Wer an Schuppenflechte (Psoriasis) leidet, kennt die schlechte Nachricht: Sie ist bisher nicht heilbar. Doch es gibt durchaus Wege und Mittel ihren unangenehmen Juckreiz zu lindern und sie zu behandeln. Wer sie richtig pflegt, kann ihre Symptome auf lange Sicht ausbremsen. Für leichte Formen könnten sich Hausmittel eignen, für schwere sind weitere Behandlungswege nötig, die wir hier vorstellen.
Hausmittel gegen Schuppenflechte bei leichten Fällen
Jede Haut braucht gute Pflege und eine passende Behandlung. Wenn du jedoch an Psoriasis leidest, ist es besonders wichtig, die Haut sorgfältig zu pflegen und mit den richtigen Mitteln. Grundsätzlich muss man sagen, dass es keine Garantie gibt, ob und wie die folgenden Hausmittel bei dir wirken. Es gibt bisher kein Studienmaterial, das die Wirkungsweise pflanzlicher Produkte gegenüber Schuppenflechte eindeutig belegt. Die Naturheilmedizin schwört jedoch auf die positiven Auswirkungen pflanzlicher Mittel. Letztlich gilt hier: Probieren geht über Studieren. Wir sagen dir, was alternative Mediziner empfehlen. Inwieweit es bei dir hilft, den Juckreiz und die Schuppen loszuwerden, testest du am besten selbst einmal.
# Öle
Es gibt etliche Öle, die der Haut Feuchtigkeit spenden und sie beruhigen. Durch täglichen Einreiben soll vor allem der ständige Juckreiz gemildert werden können. Dazu gehören Mandelöl, Nachtkerzenöl, Traubenkernöl* (auch als Creme erhältlich), Schwarzkümmelöl*, Olivenöl, Hanföl* und Jojobaöl. Die Wirkung von Jojobaöl auf Schuppenflechte ist sogar durch eine Studie belegt. Wenn du solche Öle als Hausmittel gegen Schuppenflechte anwenden willst, dann benutze naturbelassene Produkte ohne Parfum und weitere chemische Zusatzstoffe.
# Aloe Vera
Das Beauty-Wunder Aloe Vera wird in diesem Zusammenhang auch als Hausmittel bei Schuppenflechte erwähnt. Man kann es als Salbe oder Gel auftragen. Die bessere Wirkung erzielt man aber mit dem puren Pflanzensaft. Wer eine Aloe Vera zu Hause hat (sie ist sehr pflegeleicht und braucht selten Wasser), schneidet sich ein Stück des Blattes ab und trägt das Gel dünn auf die Hautstellen auf. Oder du zauberst dir deine eigene Aloe-Creme. Dies soll ebenfalls einen beruhigenden und entzündungshemmenden Effekt besitzen.
# Bäder mit Bittersalz
Salzbäder wirken hautberuhigend und abschwellend. Hierfür ist vor allem Bittersalz geeignet, das du in der Apotheke bekommst. Gib eine Handvoll Salz in dein Badewasser und genieße für maximal 15 Minuten die Wärme. Wer keine Badewanne besitzt, kann das Salz auch in warmem Wasser auflösen, ein Handtuch hineintauchen und es auf die betroffene Hautstelle legen. Diese Behandlung sollte regelmäßig stattfinden.
# Kühlende Umschläge
Wenn die Hautschuppen (die sogenannten Plaques) wieder besonders jucken, hilft auch Kühlung. Lege kühle Umschläge auf deine Haut, Eiswürfel oder benutze gekühlte Gelpads. Wasche deine Haut mit kaltem Wasser und achte drauf lockere, atmungsaktive Kleidung zu tragen. Versuche darauf zu achten, dass in deiner Wohnung keine warme, trockene Luft herrscht. Das heißt auch, dass du öfter Lüften solltest.
