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Schwarzes Schaf?

„Ich hasse meine Familie“: Warum du dieses Gefühl ernst nehmen solltest

ich hasse meine Familie
© Getty Images/Ponomariova_Maria

Blut ist dicker als Wasser – dieses Sprichwort trifft leider nicht immer zu. In manchen Fällen ist das Verhältnis zur eigenen Familie so zerrüttet, dass Freund*innen oder Partnerschaften einen wichtigeren Stellenwert einnehmen. Hast du dir schon mal gedacht „Ich hasse meine Familie“, aber bisher noch keine Konsequenzen gezogen? Wir zeigen dir, woher dieses Gefühl kommen kann und was du jetzt tun kannst.

Warum hasse ich meine Familie?

Familie ist für viele Menschen das Wichtigste in ihrem Leben. Sie erfüllt gleich mehrere Funktionen: Ort der Geborgenheit und Vertrautheit, Erziehung und Unterstützung in Krisensituationen. Doch nicht alle Familien können diese Punkte erfüllen. Im schlimmsten Fall werden Familien eher ein Ort der Unfreiheit und Angst und wirken sich negativ auf das eigene Befinden aus. Es kommt daher nicht selten vor, dass Menschen ihre Familien hassen. Besonders im Jugendalter treten diese Gefühle häufig auf. Wenn sich die eigene Persönlichkeit verstärkt herausbildet und man seine eigene Unabhängigkeit entdeckt, kann sich die eigene Familie schnell einengend anfühlen. Aber auch schon im Kindesalter oder sehr viel später können sich Hassgefühle entwickeln. Dies hat meist folgende Gründe:

  • Physische oder ständige psychische Gewalt
  • Alkoholismus oder andere Suchterkrankungen der Eltern
  • Sexualisierte Gewalt durch Eltern, Geschwister oder andere Familienangehörige
  • Sexuelle Orientierung wird nicht akzeptiert
  • Ideologische Ansichten werden nicht akzeptiert
  • Hobbys und Ausbildungs-/Berufswünsche werden unterbunden
  • Strenge Regeln von den Eltern
  • Partner/Partnerin wird nicht akzeptiert
  • Konträre politische oder religiöse Ansichten
  • Andere Geschwisterkinder werden bevorzugt
  • Keine finanzielle Unterstützung
  • Emotionale Kälte
  • Schwieriges Zusammenleben & Streitereien um den Haushalt
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Ich hasse meine Familie: Was tun?

Wenn du deine Familie nicht nur nach einem Streit hasst, sondern dieses Gefühl schon über einen längeren Zeitraum überwiegt, solltest du aktiv werden. Egal, in welcher Situation oder in welchem Alter du dich befindest, es gibt fast immer einen Ausweg. Kinder, die ihre Familie hassen, sollten sich an das Jugendamt oder zunächst das Kinder- und Jugendtelefon (Telefonnummer: 116 111) wenden. Ist die Situation zu Hause so schlimm, dass du nicht mehr zusammen mit deiner Familie wohnen möchtest, hast du erst ab 16 Jahren die Möglichkeit dazu, auszuziehen. Du benötigst in diesem Fall aber die Erlaubnis deiner Eltern und bist auch bei Abschlüssen von Verträgen bis zum 18. Lebensjahr auf diese angewiesen. Bist du jedoch körperlicher oder sexualisierter Gewalt zu Hause ausgeliefert, kann dir das Jugendamt helfen, deinen Eltern das Sorgerecht zu entziehen. 

Wer schon volljährig ist und nicht mehr bei seiner Familie wohnt, kann natürlich dennoch unter ihr leiden. Selbst im Erwachsenenalter haben Eltern und andere Familienangehörige weiterhin eine gewisse Macht, der man sich nur schwer entgegensetzen kann. Zu groß sind Verantwortungsgefühle aufgrund der Verwandtschaft, als dass man sich dem Einfluss dieser Menschen einfach entziehen könnte. Es ist daher auch ganz normal, wenn du deine Familie eigentlich hasst, du aber trotzdem nicht einfach den Kontakt abbrechen kannst – oder etwa doch? Es kann helfen, dir bewusst zu machen, dass du als erwachsene Person das Recht dazu hast, selbst darüber zu entscheiden, mit wem du dich umgibst und Grenzen setzen darfst. Gibt es triftige Gründe für deinen Hass, ist es völlig in Ordnung, familiäre Verbindungen (temporär) zu kappen, auch wenn es schwierig ist, mit den eigenen Schuldgefühlen fertig zu werden. Dabei helfen kann dir dieser Ratgeber:

Kontaktabbruch in Familien

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Hast du bei einem Kontaktabbruch Angst vor deiner Familie oder vor deinem Partner, kannst du dich als Frau an das Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen (Telefonnummer: 08000 116 016) oder an ein örtliches Frauenhaus wenden. Richtet sich dein Hass auch auf deine eigenen Kinder, sieht es etwas komplizierter aus: Das kannst du tun, wenn du dein Kind nicht liebst. Kommt es bei euch zu Hause hingegen einfach ständig zu Streitereien, kann es sein, dass ihr alle Nachhilfe in Sachen Konfliktlösung benötigt:

Konfliktlösung: So streitet man richtig
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Meine Familie hasst mich

Es gibt auch den umgekehrten Fall, dass du dir ein liebevolles Verhältnis zu deiner Familie wünschst, aber sie dich hasst. Das ist häufig der Fall, wenn du etwa als Kind in einer Patchwork-Familie anders behandelt wirst als andere Geschwister oder sich dein Lebensstil völlig von dem deiner Familie unterscheidet. Auch wenn du über diese Unterschiede hinwegsehen kannst, kann es deine Familie scheinbar nicht. Wir zeigen dir hier genau, wie du bei einem solchen Mobbing durch die Familie vorgehen kannst.

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Ich hasse Familienfeiern

Nicht jeder hasst wirklich jedes einzelne Mitglied seiner Familie, wenn er oder sie denkt „Ich hasse meine Familie“. Manchmal ist es viel mehr die Konstellation an Menschen, die zu Hassgefühlen führt. Besonders an Weihnachten und anderen Familienfesten kommt es daher zu Konflikten, weil zu diesen Anlässen alle gezwungen sind, Zeit miteinander zu verbringen. In manchen Familien entsteht dadurch eine unerträgliche Dynamik: Alle haben konstant schlechte Laune, triezen sich gegenseitig oder lassen in diesem vertrauten Setting alle Hüllen fallen und hauen ihre dümmsten Stammtischparolen raus. Kein Wunder also, wenn du deine Familienfeiern hasst. In diesem Fall ist es durchaus in Ordnung, sich gelegentlich Ausreden einfallen zu lassen, um solche Veranstaltungen zu meiden. Diese Zusammenkünfte werden von manchen Verwandten auch gerne zum Anlass genommen, nervige oder kränkende Fragen zu stellen. Wie du auf die acht nervigsten Fragen konterst, zeigen wir dir hier.

Ich hasse meine Familie: Test

Um zu wissen, ob du etwas gegen deine Situation tun solltest, solltest du herausfinden, ob du deine Familie wirklich hasst. Wir haben einen Test entwickelt, mit dem du schnell eine Antwort bekommst, wie es um deine familiären Verhältnisse steht:

Schwarzes Schaf oder gute Seele: Wer bist du in deiner Familie?

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