Du leidest unter einem furchtbar verblichenen, schlecht gestochenen Tattoo oder möchtest einfach eine untrendige Jugendsünde loswerden? Hier erfährst du, welche Möglichkeiten es gibt, ein Tattoo entfernen zu lassen, ob es wirklich funktioniert und welche Kosten dich erwarten.
Tattoo missglückt, was jetzt?
Manche Tattoos, die unter Einfluss des berühmten jugendlichen Leichtsinns gestochen wurden, erscheinen irgendwann nicht mehr zeitgemäß. Mit einem Radiergummi lässt sich ein unmodernes Motiv oder regelrechter Tattoo-Fail leider nicht wegradieren. Einmal mit der Nadel unter die Haut gestochen, bleiben die bunten Motive ein Leben lang.
Doch das ist nicht der einzige Grund, weshalb du vielleicht über eine Tattooentfernung nachdenkst. Es ist durchaus möglich, dass du auf eine bestimmte Farbe allergisch reagierst und sich deine Haut an der Stelle unschön verändert. Nicht immer weiß man dies vorher, daher ist Tätowieren immer mit einem gewissen Risiko verbunden. Lass dich bei deinem zukünftigen Tattoo einfach vorher vom Tätowierer beraten. Dann musst du später nicht dein Tattoo entfernen lassen.
Tattoo entfernen mit dem Laser
Die aktuellste Methode der Tattooentfernung ist die Laserbehandlung. Sie wird von Hautärzten oder Tattoo-Studios angeboten. Wichtig ist, dass du dir definitiv einen Fachmann suchst, der sein Handwerk versteht. Es sollte am besten ein Dermatologe sein, der über Erfahrung verfügt und weiß, was zu tun ist, wenn sich neben oder im Tattoo zum Beispiel ein Muttermal oder Leberfleck verbirgt.
So funktioniert die Laserbehandlung:
- Das Licht des Lasers dringt in die Haut ein und zerstört die Farbpigmente. Bei dieser sogenannten „photoselektiven Thermolyse“ werden die Partikel zerkleinert und die freien Farbteile werden durch das Immunsystem über die Lymphe im Körper abtransportiert.
- Es fühlt sich ähnlich wie der Nadelstich einer Tätowiernadel an, jedoch weniger schmerzhafter.
- Die Hautstellen, an denen keine Tätowierung ist, leiden nicht unter dem Lasereffekt.
- Je nach Tätowierfarbe benutzt der Dermatologe eine unterschiedliche Nadel. Generell lassen sich schwarze und blaue Tattoos besser entfernen als bunte. Besonders schwierig sind weiße oder gelbe Motive.
Am besten lassen sich Tattoos entfernen, die
- nur schwarze Farbe enthalten.
- einmal und sehr weit gestochen wurden.
- nicht tief gestochen wurden.
- nur wenige Jahre alt sind.

Kosten und Risiken der Laserbehandlung
Der Gesamtaufwand, ein Tattoo zu entfernen, hängt von verschiedenen Parametern ab: Wie dick ist die Haut, wie groß ist die tätowierte Hautpartie und um welche Tattoofarbe handelt es sich? Nicht selten sind etwa fünf bis zehn Laserbehandlungen im Abstand von jeweils etwa vier bis acht Wochen vonnöten, bis das Tattoo komplett verschwunden ist. Wobei es auch vorkommen kann, dass Überreste des Tattoos für immer auf dem Körper sichtbar bleiben. Noch dazu handelt es sich auch um eine kostspielige Angelegenheit: Die Entfernung eines mittelgroßen Tattoos kann zwischen 1.000 und 1.500 Euro kosten. Hier solltest du vorher vergleichen und nachfragen, ob der Anbieter entsprechende Qualifikationen zur Lasertherapie besitzt. Wer verspricht, sehr große Motive in kurzer Zeit zu einem günstigen Preis zu entfernen, kann nicht seriös sein.
Mit diesen Folgen und Risiken musst du rechnen:
- Die Haut ist nach der Laserbehandlung gereizt und sehr empfindlich. Daher solltest du sie im Sommer vor Sonne schützen und die jeweiligen Stellen gut eincremen und mit Feuchtigkeit versorgen.
