Mit der richtigen Ernährung bei einem Lipödem kannst du deine Symptome deutlich verbessern. Erfahre hier, was du jetzt essen solltest.
Kann die Ernährung Lipödem heilen?
Lipödem ist eine chronische Fettverteilungsstörung, weswegen Betroffene oft unter besonders dicken Armen oder Beinen leiden, die nicht zu ihrer restlichen Figur passen. Oft ist der Frust groß, weil die Fettansammlungen auch mit strengen Diäten nicht verschwinden. Wichtig zu wissen: Lipödem ist eine Krankheit, die weder von der Ernährung ausgelöst wird noch dadurch geheilt werden kann.
Ob das Essen trotzdem eine Rolle spielt? Auf jeden Fall! Mehr als die Hälfte aller Lipödem-Patientinnen ist auch (stark) übergewichtig oder nimmt aufgrund der Einschränkungen durch die Krankheit zu. Adipositas kann die Symptome von Lipödem aber verschlimmern. Diejenigen Fettpölsterchen abzubauen, die nicht auf das Lipödem zurückzuführen sind, ist deshalb sehr wichtig!
Die richtige Ernährung kann bei Lipödem an mehreren Ansatzpunkten helfen:
- verbessert Symptome wie Ermüdung, Energiemangel, Wassereinlagerungen, Schwellungen und Entzündungen
- reduziert das Risiko für Folgeerkrankungen wie Diabetes mellitus
- hilft beim Abnehmen und reduziert deshalb Begleiterscheinungen wie Gelenkschmerzen
Aus diesem Grund hast du einen entscheidenden Vorteil, wenn du weißt, was du bei Lipödem essen solltest und was lieber nicht.
Übrigens können nur Frauen an Lipödem leiden. Welche Krankheiten ebenfalls nur das weibliche Geschlecht betreffen, siehst du in dem Video:
Was solltest du bei einem Lipödem nicht essen?
Das Lipödem und seine Symptome können durch bestimmte Ernährungsgewohnheiten verschlimmert werden – zum Beispiel durch entzündungsfördernde Lebensmittel oder viel Salz, was unter anderem zu Wassereinlagerungen führen kann. Außerdem gibt es Lebensmittel, die Übergewicht fördern und deshalb ebenfalls ungünstig sind. Konkret bedeutet das, dass du diese Lebensmittel bei Lipödem eher nicht essen und trinken solltest:
- zuckerhaltige Getränke
- Alkohol
- Fast Food und Fertigprodukte
- Wurstwaren
- fettes Fleisch, verarbeitetes Fleisch (z. B. paniert)
- vollfette Milchprodukte
- Weißmehlprodukte (z. B. Brot, Toast, Nudeln, Kekse)
- Sonnenblumenöl
- Süßigkeiten und Knabbergebäck
- Salzreiche Käsesorten
- Generell fettreiche Lebensmittel
- Generell zuckerreiche Lebensmittel
Was solltest du bei Lipödem essen?
Um die oben genannten Symptome zu verbessern, sollte deine Ernährung als Lipödem-Patientin am besten kalorienarm, anti-entzündlich und auch salzarm sein. Um Gewicht zu verlieren und das auch halten zu können, ist es außerdem hilfreich, wenn du deinen Blutzuckerspiegel einigermaßen stabil hältst. Achte also auf Antioxidantien, gesunde Fette, zuckerarme Lebensmittel und genügend Flüssigkeit. Die folgenden konkreten Beispiele zeigen, was du bei Lipödem regelmäßig essen und trinken kannst:
- viel Wasser
- ungesüßter Tee
- frisches Gemüse und Obst (vor allem Beeren und Ananas)
- Hülsenfrüchte
- Vollkornprodukte
- mageres Fleisch und Fisch
- Olivenöl
- Nüsse, Samen
- Avocados
- Frische Kräuter
- Omega-3-reiche Lebensmittel (z. B. Lachs, Leinöl, Walnüsse)
- anti-entzündliche Gewürze wie Kurkuma, Zimt, Ingwer
Besonders gut für deinen Blutzuckerspiegel und damit deinen Gewichtsverlust ist es, wenn du in kleinen Portionen isst und gründlich kaust. Unabhängig von deiner (möglichen) Adipositas solltest du langfristig auf eine ausgewogene Kost achten. Eine Ernährungsweise, die die Anforderungen an Lipödem erfüllt, ist zum Beispiel die mediterrane Küche – lass dich einfach von solchen Rezepten inspirieren!
Wie nimmst du bei Lipödem besonders gut ab?
Wenn du dich an die oben genannten Tipps für die Ernährung bei Lipödem hältst, wirst du bereits Veränderungen bei deinem Gewicht spüren. Wenn du aber mehr Kilos verlieren möchtest, sind möglicherweise zusätzliche Maßnahmen erforderlich. Studien zufolge, wie jene der National Library of Medicine, kann eine kohlenhydratarme Ernährung helfen – eine besonders konsequente Form davon ist die ketogene Ernährung („Keto-Diät“), die oft bei Lipödem empfohlen wird. Auch eine Ernährung mit niedrig-glykämischen Lebensmitteln oder Intervallfasten kann häufig zum gewünschten Erfolg führen.
Da Lipödem-Patientinnen sich jedoch schon durch ihre Krankheit häufig psychisch belastet fühlen, solltest du keine Diät anstreben, die dein Wohlbefinden noch mehr verschlechtert. Für größere Ernährungsumstellungen ist es besser, wenn du dir Rat und Unterstützung bei einem Ernährungsberater holst. Regelmäßige Bewegung – am besten mit gelenkschonenden Sportarten – ist aber auf jeden Fall genauso wichtig für deine Gewichtsabnahme und dein generelles Wohlbefinden wie die Ernährung!
Lipödem ist eine Krankheit, die nicht durch ungesunde Ernährung entsteht. Trotzdem kann eine Umstellung auf kalorienarme, salzarme und anti-entzündliche Lebensmittel dabei helfen, Schmerzen, Schwellungen und Co zu verbessern. Auch das zusätzliche Übergewicht kann so effektiver abgebaut werden. Es gibt viel Leckeres, was du bei Lipödem essen kannst!