Aller modernster Technik, hochauflösenden Kameras und grenzenlosem Musikhören zum Trotz, halten Menschen an analogen Dingen fest. Ob Schallplatten, Kassetten, Kameras mit Film oder das gute alte Notizbuch. Statt dem digitalem Pendant, der App, darf es handfest sein und bleiben. Wir verraten dir, was Menschen an analogen Dingen fasziniert, was der Begriff überhaupt bedeutet und wo du die schönsten analogen Kameras & Co. finden kannst.
Apps gibt es mittlerweile wie Sand am Meer. Zugegeben, manche sind wirklich Nonsens, doch viele erleichtern uns das Leben. Aber nicht nur Handys sind eine „digitale Erleichterung“, auch Staubsauger brauchen heute nicht mehr unbedingt einen Menschen, der sie bedient, sondern sie putzen als Roboter von selbst. Elektrische Zahnbürsten koppeln sich mit Bluetooth und zeigen uns, wie gut wir Zähne putzen. Die Künstliche Intelligenz in Form von Chat GPT schreibt ganze Hausarbeiten und besteht das Abitur – die Liste kann an dieser Stelle endlos fortgesetzt werden. Das alles will sagen: Technik ist eigentlich nicht mehr aus unserem Leben wegzudenken, oder?
Analog = Selbstbestimmung?
Schaut man sich in Berliner Hipster-Wohnungen um, stellt man schnell fest: Schallplatten sind der letzte Schrei! Und die Kaffeebohnen werden gerne (wieder) per Hand gemahlen – in einer Retro-Kaffeemühle vom Flohmarkt. Aber auch über die Berliner Stadtmauern hinaus sind analoge „old school“ Gegenstände ein Riesentrend. Weg von all der Technik und KI's, die uns sagen wollen, was wir gerne auf Spotify hören, ist Analoges vielleicht deshalb so angesagt, weil es ein Stück Selbstbestimmung in unseren Alltag zurückholt. Doch nicht nur das. Analoge Geräte können auch das Thema Nachhaltigkeit sehr gut bedienen. Da es sich oft um Altes handelt, kannst du viele der Schallplatten beispielsweise auch online kaufen. So muss für dich nichts Neues produziert werden und du erhältst dank Second-Hand-Shopping auch noch ein paar richtig alte Schätze!
Romantik & Nervenkitzel
Analoges kann aber auch durchaus romantisch sein. Denn wie sehr würdest du dich über einen echten handgeschriebenen Liebesbrief deiner Freundin oder deines Freundes freuen? Wir tippen mal: Vermutlich sehr! Denn Briefe, Postkarten aus dem Urlaub oder handgeschriebene Einladungen zum Geburtstag sind so sehr in Vergessenheit geraten und rar, dass einem das Herz bei all der Mühe des selbst Schreibens nur aufgehen kann. Und was glaubst du, wie groß der Nervenkitzel ist, ein Bündel entwickelter Fotos in den Händen zu halten, ohne sie vorher gesehen zu haben?
Was bedeutet analog?
Doch noch einmal kurz zurück zum Anfang: Was bedeutet eigentlich analog? Einfach gesagt ist analog alles, was ohne Digitales auskommt. Also: Die Schallplatte statt der mp3-Datei. Die analoge Kamera mit Film statt des Handys oder der High-End-Kamera. Mit der Hand schreiben, statt in einer App. Eine Uhr als Wecker statt das Smartphone zu nutzen.
Analog bedeutet, dass etwas in einer physischen Form vorliegt (Film für eine Kamera) oder durch physische Mittel übertragen wird. Dies steht im Gegensatz zu digital, bei dem Daten in einer digitalen Form (mp3-Dateien) vorliegen und durch digitale Mittel übertragen werden.
Schaut man im Duden nach, findet man noch eine weitere Erklärung für „analog“, nämlich „entsprechend“. „Analog“ kommt aus dem Griechischen und setzt sich aus den beiden Worten aná (gemäß) und lógos (Wort, Maß, Denken, Vernunft - logisch) zusammen. Das Wort wird auch verwendet, wenn der Aspekt einer Situation derselbe ist wie bei einer anderen.
Häufig wird „analog“ in Verbindung mit Gesetzesauslegungen benutzt. Von „Analog § 823 BGB“ ist beispielsweise die Rede, wenn der entsprechende Paragraf nicht explizit auf den vorliegenden Sachverhalt zutrifft, jedoch die gesetzliche Vorschrift im übertragenen Sinn gilt. Weitere Beispiele für analoge Themen haben wir hier für dich zusammengefasst.
