Die ersten zwei Folgen der dritten und letzten „Der Sommer, als ich schön wurde“-Staffel sind da und von Kotzgefühlen bis gedanklichen BH-Würfen war so ziemlich alles dabei. Lasst uns darüber reden, wieso Belly mich in den Wahnsinn treibt, warum Jeremiah nicht so ein Babymiah sein sollte und wieso ein Hechtsprung in den Fernseher, um Taylor und Steven den Kopf zu waschen, die einzig richtige Reaktion gewesen wäre.
„Der Sommer, als ich würde“-Kolumne: Conrad ist wahres Husband-Material
Ich bin sauer. Und verwirrt. Und traurig. Und irgendwie auch zwischendurch glücklich. Was ist das eigentlich bei dieser Serie? Nach nur zwei Folgen „Der Sommer, als ich schön wurde“ habe ich keine Ahnung, was ich denken und fühlen soll. Zwar bin ich mir sicherer denn je, dass Conrad der einzig wahre Mann ist, aber der Rest? Starten wir mal rein. Achtung, Spoiler!!!
#1 Belly der sexy Vamp – oder so ähnlich
Also zunächst wäre da Belly. Irgendwie liebe ich sie, aber eigentlich finde ich sie vor allem ziemlich nervig. Ständig ändert sie ihre Meinung und tut erwachsener, als sie wirklich ist. Tatsächlich haben mich die ersten Szenen der Folgen aber gar nicht ihretwegen aufgeregt. Viel mehr war es, dass aus irgendeinem Grund entschieden wurde, Belly als sexy Vamp hinzustellen, obwohl sie in den Büchern eigentlich ganz anders ist. Sollen wir sie etwa richtig blöd finden, weil sie mit beiden Brüdern geschlafen hat? I mean, jeder darf sich ausleben wie er will, aber mit zwei Brüdern wäre es schon doll. Nicht ganz so doll wie Marc-Robin mit Marlisa und ihrer Schwester, weil immerhin beide Brüder wissen, was Sache ist. Aber einigen wir uns darauf, dass es trotzdem doll ist.
Aber auch Belly hat wirklich alles daran gesetzt, sich endgültig von der ach so starken, unabhängigen Frau zu verabschieden, die sie immer vorgibt zu sein. Oder besser gesagt, die sie ausschließlich dann ist, wenn sie Conrad einen reinwürgen kann. Bei Jeremiah verwandelt sie sich stattdessen in den sexy Vamp, der vollkommen abhängig ist von einem unsicheren Bruder, der vor Eifersucht fast explodiert – vermutlich, weil er genau weiß, dass Conrad in jeder Hinsicht die bessere Version ist. Keine Sorge, darauf kommen wir später noch zurück.

Ich kann ja noch verstehen, dass Belly darüber nachdenkt, ob sie wirklich nach Paris gehen soll. Eine Fernbeziehung in dem Alter – wobei, ehrlich gesagt, in jedem Alter – ist meistens zum Scheitern verurteilt. Aber dann erfährt sie, dass ihr Liebster gleich zweimal nackt in eine andere Frau reingerutscht ist (und angeblich gaaaar nichts dabei gefühlt hat, wow hat sich das gelohnt), und dass er ihr das auch noch monatelang verschwiegen hat. Und Belly? Die gibt ihm schneller das Go, als man auf TikTok den nächsten Trend findet. Und das war ja dann noch lange nicht alles, richtig peinlich wurde es zum Schluss ... ich muss mal kurz meine Kotztüte suchen. Da wagt Jeremiah es wirklich, einen Antrag ohne knien, ohne Ring und mit der Entschuldigung „wir waren ja getrennt“ zu machen? UND BELLY NIMMT AN??? Holy fu**in airball.
#2 Jeremiah canceln wäre voll ok
Gibt es irgendjemand, der mehr rumheult als Jeremiah und natürlich nie schuld an etwas ist? Ständig ärgert er sich, dass Conny bevorzugt wird und der bessere Bruder sein soll und dann muss er sein Studium verlängern, weil er eine Mail nicht richtig lesen kann? Also sorry, dafür ist sein Vater noch ziemlich nett zu ihm gewesen. Und Belly? Die will sich natürlich rührend um Babymiah kümmern und die ganze Welt hassen, die die Wahrheit sieht. Jap, die rosarote Brille ist doch etwas richtig Feines. Über die ganze „Ich betrüge Belly, sage nichts, rede mich raus und heirate sie ohne richtigen Antrag“-Geschichte haben wir ja schon gesprochen. Kommen wir deswegen doch lieber zu seinem liebsten Bruder. Dem will er nämlich die Drecksarbeit für die Einweihung von Susannahs Garten überlassen, obwohl er dank seiner eigenen Blödheit eigentlich viel mehr Zeit hat. Weiß man natürlich nicht, wenn man nur über sich selbst spricht. Schade.
Immerhin kann man ihm zugutehalten, dass er Belly bei ihrer Paris-Vision pushen will. Ich lasse mal im Raum stehen, wie uneigennützig das ist ... und dann wäre da noch die Auto-Szene. Das war schon ziemlich hot. Aber nur kurz und irgendwie gleichzeitig cringe. Jeremiah eben.
#3 Taylor und Steven sind nicht mehr süß
Ich mochte die beiden, wirklich. Sogar richtig gerne, aber ich würde sagen, selbst Jeremiah und Bellys Theater hat mich nicht so schnell genervt wie Taylor und Steven. Was sollen diese Spielchen und wieso hintergehen sie dafür andere? Macht euer Ding, kuschelt euch fröhlich, aber wieso denn diese Geheimnisse? Als wäre es nicht viel verletzender, die andere Person mit jemand anderem zu sehen. So ein Blödsinn, zumal es dank Belly sowieso schon mehr als genug hin und her gibt. Wenn die beiden nicht am Ende zueinanderfinden, dann war das Theater genauso unnötig, wie Treue-Schwüre bei Trash-Formaten.

