Folgende Situation: Du hast endlich Urlaub, hinter dir liegen anstrengende Wochen und du freust dich einfach nur darauf, endlich mal so richtig zu entspannen und abzuschalten. Und dann liegst du endlich auf deiner Liege am Strand und fühlst dich aus irgendeinem Grund aber fast schon gestresster als im Alltag. Erholung? Fehlanzeige! Doch woran liegt das?
Tatsächlich lauern im Urlaub ganz spezielle Stressfallen, die wir oft gar nicht bewusst wahrnehmen, aber die dennoch unsere Entspannung sabotieren können. Welche das sind? Das klären wir jetzt!
#1
Der Perfektionsdruck: Alles muss unvergesslich sein
Du kennst das bestimmt: Monatelang hast du diesen Urlaub geplant, Geld gespart und dir vorgestellt, wie fantastisch alles werden wird. Genau dieser Erwartungsdruck kann jedoch zur Belastung werden. Denn wenn jeder Tag perfekt sein muss und jede Aktivität ein Highlight, baut das natürlich enormen Druck auf. Da kann also schon ein regnerischer Tag oder ein Restaurant, das nicht den Erwartungen entspricht, zur absoluten Katastrophe werden.
Viele Menschen bemerken diesen Druck übrigens daran, dass sie ständig darüber grübeln, ob sie ihre Zeit „richtig“ nutzen oder sich schuldig fühlen, wenn sie mal einen ruhigen Tag einlegen. Dabei wäre es viel entspannter, sich bewusst unperfekte Momente zu erlauben – manchmal sind es gerade die ungeplanten Erlebnisse, die zu den schönsten Erinnerungen werden.
#2
FOMO trifft auf Social Media: Der Vergleich mit anderen
Während du am Pool liegst, scrollst du durch Instagram und siehst die vermeintlich perfekten Urlaubsfotos anderer. Plötzlich erscheint dein eigener Urlaub weniger spektakulär. Diese ständige Vergleichskultur kann unterschwellig für schlechte Stimmung sorgen, ohne dass du es direkt merkst. Besonders tückisch wird es, wenn du mehr Zeit damit verbringst, andere Urlaubsfotos anzuschauen als deine eigenen Erlebnisse zu genießen, oder dir Gedanken darüber machst, ob deine Posts „gut genug“ sind.
Ein bewusster Umgang mit sozialen Medien kann hier Wunder wirken: Vereinbare zum Beispiel Social-Media-freie Zeiten mit dir selbst oder nutze die Flugmodus-Funktion für ein paar Stunden am Tag. Schließlich ist dein Urlaub für dich da, nicht für deine Follower*innen.
#3
Die Entscheidungsflut: Zu viele Möglichkeiten überfordern
Am Urlaubsort gibt es so viel zu sehen und zu erleben, dass die schiere Anzahl der Optionen paralysierend wirken kann. Restaurant A oder B? Museum oder Strand? Diese ständigen Entscheidungen kosten mentale Energie und können unterschwellig stressen, besonders wenn du das Gefühl hast, die „falsche“ Wahl zu treffen.
Das merkst du daran, wenn du sehr viel Zeit mit Planen und Recherchieren verbringst oder dich nach Entscheidungen unzufrieden fühlst und an deiner Wahl zweifelst. Hier kann es helfen, dir eine maximale Planungszeit pro Tag festzulegen – zum Beispiel 30 Minuten am Morgen. Danach wird nicht mehr recherchiert, sondern einfach gemacht und erlebt.
Was darf im Sommerurlaub auf keinen Fall fehlen?
Im Video haben wir dir die wichtigsten Dinge zusammengetragen, damit du auch garantiert nichts vergisst.
#4
Der Heimat-Jetlag: Ständige Erreichbarkeit verhindert Abschalten
Auch wenn du im Urlaub bist, pingen ständig E-Mails, WhatsApp-Nachrichten oder Anrufe auf. Diese permanente Verbindung zu deinem Alltag verhindert, dass du wirklich mental abschaltest. Dein Gehirn bleibt im „Stand-by-Modus“ und kann sich nicht vollständig erholen.
Wenn du also merkst, dass du selbst auf der Liege am Pool noch alle paar Minuten deine E-Mails checkst oder gedanklich ständig bei beruflichen oder privaten Verpflichtungen festhängst, dann solltest du lieber klare „Offline-Zeiten“ festmachen oder für bestimmte Zeit den Nicht-stören-Modus aktivieren. Und falls du Angst vor einem schlechten Gewissen hast, informierst du vorher einfach deine Family oder Kolleg*innen über deine (Nicht-)Erreichbarkeit.
#5
Die Komfortzone verlässt dich nicht: Gewohnheiten sabotieren Erholung
Paradoxerweise können auch unsere eigenen Gewohnheiten im Urlaub stressen. Du stehst trotz freier Zeit früh auf, checkst wie gewohnt alle To-do-Apps oder denkst in denselben Mustern wie zu Hause. Diese automatisierten Verhaltensweisen verhindern, dass du wirklich in den Urlaubsmodus wechselst.
Vielen fällt erst nach ein paar Tagen auf, dass sie sich auch im Urlaub wie zu Hause verhalten und nicht das Gefühl haben, wirklich „weg“ zu sein. Ein bewusster Bruch mit den gewohnten Mustern kann hier helfen: Schaffe neue, urlaubsspezifische Routinen. Steh später auf, iss zu anderen Zeiten oder probiere Aktivitäten aus, die du zu Hause nie machst.
#7
Der unsichtbare Rückkehr-Stress: Die Angst vor dem Ende
Schon ab der Hälfte des Urlaubs beginnt bei vielen Menschen der sogenannte „Post-Holiday-Blues“ – die Angst vor der Rückkehr in den Alltag. Diese Gedanken an das Ende der schönen Zeit können die verbleibenden Urlaubstage überschatten und für unterschwellige Anspannung sorgen.
Denn wenn du mehr daran denkst, dass der Urlaub bald vorbei ist, oder bereits mental die erste Arbeitswoche nach deiner Rückkehr planst, ist die Erholung natürlich direkt hin. Versuche also, dich trotz nahender Abreise irgendwie bewusst auf den gegenwärtigen Moment zu konzentrieren. Vielleicht können dir dabei Achtsamkeitsübungen oder das Führen eines kleinen Urlaubstagebuchs helfen, präsent zu bleiben.
Schluss mit dem Stress!
Klar, wir alle wünschen uns natürlich, dass wir unsere Koffer packen, losfliegen und der Stress einfach automatisch zu Hause bleibt – doch so einfach ist es leider nicht immer. Denn unser Kopf reist schließlich mit und damit auch das Risiko, dass im Urlaub alte Muster, Erwartungen und Gewohnheiten hochkommen. Da geht's vielen so, keine Sorge.
Wichtig ist nur, dass du diese versteckten Stressfallen erkennst und aktiv etwas dagegen unternimmst. Nimm dir also wirklich mal bewusst Zeit, um in den Urlaubsmodus zu wechseln und gib dir selbst die Erlaubnis, langsamer zu werden, weniger zu planen und auch mal „unproduktive“ Momente zu haben. Das passiert natürlich nicht von heute auf morgen, aber wenn du es langsam angehst, wirst du schnell merken, dass echter Urlaub erst dann beginnt, wenn du aufhörst zu funktionieren und anfängst, loszulassen und zu genießen.