1. desired
  2. Fit & gesund
  3. So findest du heraus, ob ein Mückenstich gefährlich ist

Sommertipps

So findest du heraus, ob ein Mückenstich gefährlich ist

Mückenstiche jucken
Mückenstiche jucken und können unter Umständen auch zu Übertragungen von Krankheiten führen. (© IMAGO / Andreas Gora)

Die meisten Mückenstiche sind lästig, aber harmlos. Wir verraten dir, wie du gefährliche Mückenstiche erkennst und behandelst.

Erfahre mehr zu unseren Affiliate-Links
Wenn du über diese Links einkaufst, erhalten wir eine Provision, die unsere redaktionelle Arbeit unterstützt. Der Preis für dich bleibt dabei unverändert. Diese Affiliate-Links sind durch ein Symbol gekennzeichnet.  Mehr erfahren.

Warum werden Mückenstiche dick?

Die Mücke injiziert bei einem Stich verschiedene Proteine in deine Haut. Ihr Ziel ist es, dein Blut flüssig zu halten, um es dann mit ihrem Rüssel zu trinken. Als Reaktion auf einen Stich schüttet dein Körper Histamin aus. Du erkennst die Reaktion am Juckreiz und an der Schwellung des Mückenstichs. In den meisten Fällen sind die Beschwerden nach wenigen Tagen vorüber und erfordern keine besondere Behandlung.

Anzeige

Wie die Mückenexpertin Dr. Doreen Werner vom Zentrum für Agrarlandschaftsforschung in Müncheberg gegenüber der Apotheken-Umschau erklärt, sind in Deutschland rund 52 verschiedene Mückenarten verbreitet. Das injizierte Protein-Gemisch ist bei jedem Tier anders. Wenn du im Urlaub unterwegs bist, steigt die Gefahr, auf unbekannte Mückenarten zu stoßen. Dein Körper reagiert auf den Stich einer solchen Mücke stärker, sodass es zu Schwellungen und intensivem Juckreiz kommt.

Um mehr über die heimischen Arten im Wohnzimmer zu erfahren, kannst du Mücken sammeln und ans Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung e.V. schicken. Die Expertinnen Christin Henneberg, Dr. Doreen Werner und Britta Weller prüfen dann, um welche Tierart es sich handelt.

Wir empfehlen dir das Video der Kolleg*innen von familie.de. Erhalte wichtige Tipps, wie du dich vor Mückenstichen schützt.

Poster
Anzeige

Wann sind Mückenstiche gefährlich?

Wie gefährlich eine Mücke für dich ist, hängt von ihrer Fähigkeit zur Verbreitung von Krankheitserregern ab. Manche Mücken sind hier kaum relevant, andere hingegen schon. Wie die Expertin Dr. Werner weiß, stehen die Forschungsarbeiten noch am Anfang. Keiner weiß bisher, welche Mückenart besonders gefährlich ist und welche nicht.

Bei einigen ausländischen Mückenarten ist bereits bekannt, dass sie Krankheiten übertragen. Das Tropeninstitut berichtet diesbezüglich von der Tsetsefliege. Ein Stich dieser Fliegenart kann die Schlafkrankheit bei Menschen verursachen. Eine Infektion zeigt sich an der Einstichstelle, wo es nach maximal zehn Tagen zu einer deutlichen Schwellung kommt, die im Laufe von Wochen abheilt.

Einige Tage nach dem Stich kommen weitere Symptome wie Kopf- und Gliederschmerzen, geschwollene Lymphknoten und Hautausschläge hinzu. Hier wird vom zweiten Stadium gesprochen. Erst im dritten Stadium zeigt sich dann die Schlafkrankheit mit Störungen des Zentralen Nervensystems, Schlafstörungen und Problemen mit der Nahrungsaufnahme. Die gute Nachricht ist, dass die Tsetsefliege nur in Afrika beheimatet ist und du ihr hier nicht begegnest. Vor dem Reiseantritt nach Afrika solltest du dich daher über gefährliche Regionen und Insektenschutz informieren.

Stiche von Tigermücken sind in Deutschland möglich

Die Asiatische Tigermücke verbreitet sich mittlerweile auch in Deutschland. Wie das Umweltbundesamt erklärt, handelt es sich bei dieser Mückenart um einen relevanten Verbreiter von verschiedenen Erregern. Übertragen werden beispielsweise Gelbfieber, Dengue-Fieber und das West-Nil-Virus. Bislang ist die Gefahr, von einer Tigermücke in Deutschland gestochen zu werden, gering. Laut Umweltbundesamt setzt man jetzt vor allem darauf zu verhindern, dass sich die Mückenart langfristig in Deutschland ansiedelt.

Anzeige

Wurdest du von einer Tigermücke gestochen, sind die Anzeichen zunächst ganz klassisch wie bei einem normalen Mückenstich. War das Tier nicht infiziert, heilt die juckende Schwellung von selbst wieder ab. Hat die Tigermücke Krankheitserreger übertragen, kommt es zu weiteren Symptomen, die an eine Virusgrippe erinnern. Wenn das bei dir der Fall ist, suche deine Ärztin oder deinen Arzt auf. Bislang wurde noch kein Fall einer Übertragung von Krankheiten in Deutschland dokumentiert, wenn die betroffenen Personen nicht im Vorfeld in einem Risikogebiet (Süd- und Mittelamerika, Asien)  verreist waren.

