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Teil 4

Die Schwanger-Kolumne: Mutterschutz? „Ich will nicht aufhören zu arbeiten!“

Schwangerschaftskolumne 4

Ja, die Schwangerschaft ist eines der aufregendsten Abenteuer, das man erleben kann. Diese Phase bringt vieles mit sich, an das man vorher nicht mal einen winzigen Gedanken verschwendet hat, schließlich geht es jetzt noch um jemand anderen. Ich erwarte derzeit mein erstes Kind und gefühlt jeden Tag prasseln neue Eindrücke auf mich ein. In dieser Kolumne nehme ich euch mit durch meine Schwangerschaft und berichte von schönen Momenten, großen Sorgen und auch von extrem nervigen Mitmenschen!

Auf fast jede Schwangere kommt irgendwann der Tag zu, an dem sie in den Mutterschutz geht. Bei mir ist es nicht mehr lange hin und dann bin ich erstmal „raus aus der Arbeit“. Und obwohl ich mich unglaublich auf mein Baby und die gemeinsame Zeit freue, plagen mich doch ein paar Bauchschmerzen. Was wird sich ändern, während ich weg bin? Welche Chancen habe ich später überhaupt, wenn ich erstmal Mama bin? Und vor allem: Hilfe, ich liebe meine Arbeit – wie soll ich ohne klarkommen? Dann hörte ich letztens im Fernsehen den Kommentar „Man kann eben nicht alles haben und muss sich entscheiden – Kind oder Arbeit. Eines geht nur.“ Ist das wirklich so?

Mutterschutz und Elternzeit

Je nach Bereich, in dem man arbeitet, tritt man zu unterschiedlichen Zeiten den Mutterschutz an. Meine beste Freundin arbeitet im medizinischen Bereich und musste deshalb schon sehr früh aufhören zu arbeiten als sie schwanger war. Ich hingegen arbeite bis ungefähr 6 Wochen vor dem errechneten Geburtstermin. Das ist in Deutschland die übliche Vorgehensweise. Dann bin ich bis zur Geburt zuhause und kann dann entscheiden, wie lange ich anschließend in Elternzeit gehen möchte. Manche gehen ein halbes Jahr, andere ein Jahr. Mein Mann und ich teilen es auf. Insgesamt bleibe ich daher 11 Monate in Elternzeit. Und obwohl ich in diesen Monaten alle Hände voll zu tun haben werde, mich um mein Kleines zu kümmern, frage ich mich doch, wie ich es ohne meine Arbeit aushalten soll. Für viele unverständlich und ein Jammern auf hohem Niveau, für mich sonnenklar. Denn ich liebe meinen Job und werde die Arbeit sehr vermissen.

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„Du musst dich halt entscheiden“

Letztens habe ich eine Doku gesehen, in der es um Frauen ging, die ihr erstes Baby bekommen. Wie verändert sich ihr jeweiliges Leben und wie geht es im Job weiter? Eine von ihnen sprach darüber, dass sie froh ist, erstmal nicht mehr arbeiten zu müssen. „Man kann eben nicht alles haben und muss sich entscheiden – Kind oder Arbeit. Ich habe mich bewusst für mein Kind entschieden, deshalb beschwere ich mich nicht.“ Aber ist es denn immer gleich ein „Beschweren“, wenn eine Frau traurig darüber ist, dass sie vorerst erstmal nicht mehr arbeitet? Auch ich habe mich bewusst für mein Kind entschieden und auch bewusst für 11 Monate Elternzeit, obwohl ich auch nur ein halbes Jahr zuhause bleiben könnte. Ich möchte meinem Kind eine Weile beim Aufwachsen zusehen, bevor es in den Kindergarten geht und ich wieder arbeite. Das ist für mich vollkommen klar. Ich würde es also als Versuch einer Mutter beschreiben, Arbeit und Kind gleichermaßen gerecht zu werden. Warum muss ich mich denn immer entscheiden? Kann ich denn immer nur das Eine oder das Andere sein?

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Die Rolle der Frau in der Berufswelt

Dass es Frauen in der Berufswelt hier und da schwerer haben als Männer, darüber muss ich hier nicht lange sinnieren, schließlich ist das ein bekanntes Thema. Wir Frauen sind eben diejenigen, die Kinder bekommen und müssen daher an mancher Stelle kürzer treten. Tun wir es nicht und gehen kurz nach der Geburt wieder arbeiten, sind wir oft „Rabenmütter“. Bleiben wir erstmal zuhause, sind wir einfach „zu faul“. Ich habe das Glück in einem tollen Team zu sein, in dem sich niemand für Familienplanung und Co. rechtfertigen muss. Will man Kinder oder nicht? Das ist für jede*n hier kein großes Thema. Dennoch frage ich mich schon ab und zu, wie es mit mir nach der Elternzeit weitergeht. Ich werde sicher erstmal wieder in Teilzeit arbeiten, um Kind und Kegel besser „zu schaukeln.“ Aber wie sieht es mit dem beruflichen Aufstieg aus, wenn man erstmal eine Weile weg war? Und kann man wieder normal an alles anknüpfen, wenn sich in einem Jahr so viel verändert?

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Es gibt keine allgemeingültige Antwort auf diese Frage. Das hängt von vielen Faktoren ab und ist bei jeder Frau anders. Natürlich muss man dann den guten Mittelweg finden und das ist nicht leicht. Sprich aber mit deinem Arbeitgeber und redet darüber wie es sein wird, wenn du zurückkehrst. Das nimmt ein wenig die Angst!

Laura-Jaen Kästner

Ich bin Mama, Redakteurin & noch mehr

Es ärgert mich, wenn Leute erwarten, dass man sich für eine „Rolle“ entscheidet. Ich bin Mama, aber ich bin genauso Redakteurin. Ich bin auch Ehefrau und trotzdem eine eigenständige Person mit Wünschen, Gefühlen und Co. Eine Frau besteht nicht nur aus der Mutterrolle – sie ist so viel mehr. Das ist die Kunst, an die sich viele von uns Frauen heranwagen. Alles haben zu wollen und das auch handeln zu können. Ich finde es toll, wenn wir Frauen uns nicht nur auf einen Aspekt im Leben beschränken, denn die Zeit, in der es üblich war, dass die Frau gänzlich zuhause bleibt und für die Kinder sorgt, ist lange vorbei. Und trotzdem sollte jede Ansicht okay sein: Ob man nun lange nach der Geburt zuhause bleibt, oder auch, wenn man kurz danach schon wieder arbeitet. Genauso sollte es auch okay sein, wenn eine Frau dazu steht, wenn sie traurig ist, erstmal nicht mehr arbeiten zu gehen. Mach dir deshalb keine Sorgen, wenn es dir auch so geht. Dein Job ist eben ein Teil von dir. Niemand schreibt dir ab, dass du dich weniger auf dein Kind freust, wenn du deine Arbeit vermisst und wenn doch, dann sind das engstirnige Leute, von denen du dir nichts einreden lassen solltest. Gehe positiv an diese Veränderung heran und sag dir immer wieder: Du bist zwar erstmal weg, aber Vorfreude ist immer noch die schönste Freude. Und dann kannst du im Job wieder loslegen. Glaub an dich, das wird alles gut!

Laura-Jaen Kästner
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Du möchtest noch mehr zum Thema lesen? Hier geht es zu Teil 3 der Kolumne.

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Bildquelle: Getty Images/Deagreez

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