die frühen Sommermonate dominieren, sind Himbeeren und Erdbeeren bis weit in den Spätsommer verfügbar. Eine regionale Auswahl ist also über die gesamte Saison hinweg breit gefächert erhältlich.
- Wie servieren? Perfekt für schnelle Desserts mit Vanilleeis, aber auch ideal für Obstsalate. Friert man Beeren ein, lassen sich aus ihnen sehr schnell erfrischende Sorbets oder Alternativen zum Eiswürfel für Sommer-Drinks zaubern.
- Wie lagern? Beeren mögen es kühl, trocken und luftig – ideal im Gemüsefach des Kühlschranks. So behalten sie ihre Frische und entfalten ihre Aromen am besten. Für einen intensiveren Geschmack sollten sie aber wieder Zimmertemperatur erreicht haben.
Kirschen
Egal, ob Süß- oder Sauerkirsche: Sie gehören zum Sommer wie Eiscreme und Freibad. Ihr aromatischer Geschmack und ihre leuchtend rote Farbe machen sie zu buchstäblichen Highlights für Sommertage. „Kirschen – besonders Sauerkirschen – liefern viele sekundäre Pflanzenstoffe und Antioxidantien und sind kleine Powerpakete, die nicht nur lecker, sondern auch gut für den Körper sind“, so Julian Aulinger.
- Wann regional verfügbar? Die Kirschsaison startet meist Mitte Juni und reicht – je nach Sorte und Wetter – nur bis Ende Juli.
- Wie servieren? Frisch vernascht sind sie unschlagbar – besonders gut gekühlt! Sie überzeugen aber auch als Topping für Joghurt oder in Obstsalaten. Als leichtere Alternative zur Kirschtorte können frische Kirschen mit einer Quarkcreme und Schokoraspeln in einem Glas geschichtet werden.
- Wie lagern? Kirschen sind druckempfindlich und verderben schnell. Am besten lagert man sie trocken in einem luftdurchlässigen Behälter im Kühlschrank. Sie sollten erst kurz vor dem Verzehr gewaschen werden, da Feuchtigkeit auf der Haut sie schneller faulen lässt.
Wie ernährst du dich eigentlich?
Welche verschiedenen Ernährungsformen es gibt, zeigen wir dir im Video.
Kirschtomaten
Sonnengereift und herrlich unkompliziert – Cherrytomaten bringen mediterrane Stimmung auf jeden Teller. Ob als frischer Snack zwischendurch, im Salat oder als einfaches Gericht für den Ofen. Gerade im Sommer bieten regionale Cherrytomaten die Möglichkeit, die Monate voller Sonne förmlich zu schmecken. Sie punkten mit ihrem intensiven Aroma und vielen gesunden Inhaltsstoffen, darunter Vitamin C, Kalium und Lycopin, ein starkes Antioxidant.
- Wann regional verfügbar? Ab Juni bis in den frühen Herbst hinein sind Cherrytomaten aus regionalem Anbau erhältlich.
- Wie servieren? Halbiert im Salat, auf Sandwiches – oder auf Spießen mit Mozzarella und Basilikum. Gibt man sie mit Knoblauchzehen, Basilikum und Olivenöl in eine Auflaufform in den Ofen und anschließend die geröstete Zusammenstellung in einen Mixer, so wird aus ihnen eine schnelle süß-würzige Soße – ganz ohne schnibbeln oder am Herd stehen zu müssen.
- Wie lagern? Tomaten gehören nicht in den Kühlschrank – dort verlieren sie Aroma und Konsistenz. Am besten lagert man sie bei Zimmertemperatur, luftig und ohne direkte Sonneneinstrahlung. Wichtig: Nicht neben Obst wie Bananen oder Äpfeln lagern – da das besonders durch diese Obstsorten ausgestoßene Hormon Ethylen den Reifeprozess unnötig beschleunigt.
Salatgurken
Laut den Daten von Knuspr sind Salatgurken während der Sommermonate das beliebteste Gemüse des Sortiments. Und das zu Recht: Mit einem Wasseranteil von über 95 Prozent sind sie die perfekte Erfrischung im Sommer. Sie wirken kühlend, leicht entwässernd und sind dabei unglaublich vielseitig – ein echter Durstlöscher mit Biss.
- Wann regional verfügbar? Salatgurken wachsen in Deutschland von Mai bis in den frühen Herbst. Im Hochsommer sind sie besonders günstig und geschmacksintensiv.
- Wie servieren? Gurken lassen sich vielfältig und leicht verarbeiten. Zusammen mit Limetten-Scheiben in Sprudelwasser ergeben sie ein wunderbar erfrischendes Sommergetränk. Ein aktueller Trend ist auch koreanischer Gurkensalat, wobei feine Gurkenscheiben mit Knoblauch, Reisessig, Sojasoße, Sesamöl, Salz und Chiliflocken zur schnell zubereiteten Delikatesse werden.
- Wie lagern? Gurken mögen es kühl, aber tatsächlich nicht kalt, also lieber nicht im Kühlschrank-Gemüsefach lagern. Im Kühlschrank verlieren sie schnell an Geschmack und werden weich. Am besten halten sie sich, wenn sie einzeln in ein feuchtes Tuch eingeschlagen werden.
Zucchini
Zucchini sind echte Sommerheldinnen: mild im Geschmack, kalorienarm und blitzschnell zubereitet. Sie nehmen Aromen wunderbar auf und lassen sich sowohl roh als auch gekocht, gebraten oder gegrillt verwenden – ideal für die leichte, kreative Sommerküche.
- Wann regional verfügbar? Zucchini haben die Hochsaison von Juni bis September. Besonders frisch und aromatisch sind sie, wenn sie direkt regional bezogen werden. Kaum zu glauben: In der Hauptwachstumsphase können Zucchini bis zu 6 cm pro Tag zulegen – Frische zählt hier buchstäblich jeden Tag.
- Wie servieren? Zucchini sind pure Allrounder: In feinen Streifen als Rohkostsalat oder in Scheiben gegrillt oder gebraten. Ein absolutes Highlight sind aber Zoodles (Zucchininudeln): Lange Streifen aus Zucchini mit einem Spiralschneider ziehen und mit Pesto und einem Spritzer Zitronensaft servieren – eine frische kohlenhydratarme Alternative zu Pasta. Gekochte oder gebratene Reste lassen sich auch super in Suppen, Omeletts oder Brotbelag weiterverwerten.
- Wie lagern? Am besten kühl und dunkel lagern, aber nicht im kältesten Teil des Kühlschranks. Dort können sie matschig werden. Ideal sind 10–15 °C. Ganze, unversehrte Zucchini halten so bis zu einer Woche frisch.