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So lernst du, in einer Beziehung nicht alles auf dich zu beziehen

alles auf sich beziehen

Dein Partner oder deine Partnerin schreibt dir nicht zurück? Er oder sie vermisst dich anscheinend nicht. Dein Partner oder deine Partnerin erledigt die Hausarbeit nicht? Er oder sie respektiert dich nicht. So oder so ähnlich laufen die Gedankengänge bei Menschen ab, die alles in einer Beziehung auf sich beziehen. Wir erklären dir, warum du so tickst und wie du lernen kannst, nicht mehr alles persönlich zu nehmen.

Alles auf sich beziehen: ein Beziehungsproblem

In einer vertrauensvollen Beziehung sollte immer auch Raum sein, sich selbst auszuleben und seine Kritik zu äußern. Schwierig wird das, wenn einer von beiden es persönlich nimmt, sobald man mal etwas mehr Zeit alleine braucht, oder eine Kleinigkeit im Alltag kritisiert. Anders als man annehmen könnte, liegt dies aber in der Regel nicht daran, dass die „empfindliche“ Person in der Beziehung aus Narzissmus alles auf sich bezieht – im Gegenteil. Jedes Wort und Handeln des Partners oder der Partnerin zu hinterfragen, zeugt von einer tiefen Verunsicherung. Dabei begeben sich die Betroffenen häufig in einen Teufelskreis: Das Analysieren des Partners oder der Partnerin soll sie selbst eigentlich beruhigen, stattdessen kreisen ihre Gedanken immer mehr um die Beziehung.

Diese Selbstzweifel können die Ursache sein

Wenn du glaubst, dass dein Partner oder deine Partnerin dich ständig subtil kritisiert, ist es sehr wahrscheinlich, dass du zur Zeit kein großes Selbstbewusstsein hast, und der Beziehung nicht vertraust. Es ist auch wahrscheinlich, dass du einen der folgenden Gedanken schon mal hattest:

  • Er/Sie liebt mich eigentlich gar nicht.
  • Ich bin ihm/ihr egal.
  • Es ist meine Schuld, dass er/sie sich so verhält.
  • Er/Sie ist ohnehin zu gut für mich.
  • Ich werde nie jemanden finden, der mich wirklich versteht.
  • Ich sollte mich nicht zu sehr an ihn/sie gewöhnen.
  • Ich sollte aufpassen, dass er/sie nicht das Interesse verliert.
  • Ich kann mit seinen/ihren Freund*innen nicht mithalten.
  • Ich bin nicht interessant genug.
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Ist dir einer oder mehrere dieser Sätze bereits durch den Kopf gegangen? Dann ist es kein Wunder, dass du selbst Kleinigkeiten auf dich beziehst. Egal, ob er/sie zu spät zu einem Treffen kommt, ihm/ihr das Essen, das du gekocht hast, nicht schmeckt, er/sie beim gemeinsamen Filmabend einschläft, oder dir mal kein Küsschen-Emoji schickt: Du denkst immer, dass es an dir liegt.

Fühlst du dich angesprochen, kannst du einen Selbstbewusstseins-Boost gebrauchen. Mit diesen Tipps kannst du es dir nach und nach erarbeiten:

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Wie du lernen kannst, nicht alles auf dich zu beziehen

Das muss allerdings nicht zwingend so bleiben. Es gibt mehrere Strategien, wie du lernen kannst, Dinge nicht mehr so persönlich zu nehmen. Ganz wichtig dabei ist aber, dass du dich zuerst mit dir selbst auseinandersetzen musst – nicht mit deiner Beziehung!

#1 Frage dich: Was hältst du für richtig?

Wenn ständige Selbstzweifel an dir nagen und dein psychisches Wohlergehen von deinem Partner oder deiner Parterin abhängt, solltest du die Notbremse ziehen. Zu Beginn kann es helfen, dir über deine Situation bewusst zu werden. Schreibe am besten auf, wie du dich, aufgrund welcher Verhaltensweise deines Partners oder deiner Partnerin fühlst. Dir wird auffallen: Dein Partner oder deine Partnerin hat – ohne es wahrscheinlich zu wollen – eine große Macht über dich. Das sollte nicht so sein. Als erwachsene Person solltest du selbst wissen, was du für richtig hältst, und vor allem sollte dein Selbstwert nicht von jemand anderem abhängen. Wer das verinnerlicht hat, kommt auch viel besser damit klar, wenn sich der Partner oder die Partnerin mal komisch verhält. Das ist natürlich einfacher gesagt, als getan. Wenn deine Selbstzweifel tief sitzen, ist eine Psychotherapie ratsam. Benötigst du hingegen nur einen leichten Selbstliebe-Boost, helfen die folgenden Tipps:

9 Schritte, um dich und deinen Körper lieben zu lernen

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#2 Erstmal tief durchatmen!

