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Teil 7

Die Schwanger-Kolumne: Kindergartenplatz? Am besten vor der Schwangerschaft!

Schwanger Kolumne

Ja, die Schwangerschaft ist eines der aufregendsten Abenteuer, das man erleben kann. Diese Phase bringt vieles mit sich, an das man vorher nicht mal einen winzigen Gedanken verschwendet hat, schließlich geht es jetzt noch um jemand anderen. Ich erwarte derzeit mein erstes Kind und gefühlt jeden Tag prasseln neue Eindrücke auf mich ein. In dieser Kolumne nehme ich euch mit durch meine Schwangerschaft und berichte von schönen Momenten, großen Sorgen und auch von extrem nervigen Mitmenschen!

Langsam aber sicher rückt das Ende meiner Schwangerschaft immer näher. Viele Sachen wie Mutterschaftsgeld, Krankenversicherung, Kinderärztin und Co. sind schon abgeklärt. Aber eine Sache bereitet mir noch Kopfschmerzen: Die Suche nach einem Kindergartenplatz. Manche würden sagen „Was, doch nicht jetzt schon? Das Kind ist noch gar nicht da.“ Absolut richtig! Mir wurde aber von meiner Hebamme geraten, mich schon jetzt um einen Platz im Kindergarten zu bemühen. Wir leben in Berlin und da sind die Kapazitäten knapp. Doch die Suche ist eine wahre Herausforderung, denn gefühlt haben alle Kindergärten andere Regelungen. Warteliste oder spontane Anmeldung? Kita-Gutschein oder nicht? Wer soll da noch durchblicken?

Kaum Erzieher*innen & die Kindergärten sind ausgelastet

Was ich verstehen kann: Wenn es kaum Nachschub an Erzieher*innen gibt (das liegt oft an den geringen Gehältern und regt mich genauso auf, wie bei den Pflegeberufen. Sie alle müssten viel mehr verdienen!), dann sind die Kapazitäten für die Betreuung knapp. Allein 2020 kamen auf eine*n Erzieher*in im Durchschnitt acht Kinder – und das nur in Berlin. In Mecklenburg-Vorpommern sind es laut Statistik schon 12,9 Kinder. Da eine intensive Betreuung zu garantieren, ist schon fast unmöglich. Als Elternteil wünscht man sich ja schließlich auch, dass auf die Bedürfnisse der einzelnen Kinder gut eingegangen wird. Bei einem solchen Personalmangel wird das aber immer schwieriger. Da kann ich durchaus nachvollziehen, dass es immer schwerer wird, neue Kinder in Kindergärten aufzunehmen. Geschwisterkinder haben es da oft einfacher: Ist der große Bruder oder die große Schwester bereits in einem Kindergarten angemeldet, kann der „Nachzügler“ relativ einfach aufgenommen werden.

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In Kindergärten wird dein Nachwuchs betreut, während du arbeitest. Aber auch in Kindergärten gibt es bestimmte Urlaubsphasen (die sind von Tagesstätte zu Tagesstätte unterschiedlich). Wie du dein Kind dann beschäftigen kannst, zeigen wir dir im Video.

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Die Aufnahme-Regeln sind so verschieden wie die Kindergärten

Es gibt die verschiedensten Formen der Kinderbetreuung, gerade bei den Kindergärten. Wird da ein besonderer Fokus auf Sprachen gelegt? (Unser Kind soll beispielsweise in einen deutsch-englischen Kindergarten gehen) Geht es um musikalische Früherziehung oder gar den Bezug auf eine spezielle Religion? Die Möglichkeiten sind verschieden, was ich sehr gut finde. Denn auch Eltern legen ihren Fokus auf die verschiedensten Schwerpunkte. Was ich aber schrecklich finde: Wenn Eltern es ohnehin schon so schwer haben, einen Kindergartenplatz zu finden, sollte es einheitliche Regelungen für die Aufnahme eines Kindes geben. Gerade in Berlin merke ich, dass es das leider nicht gibt. Und der Andrang ist gewaltig, denn die Plätze hier sind kostenlos!

Manche haben ewig lange Wartelisten – da sollte man sich (übertrieben gesagt) schon vor der Schwangerschaft draufsetzen lassen. Andere können nur spontan Kinder aufnehmen und wieder andere verlangen einen sogenannten Kita-Gutschein, den man aber erst ab dem zweiten Lebensmonat des Kindes beantragen kann.