- Es kann passieren, dass die Haut nach der Behandlung nachdunkelt. Manchmal kommt es vor, dass sie heller wird. Keiner kann dir vorhersagen, wie deine Haut darauf reagiert und ob die Stelle wirklich zu 100% so aussieht wie vor dem Tätowieren.
- Es ist noch nicht gänzlich medizinisch geklärt, was nach dem Lasern mit den Inhaltsstoffen und Farbpigmenten im Körper passiert und ob diese wirklich ohne schädliche Einflüsse abtransportiert werden.
- Manche Farbpigmente verändern außerdem beim Lasern die Farbe statt zu verschwinden.
- Es kann auch vorkommen, dass deine Haut nach der Tattoo-Entfernung allergisch reagiert und sich entzündet.
- Es ist aber auch denkbar, dass toxische Farbbestandteile im Körper bleiben und sich dort ablagern und mögliche Folgeerkrankungen auslösen können.
Hinweis: Lass dich von einem Dermatologen unbedingt zu allen Risiken und der Hautpflege nach der Behandlung beraten, damit du gut vorbereitet bist und keine Überraschungen erlebst. In Ausnahmefällen ist eine komplette Tattooentfernung unmöglich. Zum Beispiel bei sehr großflächigen Motiven.
Tattoo entfernen mit dem „Cover Up“
Wenn du es dir genau überlegst, ist es dir doch zu kostspielig oder zu riskant, mit dem Laser dein Tattoo entfernen zu lassen? Wenn du generell nicht von Tattoos abgeneigt bist, besteht die Möglichkeit, dein unliebsames Tattoo mit einem so genannten „Cover-Up“ übermalen und „erneuern“ zu lassen. Auch so kannst du dich von veralteten Motiven verabschieden. Lasse dich hierzu intensiv in einem Tattoostudio deines Vertrauens beraten. Cover-Ups sind keine Seltenheit, jedoch gibt es Motive, die einer besonders geschickten Hand bedürfen. In manchen Fällen wird es nicht möglich sein, aus einem Tattoo etwas anderes zu zaubern. Ein erfahrener Tätowierer kann dir mit einem Blick sagen, was sich aus deinem Tattoo machen lässt. Natürlich solltest auch du damit glücklich sein, denn schließlich möchtest du mit deinem neuen Tattoo nicht noch einmal ein böses Erwachen erleben wie mit dessen Vorgänger! Ein „Cover Up“ kommt natürlich nicht für Dich in Frage, wenn Du – wie etwa 10 Prozent der reuigen Tätowierten – deine Tat aus gesundheitlichen oder beruflichen Gründen entfernen lassen möchtest.
Für alle zukünftigen Tattoos gilt: Think before you ink!
Wer hat in seiner Jugend nicht auch mal ordentlich über die Stränge geschlagen, eine wilde Partynacht verbracht und etwas total Verrücktes oder Unvernünftiges getan? Doch der schlimme Kater am nächsten Tag ist am übernächsten schon wieder vergessen – nicht aber ein Tattoo, die verheerendste unter den Jugendsünden. Spontanaktionen sind an und für sich eine coole Sache, ein Tattoo solltest du dir aber nur stechen lassen, wenn du dir absolut sicher bist, dass du den Rest deines Lebens hinter diesem Motiv stehst. Geschmäcker verändern sich, deshalb solltest du dir vorher gut überlegen, ob dir das Lebensmotto „YOLO“ im Nacken, ein Buddha-Tattoo auf dem Bauch oder ein rosafarbener „Hello Kitty“-Kopf auf dem Handrücken auch in zehn bis dreißig Jahren noch zusagt.
Für die Tattookunst gilt nach wie vor das Motto „Think before you ink!“, was übersetzt so viel bedeutet wie „Denke nach, bevor du dich tätowieren lässt!“.
Wenn du vor dem zukünftigen Tätowieren folgende Punkte bedenkst, sollte deinem Traummtattoo nichts mehr im Wege stehen und du musst es dir nicht entfernen lassen.
Mit der Einstellung „Ein Tattoo kann ich mir ja auch irgendwann wieder weglasern lassen“ solltest du gar nicht erst an das Tätowieren herangehen. Denn sich ein Tattoo entfernen zu lassen, ist am Ende vielleicht eine schmerzhaftere Erfahrung als die Erinnerung an deine Jugendsünden. Überlege dir daher immer vorher, ob und wie du dir deine Haut gestalten lässt.
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