Eine nährstoffreiche Ernährung kann die Symptome bei ADHS verbessern, sodass sich Betroffene wohler fühlen. Ich zeige dir, wie du das umsetzt!
Was kann die Ernährung bei ADHS bewirken?
ADHS ist eine neurologische Entwicklungsstörung, die in ihrer Entstehung nicht mit der Ernährung zusammenhängt und in erster Linie medikamentös und/oder einer mit Verhaltenstherapie behandelt werden sollte. Mehrere Studien belegen aber, dass die Ernährung ADHS beeinflussen kann – so beispielsweise eine aktuelle Arbeit aus dem Jahr 2024, die im wissenschaftlichen Open-Access Fachjournal „Nutrients“ erschien.
# Symptome verbessern
Welche Inhaltsstoffe genau ADHS-Symptome verschlimmern können, wird noch erforscht. Ein Verzicht auf bestimmte (Zusatz-)Stoffe, raffinierten Zucker und Lebensmittel mit Allergiepotential können aber bereits nachweislich für eine Besserung sorgen.
# Nährstoffmängel vermeiden
Nährstoffmängel kommen bei ADHS-Patienten oft vor – sei es durch Appetitlosigkeit wegen der Medikamente, durch Allergien oder einfach, weil das Essen gerne mal vergessen wird. Da Nährstoffmängel Symptome verstärken können, ist es wichtig, sie zu beheben.
# Das Gehirn unterstützen
Besonders wichtig sind bei ADHS-Patienten die Nährstoffe, die gut für das Gehirn und die kognitiven Fähigkeiten sind. Das sind vor allem Omega-3-Fettsäuren, B-Vitamine und Mineralstoffe wie Magnesium, Zink und Eisen. Auch ein gesunder Darm spielt dabei eine große Rolle.
Wie hilft die oligoantigene Diät bei ADHS?
Die oligoantigene Diät wird bei ADHS oft empfohlen, weil sie genau dort ansetzt, wo der Grund für die Verschlimmerung von Symptomen vermutet wird: bei Nahrungsmittelallergien. In der Ernährungsmedizin geht man davon aus, dass bei ADHS sehr oft unentdeckte Allergien vorliegen. Wenn die Betroffenen dann die Lebensmittel trotzdem essen, kann sich das negativ auf ihre ADHS-Symptome auswirken. Deshalb gilt es herauszufinden, ob eine Allergie vorliegt und welche.
Bei der oligoantigenen Diät werden also erstmal alle Lebensmittel vom Speiseplan gestrichen, gegen die du allergisch sein könntest: Milch, Weizen bzw. Gluten, Eier, Fisch, Soja, Nüsse und künstliche Zusatzstoffe – und das für mindestens zwei bis vier Wochen. Das ist ein bisschen so, als würde man die „Reset“-Taste des Körpers drücken. Anschließend werden die Lebensmittel nach und nach wieder eingeführt. Dabei wird ganz genau die körperliche Reaktion beobachtet, um Nahrungsmittelallergien feststellen zu können.
Aber Achtung: Die oligoantigene Diät sollte unbedingt von einem Ernährungsberater oder einer Ernährungsberaterin begleitet werden, damit in dieser Zeit keine Nährstoffmängel entstehen und die Ergebnisse auch wirklich richtig ausgewertet werden!
Wusstest du, dass manche Lebensmittel gut fürs Gehirn sind? Im Video siehst du ein paar Beispiele:
Welche Lebensmittel sollte man bei ADHS meiden?
Wenn durch die oligoantigene Diät eine Nahrungsmittelallergie entdeckt wurde, bist du schon einen großen Schritt weiter, um deine Ernährung an das ADHS anzupassen. Um die Symptome besser in Schach zu halten, solltest du diese Lebensmittel eher meiden:
- Lebensmittel, gegen die eine Allergie diagnostiziert wurde
- Hochverarbeitete Lebensmittel mit vielen Zusatzstoffen
- Lebensmittel mit viel raffiniertem Zucker
- Lebensmittel mit einfachen Kohlenhydraten
- Fast Food
- stimulierende Inhaltsstoffe wie Koffein (z. B. in Kaffee, Cola)
Die Auswirkungen von Zucker auf ADHS sind noch umstritten – ein Verzicht oder zumindest eine Reduzierung vom Zuckerkonsum ist aber trotzdem in jedem Fall gesünder.
Was für eine Ernährung ist gut bei ADHS?
Logisch: In der Ernährung bei ADHS ist es am wichtigsten, das wegzulassen, was Symptome auslösen bzw. verstärken kann. Aber wie du zu Beginn schon gelesen hast, kannst du durch die richtigen Lebensmittel bei ADHS noch viel mehr erreichen, weil du deinem Körper gut versorgst. Als Ernährungsberaterin kann ich dir noch folgende Tipps mitgeben:
- Iss regelmäßig: Sorge für eine gute Mahlzeitenstruktur, damit das Essen nicht vergessen wird. Am besten sind drei Hauptmahlzeiten und ggf. zwei Zwischenmahlzeiten.
- Iss sättigend: Greife zu Lebensmittel mit viel Protein und komplexen Kohlenhydraten (z. B. Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Tofu, hochwertiges Fleisch und Fisch).
- Iss „Brainfoods“: Achte auf genügend Lebensmittel mit Omega-3, Mineralstoffen und Vitaminen (z. B. Lachs, Leinöl, Nüsse, Eier, hochwertiges Fleisch).
- Iss nährstoffreich: Achte auf eine ausgewogene Ernährung mit vielen Nährstoffen aus frischen Lebensmitteln wie Obst und Gemüse, Vollkornprodukten und hochwertigen Fleisch- und Milchprodukten.
- Iss darmfreundlich: Sorge durch probiotische und präbiotische Lebensmittel (z. B. Joghurt, Sauerkraut) für einen gesunden Darm, da dieser direkt mit dem Gehirn verbunden ist.
Eine solche Ernährung kann deine Therapie von ADHS perfekt abrunden. Vergiss aber nicht, dass sie eine ärztliche Behandlung nicht ersetzt!
ADHS ist eine neurologische Entwicklungsstörung, die durch die Ernährung zwar nicht geheilt, aber positiv beeinflusst werden kann. Ein wichtiger Punkt sind Nahrungsmittelallergien, da diese die Symptome verschlimmern können. Eine oligoantigene Diät hilft bei ADHS, „triggernde“ Lebensmittel zu identifizieren, sodass diese in Zukunft gemieden werden können. Nährstoffe, die den Darm und das Gehirn unterstützen, tragen ebenfalls ihren Teil zur richtigen Ernährung bei ADHS bei.