„Kümmere dich jetzt schon um einen Kindergartenplatz“

Meine Hebamme hatte mir geraten, mich jetzt schon um einen Platz im Kindergarten zu bemühen, aber wie soll das gehen, wenn alle ihre eigenen Anforderungen haben? Von vielen Kindergärten bekam ich die Rückmeldung, dass ich mich kurz vor dem ersten Geburtstag des Babys melden soll. Aktuell könnten sie keine Auskunft geben. Das sind alles Kindergärten, die bei uns in der Nähe sind. Wenn mal irgendwas ist, möchten wir es nicht weit haben, bis wir bei unserem Kind sind.

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Ich wünschte, da wäre es alles einfacher geregelt. Ein Kita-Gutschein, der soll den Betreuungsanspruch für ein Kind zeigen, ist ja schön und gut. Aber dann soll er doch für alle Kindergärten gelten. Wartelisten? Na gut, aber dann sollte ich mich bei allen Kindergärten auf eine solche Liste setzen lassen können. Mir ist klar, dass die einzelnen Tagesstätten auch unterschiedlichen Andrang auf die Plätze haben. Aber Eltern müssen sich nicht nur in der Schwangerschaft, sondern auch in den ersten Lebensmonaten des Babys um so vieles kümmern, da kann gerade das alles total untergehen.

Was, wenn ich keinen Kindergartenplatz bekomme?

Manche werden es sicher verstehen, dass ich mir da schon so meine Gedanken mache, wie es dann mit der Elternzeit und Co. bei mir weitergeht. Ich möchte ungefähr elf Monate zuhause bleiben (den 11. Monat nehmen mein Mann und ich gemeinsam) und danach auch unbedingt wieder arbeiten. Mir fehlt mein Job jetzt schon ein wenig, obwohl ich noch nicht im Mutterschutz bin. Einen festen Anspruch auf einen Kindergartenplatz hat man auch erst ab dem 3. Lebensjahr des Kindes. Wenn alles schiefläuft – soll ich dann so lange zuhause bleiben? Es gibt natürlich noch andere Möglichkeiten: Tagesmutter, Babysitter*in, ... aber für uns wären das nur Notlösungen. Es bleibt also abzuwarten, wie wir das am Ende handhaben werden. Da ich sehr organisiert bin und am liebsten alles sofort erledige, beschäftigt mich das total.

Laura-Jaen Kästner

Dran bleiben ist wohl angesagt

Mein Mann und ich haben uns extra einen Tag Urlaub genommen, um alle Kindergärten in unserer Umgebung anzurufen, auch, wenn es keine bilingualen sind. Denn wie meine Schwiegermama sagt: „Hauptsache ihr habt erstmal einen Platz.“ Wir werden uns notieren, welcher Kindergarten welche Aufnahme-Regelungen hat, denn auf den Webseiten ist das oft nicht klar formuliert. Dann müssen wir einfach abwarten und Tee trinken und vielleicht können wir uns ja schon mal einen Kindergarten anschauen. Dir wünsche ich, dass es in deiner Umgebung einfacher ist, einen Platz im Kindergarten zu finden. Wenn es auch für dich schwer ist, dann sei dir sicher, dass ich mit dir fühle. Wir haben uns ja bewusst für Nachwuchs entschieden und das bedeutet auch, dass nicht immer alles so einfach ist. Dennoch würde ich mir zwei Sachen für die Zukunft wünschen: 1. Es sollte bessere Gehälter für Erzieher*innen geben. Sie erledigen einen tollen Job und je besser die Bezahlung ist, desto mehr möchten diesen Beruf auch ausüben. Dann gibt es vielleicht auch mehr Plätze. 2. Ich würde es toll finden, wenn es zumindest innerhalb eines Bundeslandes, am besten natürlich deutschlandweit, die gleichen Regelungen für Kindergärten gibt. So behalten Eltern den Überblick und auch Kindergärten müssen nicht ständig wieder Rückmeldungen geben, wie es bei ihnen mit der Anmeldung läuft.

Laura-Jaen Kästner

Du möchtest noch mehr lesen? Hier geht es zu Teil 6 der Kolumne.

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Bildquelle: Getty Images/South_agency

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