Saugen und wischen in einem Durchgang: Das versprechen moderne Saug-Wisch-Roboter. Doch welche Geräte halten wirklich, was sie versprechen? Die Stiftung Warentest hat verschiedene Kombigeräte unter die Lupe genommen. Das ernüchternde Ergebnis: Keines der Geräte konnte die Note „Gut“ erreichen. Warum das so ist, welche Roboter trotzdem überzeugen konnten und welches Gerät uns im Redaktionstest überzeugt hat, erfährst du hier.
- 1.So hat die Stiftung Warentest geprüft
- 2.Die besten Saug-Wisch-Roboter im Überblick
- 3.Testsieger: Ecovacs Deebot T30 Pro Omni
- 4.Preis-Leistungs-Tipp: Dreame Bot L10s Ultra
- 5.Redaktionsfavorit: Switchbot S10
- 6.Lohnt sich ein Saugroboter mit Wischfunktion?
- 7.Worauf sollte ich beim Kauf eines Saug-Wisch-Roboters achten?
So hat die Stiftung Warentest geprüft
Stiftung Warentest testete die Geräte bereits im Dezember 2023, die Ergebnisse sind jedoch weiterhin aktuell. Für den Test untersuchte die Stiftung Warentest die Roboter in verschiedenen Kategorien: Saugen auf Hartboden (25 % Gewichtung), Saugen auf Teppich (15 %), Wischen (15 %), Praxistauglichkeit (10 %), Handhabung (20 %), Umwelteigenschaften (10 %) sowie Sicherheit und Datenschutz. Dabei wurden sowohl die Gründlichkeit als auch die Gleichmäßigkeit der Reinigung bewertet. Zusätzlich prüften die Expert*innen, wie gut die Geräte Ecken und Kanten erreichen und wie sie mit gröberem Schmutz umgehen.
In unserem Selbsttest konnten wir die Kriterien der Stiftung Warentest nicht genau replizieren, haben aber vor allem auf die Alltagstauglichkeit des Testgeräts geachtet. Der Switchbot S10 war für uns unter anderem besonders interessant, da er mit 499 Euro ein eher günstiges Gerät ist.
Die besten Saug-Wisch-Roboter im Überblick
Im Test der Saug-Wisch-Roboter erreichten mehrere Modelle die Note „Befriedigend“. Die besten Geräte hatten dabei noch eine 2 vor dem Komma (2,7 und 2,8). Das mag zunächst nicht berauschend klingen, zeigt aber, dass diese Produktkategorie noch Verbesserungspotenzial hat. Trotzdem gibt es durchaus empfehlenswerte Geräte, die in verschiedenen Bereichen überzeugen können. In der Tabelle findest du die beiden besten Geräte im StiWa-Test sowie unseren Redaktionsfavoriten im Vergleich.
Den vollständigen Test von Stiftung Warentest kannst du dir hier ansehen.
Testsieger: Ecovacs Deebot T30 Pro Omni
Der Ecovacs Deebot T30 Pro Omni gehört mit der Gesamtnote „Befriedigend“ (2,7) zu den Spitzenreitern im Test. Er ist allerdings auch eins der teureren Geräte. Was diesen Roboter besonders auszeichnet, ist seine starke Saugleistung auf Hartböden, die mit „Gut“ (1,7) bewertet wurde. Bei der Aufnahme von gröberem Schmutz zeigt er sogar eine sehr gute Performance.
Der große Vorteil dieses Modells liegt in seiner umfangreichen Servicestation. Diese saugt nicht nur den Staub aus dem Roboter ab, sondern reinigt auch die Wischpads, trocknet sie und füllt automatisch Frischwasser in den Roboter nach. Auf Teppichen schwächelt er allerdings etwas mit einer nur „ausreichenden“ Bewertung (3,7), besonders bei der Aufnahme von Fasern. Auch die Wischleistung wird nur als „ausreichend“ bewertet.
Die Vor- und Nachteile in der Übersicht:
- saugt gut und gründlich auf Hartböden, auch in den Ecken (1,7)
- sehr gut bei der Aufnahme von gröberem Schmutz
- insgesamt gute Praxistauglichkeit (2,5), dank sehr hoher Reinigungsreichweite, guter Geschwindigkeit und guter Leistung beim Überwinden von Hindernissen
- umfangreiche Servicestation
- nur ausreichende Leistung auf Teppichböden (3,7)
- mangelhafte Objekterkennung und Ausweichen
- vergleichsweise teuer
Preis-Leistungs-Tipp: Dreame Bot L10s Ultra
Der Dreame Bot L10s Ultra positioniert sich als interessante Alternative mit der Gesamtnote „Befriedigend“ (2,8). Besonders beeindruckend ist seine Praxistauglichkeit, die mit „Gut“ (1,9) bewertet wurde und damit zu den Spitzenreitern im Test zählt. Das zeigt sich in der hohen Reinigungsgeschwindigkeit und der sehr guten Reinigungsreichweite.
Preislich liegt er im unteren, mittleren Preissegment und bietet trotzdem eine vollwertige Servicestation mit Wischpad-Reinigung und -Trocknung. Seine Saugleistung auf Hartböden ist mit „Gut“ (1,8) sehr ordentlich, insbesondere bei der Aufnahme von gröberem Schmutz beim Wischen erreicht er die Note „Befriedigend“ (3,3). Wie viele Konkurrenten tut er sich auf Teppichen schwer, besonders bei der Faseraufnahme.