Mal angenommen, eine unsensible Textnachricht deines Partners oder deiner Partnerin beunruhigt dich schon seit Tagen. Ihr seht euch aber erst heute Abend wieder. In dieser Zeit hast du vermutlich schon jedes einzelne Wort interpretiert und mit Freund*innen analysiert. Kein Wunder, wenn für dich aus einer achtlos geschriebenen Nachricht plötzlich eine große Belastung wird. Bevor du ihn aber sofort bei eurem Wiedersehen damit konfrontierst, solltest du erst mal ganz tief durchatmen. Gib ihm/ihr die Chance, ganz normal mit dir zu interagieren. Er oder sie weiß vermutlich gar nicht mehr, was er oder sie dir überhaupt geschrieben hat. Vielleicht erledigt sich das Problem von selbst, weil du merkst, dass es nichts zu bedeuten hatte.

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#3 Versetze dich in deinen Partner hinein

Ganz wichtig ist auch die Fähigkeit, dich wirklich in deinen Partner oder deiner Partnerin hineinversetzen zu können. Wir können zwar nie zu 100 Prozent eine andere Person nachempfinden, ein Stück weit können wir es aber versuchen. Bleiben wir bei dem Beispiel mit der lieblosen Textnachricht: So sehr sie dich auch verletzt haben mag, solltest du in Erwägung ziehen, dass er oder sie vielleicht einfach keine Zeit hatte, gestresst ist, oder einfach nicht der Typ für langen Schriftverkehr ist. Ziehe auf jeden Fall nicht vorschnell Schlüsse, indem du dein Verhalten auf ihn oder sie projizierst. Er oder sie hat, genauso wie du, eine Vergangenheit und ist mit anderen Erfahrungen aufgewachsen. In seinem oder ihrem Verhalten dir gegenüber spiegeln sich auch die Erfahrungen aus vergangenen Beziehungen und seiner oder ihrer Kindheit wider – Dinge, die nichts mit dir zu tun haben.

#4 Bedränge deinen Partner/deine Partnerin nicht

Verunsicherte Personen fordern ihre Partner oder ihre Partnerin in Beziehungen auch gerne heraus. Wenn du dir Sorgen um eure Beziehung machst, ist es allerdings keine gute Idee, ihn oder sie mit Fragen wie ‚Liebst du mich?‘ oder ‚Hast du mich nicht vermisst?‘ zu bedrängen. Es ist zwar schade, dass du dir dessen nicht sicher bist, solche Fragen bewirken in den seltensten Fällen jedoch, dass du dich nach seiner erzwungenen Antwort besser fühlst. Sucht euch lieber einen ruhigen Moment und sprecht sachlich über eure Wünsche an eine harmonische Beziehung.

Lerne, die positiven Seiten deines Partners oder deiner Partnerin zu schätzen. Vielleicht zeigt er dir seine Zuneigung nicht mit Worten, sondern so:

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Vorsicht! Wenn das Problem nicht bei dir liegt

Bevor du das Problem bei dir suchst, solltest du ausschließen, dass dein Partner oder deine Partnerin dich schlecht behandelt. Sich persönlich angegriffen zu fühlen, kann natürlich auch seine Berechtigung haben. Es macht einen Unterschied, ob du deine Unsicherheiten in seine Worte hineininterpretierst, oder, ob er oder sie dir gegenüber wirklich keine Zuneigung zeigt. Hast du das Gefühl, dass er oder sie sich Freund*nnen gegenüber respektvoller verhält? Musst du ihn oder sie vor deinen Freund*innen in Schutz nehmen? Das können Anzeichen für eine manipulative Beziehung sein. Diese macht sich subtil durch Nudging, oder auch besonders krass durch Gaslighting bemerkbar. In diesem Fall solltest du nicht versuchen, Verständnis für ihn oder sie aufzubringen, sondern die Beziehung beenden.

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Bildquelle: stocksy/Duet Postscriptum