Egal, ob ein gemütlicher Abend mit der Familie oder eine Party mit vielen Gästen: Chili con Carne ist immer die richtige Wahl, wenn möglichst viele Feinschmecker möglichst satt und zufrieden gemacht werden sollen. Doch wie geht ein richtiges gutes Chili con Carne? Wir verraten es Dir – und liefern die passenden Rezepte gleich mit.
Chili con Carne, das ist DER Leckerbissen aus Mexiko. Leider falsch. Denn auch wenn sich dieser Irrglaube seit langer Zeit hartnäckig hält, ist es ein Fehler, Chili con Carne der mexikanischen Küche zuzuschreiben. Entstanden ist der Eintopf nämlich in einem der amerikanischen Staaten Texas, New Mexico oder Arizona. Er ist das berühmteste Gericht der sogenannten Tex-Mex-Küche, die die kulinarischen Spezialitäten der Südstaaten- und der mexikanischen Küche miteinander verbindet. Dabei entstehen feurige Leckereien wie beispielsweise Burritos und Enchiladas, oder eben das Chili con Carne. Wer wann und wo zum ersten Mal ein Chili con Carne gekocht hat, ist nicht überliefert, die drei Staaten behaupten bis heute, die Wiege des Chilis stände in ihrem jeweiligen Hoheitsgebiet. Am wahrscheinlichsten ist, dass das Chili con Carne aus einer Konservierungsmethode der amerikanischen Ureinwohner hervorgegangen ist: Dabei wurde Fleisch mit scharfen Gewürzen, Salz und Fett bei wenig Hitze getrocknet, sodass es lange aufbewahrt werden konnte. Mit etwas Wasser wurde das Fleisch später dann über dem offenen Feuer zu einem Eintopf aufgekocht.

Der Name ist beim klassischen Chili con Carne übrigens Programm, Chilis und Fleisch (spanisch: carne) sind die beiden wichtigsten Bestandteile für einen traditionellen, scharfen Tex-Mex-Eintopf. In Europa hat sich vor allem Hackfleisch etabliert, entweder reines Rinderhack oder gemischtes Hack von Schwein und Rind. In Texas, der Geburtsstätte des Chilis, wird aber auch gewürfeltes Rinder- oder Schweinefleisch verwendet, ähnlich wie beim Gulasch. Neben dem Fleisch sind die Chilis natürlich auch besonders wichtig, denn sie geben dem Gericht Schärfe – und seinen Namen. Am besten eignen sich Jalapeno-, Ancho oder Pasilla-Schoten, auch die sehr kleinen Chiltepin-Chilis kommen zum Einsatz. Bei klassischen Chili con Carne Rezepten kommen frische Schoten in den Eintopf, es ist aber auch möglich, getrocknete Chiliflocken, Pulver oder auch Chilisoße zu verwenden.
Chili con Carne: Die Variationen
Als Ursprung des Chili con Carne gilt das Texas Style-Chili, das sich tatsächlich auf die beiden namengebenden Zutaten besinnt: Chilischoten und gewürfeltes Rind- bzw. Schweinefleisch. In diesem Chili con Carne sucht macht jegliches Gemüse vergebens. Das berühmte Jailhouse-Chili, das in vielen Gefängnissen zubereitet wurde und daher seinen Namen bekommen hat, gehört zur Kategorie des Texas Style-Chili. In New Mexico hat sich das Chili Verde zu einer Spezialität gemausert. Für diesen Eintopf werden ausschließlich Chilischoten verwendet, die noch grün sind, wodurch ein Chili Verde in aller Regel deutlich schärfer ist als ein Texas Style-Chili. Anderer US-Bundesstaat, andere Chili-Sitten: In Cincinnati wurde das klassische Chili durch griechische Einwanderer an die kulinarischen Gepflogenheiten ihrer Heimat angepasst, mit Gewürzen wie Piment, Zimt und Muskatnuss ist das Cincinnati Style-Chili deutlich milder als der ursprüngliche Eintopf. Es wird als Soße zu Pasta oder zu Hot Dogs gegessen, während alle anderen Chilivarianten eigenständige Mahlzeiten sind. Auch für Vegetarier und Veganer gibt es ein passendes Chili, das Chili sin Carne verzichtet komplett auf Fleisch und setzt stattdessen auf verschiedene Gemüsesorten wie beispielsweise Tomaten, Paprika, Zucchini oder Möhren.
Chili con Carne: Bohnen, Gemüse und Schokolade? Alles kann, nichts muss!
Ein Chili con Carne ohne Bohnen ist kein echtes Chili con Carne! Leider auch wieder falsch, denn im ursprünglichen Rezept war von den Hülsenfrüchten nie die Rede. Da das Chili sich jedoch zu einem Arme-Leute-Essen entwickelte und Fleisch eine Zeit lang recht teuer war, ersetzten viele Menschen die Hauptzutat durch Kidney-, Bento- oder schwarze Bohnen. Sie waren deutlich günstiger und machten länger satt. Fast so umstritten wie Bohnen sind auch Mais, Tomaten und andere Gemüsesorten, da sie im ursprünglichen Chili con Carne Rezept alle nicht vorkommen. Doch mittlerweile gibt es so viele unterschiedliche Versionen des Klassikers, dass sich Gemüse im scharfen Eintopf durchaus etabliert hat. Um das Aroma des Gerichts perfekt abzurunden, geben viele Köche kurz vor Ende der Garzeit eine süße Komponente, zum Beispiel Honig, Schokolade oder Kakao, hinzu. Die beiden letzten Zutaten sorgen dafür, dass das Chili eine leicht braune Farbe bekommt Die besten Chili con Carne Kreationen – mit oder ohne Fleisch, mit oder ohne Bohnen, braun oder eher rot – findest Du hier:
Egal, wie Du Dein Chili con Carne am liebsten isst, mit frischen Zutaten und ein wenig Geduld – ein Chili schmeckt umso besser, je länger es köcheln durfte – zauberst Du im Handumdrehen einen echten Sattmacher in den Topf, der auch noch richtig lecker ist.
Bildquelle: iStock/bhofack2