Die Vor- und Nachteile in der Übersicht:
- saugt gut und gründlich auf Hartböden, auch in den Ecken (1,8)
- sehr gut bei der Aufnahme von gröberem Schmutz
- gute Praxistauglichkeit, insbesondere dank sehr guter Reinigungsreichweite und sehr guter Leistung beim Überwinden von Hindernissen
- umfangreiche Servicestation
- vergleichsweise günstig
- nur ausreichende Reinigung auf Teppichböden (3,9)
Redaktionsfavorit: Switchbot S10
Wir selbst konnten einen Saug-Wisch-Roboter testen, der eine ganz besondere Innovation bietet: Die Wasserstation des Switchbot S10 lässt sich direkt an den Abfluss anschließen, sodass Wasser automatisch aus der Leitung nachgefüllt und Abwasser abfließen kann. Die Wasserstation ist somit, anders als bei anderen Robotern, nicht in die Absaugstation integriert. Sie kann aber auch ohne Wasseranschluss manuell befüllt werden.
Meine Erfahrung mit dem Switchbot S10
Ich muss zugeben: Ich hatte am Anfang meine Probleme mit der Inbetriebnahme der Wasserstation und habe zunächst nur die Saugfunktion genutzt. Dank des guten Supports funktioniert allerdings mittlerweile auch das Wischen. Sowohl mit der Saug- als auch mit der Wischleistung bin ich sehr zufrieden. Bei vergangenen Saugrobotern hatte ich es häufig, dass sich Haare in der Bürste verfangen haben, die ich dann manuell entfernen musste. Das ist hier auch nach wochenlanger, täglicher Nutzung in einem Hundehaushalt noch nie passiert.
Auch die Wischleistung ist super und hinterlässt keine Schlieren oder Wasserrückstände auf dem Boden. Der Roboter kommt super mit Hindernissen klar und hat viele Einstellungsmöglichkeiten in der App. In meiner Wohnung gibt es nur eine höhere Schwelle, über die er nicht von selbst kommt, ansonsten reinigt er alle Räume problemlos in einem Rutsch.
Einen kleinen Punktabzug gibt es dafür, dass der Roboter sehr hoch ist und dadurch unter ein paar Regalen nicht saugen kann. Auch in ein paar Winkel und Ecken kommt er durch seine Breite nicht. Diese Stellen sauge ich nach wie vor manuell, weshalb ich nicht empfehlen würde, den Saugroboter als einziges Gerät im Haushalt zu nutzen.
Die Vor- und Nachteile in der Übersicht:
- automatische Wassernachfüllung in die Station
- umfangreiche Servicestation, die sehr selten gelehrt werden muss
- sehr gute Saugleistung, sowohl auf Teppich als auch auf Hartboten
- nimmt groben Schmutz und Haare sehr gut auf
- gute Wischleistung ohne Schlieren
- sehr gute Hinderniserkennung
- etwas komplizierte Installation
- im Vergleich zu anderen Geräten sehr hoch und breit
Lohnt sich ein Saugroboter mit Wischfunktion?
Die Antwort auf diese Frage fällt nach dem aktuellen Test ernüchternd aus. Viele Geräte zeigen deutliche Schwächen beim Wischen – so erhielten mehrere Modelle in dieser Kategorie nur die Note „Mangelhaft“. Das Problem: Die meisten Roboter können hartnäckige Flecken nicht so gründlich entfernen wie das manuelle Wischen. Besonders bei angetrockneten Verschmutzungen stoßen sie an ihre Grenzen.
Trotzdem können Saug-Wisch-Roboter durchaus sinnvoll sein – aber mit realistischen Erwartungen. Sie eignen sich gut für die tägliche Grundreinigung von Hartböden und das Entfernen von leichtem Staub und oberflächlichen Verschmutzungen. Wer also hauptsächlich eine praktische Lösung für die regelmäßige Pflege seiner Böden sucht, kann von einem Kombigerät profitieren. Für gründliche Reinigung solltest du aber weiterhin zum Wischmopp greifen.
Unser Tipp: Gib für die Wischfunktion nicht viel mehr Geld aus, als du es für einen herkömmlichen Saugroboter tun würdest. Als nettes Add-on ist die Funktion definitiv praktisch, sie sollte den Preis jedoch nicht zu sehr in die Höhe treiben.
Worauf sollte ich beim Kauf eines Saug-Wisch-Roboters achten?
Bodenbelag beachten: Hast du überwiegend Hartböden, sind die meisten Modelle eine gute Wahl. Bei viel Teppichboden solltest du gezielt nach Geräten suchen, die hier gute Noten erhalten – diese sind allerdings rar.
Servicestation ja oder nein: Eine Station mit Absaugfunktion spart dir das regelmäßige Leeren des kleinen Staubbehälters. Noch komfortabler sind Stationen, die auch die Wischpads reinigen und das Wasser wechseln. Das kostet aber oft mehrere hundert Euro extra.
Hindernisse und Engstellen: Achte auf die Mindestdurchfahrtsbreite und -höhe. Die meisten Roboter benötigen etwa 35 cm Breite und 10 cm Höhe. Bei verwinkelten Wohnungen ist auch die Hinderniserkennung wichtig.
App-Funktionen: Moderne Geräte lassen sich per App steuern und können verschiedene Räume getrennt reinigen. Manche erstellen sogar Karten deiner Wohnung und lassen Sperrbereiche definieren.
Akkulaufzeit und Reichweite: Für größere Wohnungen ist eine hohe Reinigungsreichweite wichtig. Die Testgeräte schaffen zwischen 35 und 193 Quadratmeter mit einer Akkuladung.