#4 Conrad bekommt endlich eine Seele
Immerhin wurden wir mit einem Conrad beglückt, der endlich etwas mehr von sich zeigen darf! In Staffel 2 dachte ich schon, wir sollen ihn unsympathisch finden, damit wir uns alle brav auf ein Endgame mit Jeremiah einstellen. Aber nope, Conny is back. Und das heißer denn je, da hab ich selbst als 30-jährige, verheiratete Mutter das Gefühl gehabt, die Scheidung einreichen zu müssen. Die nassen Haare im Sommerhaus? Die Pullover mit Hemdkragen? Ein Mann, der seine Gefühle ehrlich ausspricht UND dabei immer wieder andere denkt? Hallo, Conrad, hier ist meine Nummer, falls Belly doch mal den Verstand verliert. Aber mal im Ernst, endlich bekommt Conrad die Bühne, die er verdient hat. Endlich dürfen wir in Ansätzen in den Genuss kommen, wieso Belly sich in ihn verlieben konnte. Und ich glaube, da kommt noch vieeeeel mehr. I mean, „P.S. I Still Love You“? Jenny Han du Göttin der Easter Eggs, wenn das nur eine falsche Fährte ist ... puh, denken wir nicht weiter darüber nach.

Lasst uns lieber darüber reden, dass er endlich zugegeben hat, dass Belly seine einzige Liebe war und vermutlich immer sein wird! Ganz ehrlich, in dem Moment hätte ich ihn am liebsten uneigennützig in den Arm genommen. Rein aus Mitgefühl natürlich. Nur zum Trösten. Nur wegen Bonrad. Und weil Hemdkragen-Conrad einfach zu gut aussieht, um allein gelassen zu werden.
#5 Laurel du gottverdammte Queen
Wenn es nicht so absurd wäre, würde ich mir manchmal wünschen, Laurel würde einfach den Platz an Conrads Seite einnehmen. Sie ist diese unerschütterliche Königin, die weiß, wer sie ist, was sie will, und sich von niemandem reinreden lässt. Sex mit dem Ex? Kein Problem, gibt’s auf ihrer persönlichen Bucketlist wohl direkt nach „Weinflasche allein austrinken“. Flirten mit Kollegen? Läuft bei ihr, und zwar mit Stil. Und das Beste: Sie bleibt sich dabei immer treu, ohne sich in irgendeinen Drama-Sumpf ziehen zu lassen.
Ich bete wirklich, dass Belly sich endlich ein bisschen mehr an Laurel orientiert, statt weiterhin an ihrem trotteligen Schoßhund Jeremiah zu kleben. Vielleicht würde das Ganze dann ja doch noch Spaß machen – und „Der Sommer, als ich schön wurde“ müsste nicht am Ende auf meiner „Ich hasse es, aber ich gucke es trotzdem“-Liste landen.