Kann man auf Mückenstiche allergisch reagieren?

Trotz des quälenden Juckreizes ist ein Mückenstich in der Regel nach spätestens einer Woche erledigt. Leidest du allerdings unter einer Insektengiftallergie, kann es problematisch werden. Dein Körper produziert große Mengen Histamin, wenn du gestochen wurdest. Bei einer besonders stark ausgeprägten Allergie kann das zu einem allergischen Schock führen. Obwohl solche Reaktionen eher bei Bienen- und Wespenstichen beobachtet werden, sind sie auch bei Mückenstichen nicht auszuschließen.

Beobachtest du unmittelbar nach dem Stich starke Schwellungen, Schweißausbrüche, Herzrasen oder fühlst dich benommen, dann rufe eine Ärztin oder einen Arzt um Hilfe. Ein allergischer Schock ist ein Fall für den Rettungsdienst. Beobachtest du eine andere Person, die nach einem Mückenstich ohnmächtig wird und/oder unter Atemnot leidet, dann rufe über die Rufnummer 112 den Notdienst an.

Anzeige

Wichtig: Solche Reaktionen sind bei klassischen Mückenstichen sehr, sehr selten. Bei einer bekannten Insektengiftallergie auf Wespen oder Bienen, bekommst du von der Ärztin oder dem Arzt ein Rezept für ein Anti-Allergie-Kit. Das Fachportal insektengiftallergie.de informiert über geeignete Fachpraxen in deiner Nähe und über die Anwendung des Notfallsets.

Wann ist ein Mückenstich nicht mehr harmlos?

Auch ohne einen allergischen Schock kann ein Mückenstich zum Problem werden. Du erkennst gefährliche Mückenstiche an den Symptomen. Bei einer extremen Schwellung der gesamten Extremität, Atembeschwerden, Schwindel oder Kreislaufproblemen ist ärztliche Hilfe erforderlich. Auch ohne einen anaphylaktischen Schock kann es sich um eine allergische Reaktion handeln, die eine Behandlung durch eine Ärztin oder einen Arzt erfordert.

Einige Tage nach dem Stich kann es zudem zu bakteriellen Infektionen der Wunde kommen, die meist durchs Kratzen am Stich erfolgen. Ist die Einstichstelle offen, so können Bakterien eindringen und zu einer Entzündungsreaktion führen.

Im harmlosesten Fall entsteht daraus eine lokale Entzündungsstelle, die du mit Kühlung und einer Salbe behandelst. Im schwersten Fall kann eine Infektion mit Streptokokken aber sogar zu einer Blutvergiftung führen. Dr. Uwe Kirschner, der als Dermatologie in Mainz arbeitet, erklärt gegenüber dem deutschen Gesundheitsportal, dass die Rate an Entzündungen gestiegen ist. Er weist darauf hin, dass in medizinischen Kreisen die Ursache dafür noch nicht bekannt ist.

Anzeige

So schützt du dich nach einem Mückenstich

Wurdest du gestochen, kann Wärme helfen. Es gibt spezielle „Stichheiler“ wie den BiteAway, die du nach dem Stich auf die betroffene Stelle drückst und dadurch kurz erwärmst. Dadurch gerinnt das Eiweiß und dein Immunsystem reagiert nicht mehr darauf. Sobald die Einstichstelle anschwillt, hilft Kühlung. Dadurch verminderst du die Durchblutung im betroffenen Bereich und reduzierst gleichzeitig den Juckreiz. In Apotheken gibt es spezielle Gels zur Juckreizlinderung. Damit verhinderst du zudem, dass du den Stich im Schlaf aufkratzt. Draußen lässt sich ein Stich oft nicht vermeiden, deine Wohnung kannst du jedoch mit Fliegengittern und anderen Lösungen schützen.

bite away

bite away

der elektronische Insektenstichheiler für die schnelle Behandlung von Insektenstichen
Preis kann jetzt höher sein. Preis vom 09.07.2025 20:12 Uhr

Diese Gadgets dürfen beim Campingtrip nicht fehlen (und sorgen für kleine Luxus-Momente)

Diese Gadgets dürfen beim Campingtrip nicht fehlen (und sorgen für kleine Luxus-Momente)
Bilderstrecke starten (18 Bilder)

Fazit: Mückenstiche können gefährlich werden

In Deutschland sind die meisten Mückenstiche harmlos, wenn du sie nicht immer wieder aufkratzt. Unsaubere Fingernägel und offene Wunden fördern das Risiko einer Infektion, die bis zur Blutvergiftung führen kann. Sorge vor, indem du einen geschwollenen Stich kühlst oder im besten Fall direkt nach dem Stich mit einem Stichheiler ans Werk gehst.

Bei Auslandsreisen kannst du auf gefährliche Mückenarten wie die Kriebelmücke oder die Tsetse-Fliege treffen. Hier ist Prävention wichtiger als Reaktion, denn bei einem Stich ist die Gefahr von Krankheitsübertragungen höher als in Deutschland.