Vinyl oder Kasette: Analoges Musikhören
Etliche Musiker*innen wissen über die Vorzüge von Schallplatten und lassen ihre neuesten Alben längst nicht mehr nur digital, sondern auch auf Vinyl pressen. Superstar Billie Eilish setzte sogar noch einen drauf und veröffentliche 2019 ihr Debüt-Album sowohl auf Schallplatte als auch auf Kassette. Schallplatten-Regale machen nicht nur optisch was her. Musik-Fans sind sicher: Das Knistern und Knacken der Schallplatten macht das Erlebnis erst perfekt! Einziger Nachteil: Schallplatten können zerkratzen, kaputt gehen oder komplett verschwinden (vor allem, wenn der oder die Beliehene die Platte nicht zurückgibt …).
Wer aber sein neues Lieblingsalbum zum einen digital kauft, dann als Schallplatte und zudem Spotify oder ähnliche Anbieter nutzt, ist mehr als auf der abgesicherten Seite! Ein gutes Beispiel, dass man analoges und digitales auch durchaus miteinander verbinden kann und so das Beste aus beiden Welten rausholt.
Plattenspieler gibt es in den verschiedensten Preisklassen und Ausführungen. Auch sehr gute gebrauchte Modelle findest du online. Ein gutes Einsteigermodell ist dieser Plattenspieler, den du bei Amazon findest.
Analoge Kommunikation: Briefe schreiben
Auch unsere Kommunikation kann analog verlaufen – denn tatsächlich gab es ja auch mal eine Zeit vor WhatsApp, E-Mails und Co. Im Prinzip ist alles, was auf Papier und mit Stift geschrieben ist, analog. Eine tolle und persönliche Idee ist es z.B., einen Geburtstagsbrief an deine Freundin oder Freund zu schreiben, statt einer WhatsApp-Nachricht. Oder zu deiner nächsten Feier an alle eine handgeschriebene Einladungskarte zu schicken. Bei Idee findest du zum Beispiel dieses schöne Set bestehend aus 10 Karten und 10 Umschlägen mit Herzmotiv.
Trend: Tagebuch oder Journaling
Ein großer analoger Trend ist das Journaling oder auch Tagebuch schreiben. Und das hat sogar einen positiven Effekt: Das handschriftliche Aufschreiben von Terminen und Gedanken fördert erwiesenermaßen die Verankerung im Gedächtnis und hilft dabei, dir dabei die Erlebnisse des Tages zu ordnen und zu verarbeiten. Wer auch negative Gedanken von Hand aufschreibt, durchlebt diese noch ein weiteres Mal, was sogar oft zu neuen Erkenntnissen führen kann. Also leg‘ dir dein Tagebuch neben dein Bett und versuche, vor dem Schlafen gehen die drei wichtigsten Erlebnisse, schönste Momente oder Fragen für den nächsten Tag aufzuschreiben.
Im Video erklären wir dir alles weitere zum Thema Journaling:
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Analoge Fotografie
Auch die Ästhetik analoger Fotos ist seit Jahren populär. Inzwischen gibt es einige Apps und Bildbearbeitunsgprogramme, die diesen Effekt liefern. Aber noch cooler ist, selber solche Fotos zu knipsen! Denn mit einer analogen Kamera samt Film, die meist um die 20 bis 30 Bilder aufnehmen können, wird jeder Moment, den du fotografisch festhältst, zu etwas ganz Besonderem. Und die Freude und Neugier, die Fotos entwickeln zu lassen, ist einfach riesig. Auch eine Einmal-Kamera für deinen nächsten Urlaub zum Beispiel, ist ein tolles Gadget für ganz besondere, einmalige Bilder. Noch analoger wird das Ganze, wenn du die entwickelten Fotos in ein Fotoalbum klebst!
Brettspiele statt Playstation
Auch das gute alte „Mensch ärger‘ dich nicht“-Brettspiel oder ein Kartenspiel sind ein analoges Pendant zu Apps oder dem Zocken auf der Playstation. Lade doch deine Freunde und Freundinnen beim nächsten Mal zu einem (analogen) Spieleabend ein, es macht riesigen Spaß!
Bildquelle: Unsplash/Jurian Kersten/Andreas Dress, Alfonso Reyes
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