# Plastikfolie
Vom Jucken und Kratzen gerötete, schuppige Hautstellen sollen schneller verheilen, indem man die Stellen mit Frischhaltefolie bedeckt. Natürlich funktioniert das nur bei den Körperteilen, die sich auch einwickeln lassen. Probiere es an den Armen oder Beinen einfach mal aus. Trage zuerst deine Salben auf und wickle die Stelle danach einige Zeit ein. Länger als eine Stunde sollte dies aber nicht geschehen, da sich sonst zu viel Feuchtigkeit bildet.
Hinweis: Auch wenn es juckt und du unbedingt kratzen willst, versuche dich zurückzuhalten, sonst machst du alles nur schlimmer. Alle Hausmittel nützten nichts im Kampf gegen die Flechte, wenn du die Wunden verstärkst.
Behandlungswege bei starker Schuppenflechte
Wenn du an starker Schuppenflechte leidest, werden die genannten Öle und Hausmittel nicht mehr helfen. Spätestens dann solltest du einen Hautarzt aufsuchen und mit ihm deine weiteren Therapieschritte besprechen. Grundsätzlich gibt es drei verschiedene Behandlungsweisen bei Schuppenflechte, die für dich in Fragen kommen könnten.
Örtliche/lokale Therapie
Die lokale Therapie basiert auf Cremes und Salben, die regelmäßig aufgetragen werden. Diese Cremes enthalten Harnstoff oder Salicylsäure und dienen dazu, die obere hornige Schuppenschicht abzutragen. Zunächst beginnt man immer damit diese oberen Schuppen abzutragen und danach können Medikamente angewendet werden, die die Entzündung der lebenden Hautzellen bekämpfen. Diese Salben sind sogenannte Kortison- und Vitamin-D-Präparate, die entzündungshemmend wirken und die Zellvermehrung drosseln.
Hinweis: Eine solche Therapie mittels Salben und Cremes sollte unbedingt unter Aufsicht durch einen Hautarzt erfolgen. Er erläutert das genaue Vorgehen und verschreibt die richtigen Medikamente, die du nur via Rezept in der Apotheke bekommst.
Lichttherapie
Bereits seit der Antike weiß man, dass das Sonnenlicht eine heilende Wirkung auf Hautkrankheiten haben kann. Daher ist die Therapie mit UVB-Licht eine weitere Möglichkeit, die Hautkrankheit in den Griff zu kriegen. Deine betroffenen Hautstellen werden dazu mit speziellem UVB-Licht bestrahlt, das die Hautalterung beschleunigt. Auch diese wird von einem Hautarzt verschrieben und durchgeführt und darf immer nur sehr kurz erfolgen, um nicht weitere Lichtschäden zu verursachen. Zusätzlich zur Bestrahlung kann ein Bad in salzhaltigem Wasser helfen. Eine ähnliche Wirkungsweise hat auch die Lasertherapie, bei der eine höhere Energie erzeugt wird. Dadurch ist sie auch etwas teurer. Lass dich dazu am besten von deinem Arzt beraten und sprich bezüglich der Kostenbeteiligung mit deiner jeweiligen Krankenkasse.
Innere Behandlung
Wenn du an einer sehr schweren Form der Schuppenflechte leidest, dann empfehlen Mediziner meist eine sogenannte systemische Therapie. Das heißt, du bekommst Tabletten, eine Infusion oder Injektionen. Dieser Weg wird oft dann eingeschlagen, wenn die obigen Methoden nicht geholfen haben. Dazu werden dir z.B. Medikamente verschrieben, die das Immunsystem unterdrücken sollen (sogenannte Immunsuppressiva), entzündungshemmende Fumarsäureester, anti-entzündliche Biologika oder Retinoide, die in den Verhornungsprozess eingreifen.
Der Verlauf einer Hautkrankheit ist immer sehr individuell. Was beim einen funktioniert, muss beim anderen nicht auch wirken. Was hältst du persönlich von der Wirksamkeit von Hausmitteln? Bist du jemand, der alles ausprobiert oder hast du eher negative Erfahrungen gemacht? Tausche dich mit uns aus und hinterlasse doch einen Kommentar! Wir freuen uns über jeden zusätzlichen Tipp.
Bildquelle: iStock/Getty Images Plus/BSIP/UIG, Hankimage9, Image Source
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