Ein Eigenheim, das Studium oder ein Auslandsjahr: Häufig beginnen Eltern schon früh, Geld für ihre Kinder zurückzulegen, um ihnen ihre späteren Wünsche zu erfüllen. Doch wie viel braucht es monatlich, um die Ziele zu erreichen und wie legt man das Geld am besten an? Antworten darauf liefert eine Studie des Finanzdienstleisters Weltsparen. Außerdem haben wir dir berechnet, wie viel Geld du selbst monatlich zurücklegen müsstest, um in zehn Jahren dein eigenes Haus finanzieren zu können.
Ein Großteil der Deutschen würde gerne im Eigenheim wohnen. Für viele geht dieser Traum jedoch nie in Erfüllung, denn europaweit hat Deutschland eine der höchsten Mieterquoten. In jungen Jahren ist bei den meisten noch gar nicht an die eigenen vier Wände zu denken – es sei denn, die Eltern helfen nach. Denn wer schon nach der Geburt des Kindes anfängt, monatlich einen kleinen Betrag zurückzulegen, der kann seinem Kind später viele Wünsche erfüllen.
Geld für das Eigenheim sparen mit ETF-Sparplan
Für die Berechnungen in der Studie ist man bei Weltsparen.de von Durchschnittswerten ausgegangen. Für ein Haus bezahlt man in Deutschland durchschnittlich 400.000 Euro. Viele Banken verlangen ein Eigenkapital von 15 bis 30 Prozent. Beim Beispiel von 400.000 Euro also zwischen 60.000 und 120.000 Euro. Im Regelfall geht man von einem Eigenkapital von 20 Prozent, also 80.000 Euro aus.
Wichtig ist dabei, dass das Eigenkapital nicht nur für einen Teil des Kaufpreises verwendet wird, sondern vor allem auch die Kaufnebenkosten abdeckt. Dazu zählen beispielsweise Grunderwerbsteuer, Notarkosten und Maklergebühren, die je nach Bundesland bis zu 10-15 Prozent des Kaufpreises ausmachen können. Viele Banken setzen voraus, dass diese Nebenkosten aus eigenen Mitteln finanziert werden. Wer also frühzeitig spart, verbessert nicht nur seine Chancen auf eine Finanzierung, sondern reduziert auch die monatliche Kreditbelastung.
Außerdem wird in der Studie davon ausgegangen, dass man das Geld in einen ETF-Sparplan* anlegt und damit durchschnittlich 5 Prozent Rendite im Jahr erzielt. Aufgrund dieser Annahmen müsstest du für dein Kind monatlich 30 Jahre lang 97,70 zurücklegen, um das Eigenkapital von 80.000 Euro zu erreichen.
*Ein ETF ist ein börsengehandelter Aktien-Fonds, der einen bestimmten Index (z.B. den Dax) nachbildet. Der Fonds enthält also die Aktien vieler verschiedener Unternehmen. Mit einem Sparplan kaufst du monatlich neue Anteile. Die historische Entwicklung zeigt, dass die durchschnittliche jährliche Rendite bei einem ETF bei 5 Prozent liegt. Einen ETF-Sparplan kannst du entweder vollkommen eigenständig in deinem eigenen Depot oder zum Beispiel mit der Hilfe von Diensten wie Weltsparen anlegen.
Geld für das Eigenheim anlegen ohne ETF-Sparplan
Natürlich sind diese Werte nur grobe Richtwerte. Denn bis ein heute geborenes Kind 30 ist, kann sich sowohl an den Immobilien- als auch an den Aktienmärkten noch einiges verändern. Für den Vergleich haben wir hier jedoch einmal berechnet, wie viel Geld du am Ende hättest, wenn du denselben Betrag nicht in einen ETF-Sparplan investieren würdest, sondern das Geld ohne Zinsen zum Beispiel auf ein Sparbuch legst. Bei 97,70 Euro monatlich wären das nach 30 Jahren 35.172 Euro, also nicht mal halb so viel.
Das Eigenheim ohne die Hilfe der Eltern finanzieren
Was ist nun aber, wenn meine Eltern kein Geld für mich angelegt haben, ich mir aber trotzdem bald ein Eigenheim leisten möchte? Hierfür haben wir selbst einmal berechnet, wie viel Geld du in einen ETF-Sparplan anlegen müsstest, um dir innerhalb von zehn Jahren ein Eigenkapital von 40.000 Euro anzusparen. Das Ergebnis:
- Wenn du monatlich 250 Euro anlegst, hast du nach 10 Jahren 39.620 Euro gespart.
- Wenn du monatlich 300 Euro anlegst, sind es nach 10 Jahren sogar 47.544 Euro.
Wer mit 20 Jahren anfängt 250 Euro zurückzulegen, hat also gute Chancen, sich mit 30 bereits eine Immobilie leisten zu können. Zumindest, wenn man bedenkt, dass der Hauskauf häufig nicht nur von einer Person, sondern von einem Paar gestemmt wird. Mit zunehmendem Alter steigt außerdem meist auch das Einkommen, sodass wir häufig mehr Geld haben, dass wir beiseitelegen können.
Weitere Sparziele für die eigenen Kinder
Neben der Immobilie gibt es auch viele andere Träume, die Eltern ihren Kindern später einmal erfüllen wollen. Weltsparen.de hat deshalb außerdem noch errechnet, wie viel Eltern ab der Geburt ihres Kindes für die folgenden Ziele monatlich sparen müssten:
Wunsch | Sparzeit ab Geburt | Benötigtes Budget | Monatliche Sparrate Sparbuch | Monatliche Sparrate ETF | Ersparnis ETF vs. Sparbuch |
Bachelor-Studium | 18 Jahre | 36.000 Euro | 165,17 Euro | 103,83 Euro | 13.249,44 Euro |
Führerschein | 16 Jahre | 3.000 Euro | 15,50 Euro | 10,29 Euro | 1.000,32 Euro |
Private Altersvorsorge | 67 Jahre | 165.000 Euro | 205 Euro | 33 Euro | 38.000 Euro |
Wichtig dabei zu beachten: Je kürzer der Sparzeitraum, desto wahrscheinlicher ist es, dass aktuelle Schwankungen die Rendite beeinflussen. Hast du das Geld für den Führerschein etwa 16 Jahre lang angelegt und benötigst es während einer Börsenkrise, kann das zu Rendite-Verlusten führen. Daher ist es sinnvoll, bei Investments breit zu streuen und sich nicht auf Hochrechnungen wie diese zu verlassen. Sie zeigen lediglich die durchschnittliche Entwicklung.