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Fotoserie

Diese 3 Bilder zeigen, wie aktuell Rassismus noch ist

Rassismus Fotos

Ist Rassismus in unserer heutigen aufgeklärten Gesellschaft überhaupt ein Thema? Und wie sehr denken wir noch immer in Klischees, wenn es um bestimmte Hautfarben und Nationalitäten geht? Genau diese Fragen wirft die Fotoserie eines amerikanischen Künstlers auf und macht mit einem einfachen Trick deutlich, wie wichtig es ist, sich mit seinen Vorurteilen auseinanderzusetzen. 

Weiße Puppen werden als normal wahrgenommen

Die Fotoserie mit dem Titel „Let's talk about race“ des Fotografen Chris Buck erhielt bereits im Mai 2017 große Aufmerksamkeit, als sie in der Printausgabe des Oprah-Magazins veröffentlicht wurde. An ihrer Aktualität haben die Bilder allerdings nichts verloren, denn sie führen uns auf eindringliche Art und Weise vor Augen, dass wir noch nicht in einer Welt leben, die frei von Rassismus ist.

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Das folgende Foto eines jungen weißen Mädchens, das vor einem Regal voller schwarzer Puppen steht, verdeutlicht, was wir als „normal“ und was als „andersartig“ oder „exotisch“ wahrnehmen.

Dieses Szenario wäre mit umgekehrten Hautfarben nicht unwahrscheinlich: Schwarze Kinder sind in ihrem Alltag häufig damit konfrontiert, dass sie nicht durch Puppen oder Figuren in Filmen und Serien in ihrer Haut- und Haarfarbe repräsentiert werden. Ich kann mich selbst noch daran erinnern, dass ich als Kind neben all meinen weißen Barbies mit blonden Haaren auch eine schwarze Puppe hatte. Diese habe ich damals als abweichend von der Norm wahrgenommen, obwohl ich mich selbst durch meinen halb-indischen Familienhintergrund nicht wirklich mit den weißen Puppen identifizieren konnte. Dennoch bin auch ich so aufgewachsen, dass ich diese Normalität erst viel später hinterfragt habe.

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Wenn Weiße Asiaten und Latinos bedienen

Ein weiteres Foto aus der Serie zeigt eine Gruppe von asiatischen Frauen, die sich die Füße von weißen Frauen pflegen lassen. Ich merke bei diesem Beispiel sofort, wie ungewohnt dieser Anblick ist: Wären die Verhältnisse umgekehrt, wäre mir das Foto vermutlich gar nicht aufgefallen.

Ähnlich ist das auch bei dem dritten Foto der Serie: Eine offenbar wohlhabende Latina lässt sich von ihrer weißen Bediensteten Tee einschenken. Das umgekehrte Szenario kennen wir zwar hierzulande eher nicht, in den USA ist der Beruf der Putzfrau und Hausangestellten noch immer eng mit lateinamerikanischer Herkunft verknüpft. Daher ist es auch kein Wunder, dass die Putzfrauen-Rolle in Filmen und Serien überproportional hoch mit lateinamerikanischen Schauspielerinnen besetzt wird, wie die New York Times berichtet.

Der Perspektivwechsel regt zum Nachdenken an

Die Idee hinter der Fotoserie ist eigentlich ganz simpel. Allein durch den Anblick von Bildern wird man sich als weiße Person zwar kaum in die Rolle von Schwarzen, Asiaten oder Latinos versetzen können. Dieses Gedankenspiel kann jedoch dabei helfen, uns bewusst zu machen, wie selten wir im Alltag gesellschaftliche Rollen hinterfragen. Der Fotograf Chris Buck wollte mit „Let's talk about race“ genau das erreichen: zum Nachdenken und zu Diskussionen anregen. Wie er auf seinem eigenen Blog schreibt, habe er selbst vor allem im Nachhinein durch die zahlreichen Kommentare in den sozialen Medien mehr über Rassismus in den USA dazugelernt, als beim Fotografieren an sich.

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Nur weil die Fotografien sich mit der Situation in den USA befassen, können sie meiner Meinung nach jedoch auch dazu anregen, sich zu fragen, welche Klischeevorstellungen wir in Deutschland haben. Welche Nationalität verbindest du hierzulande mit dem Beruf der Putzfrau oder dem Taxifahrer? Und wie ungewohnt wäre es zum Beispiel, eine blonde Taxifahrerin und eine männliche weiße Putzkraft zu sehen? Sag mir in den Kommentaren, was du von diesem Gedankenexperiment hältst!

Bildquelle: iStock/monkeybusinessimages