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You go, girl!

Eigentumswohnung trotz Single-Life? 4 Denkfehler, die Frauen beim Thema Immobilien oft machen

Frau, die mit Laptop auf dem Boden vor Umzugskartons sitzt
© Getty Images/ FG Trade

„Eine Eigentumswohnung als Single? Das ist doch mehr ein Thema für Couples, oder?“ Falsch! Denn immer mehr Menschen leben heutzutage allein und sind finanziell unabhängig. Trotzdem zögern viele (vor allem Frauen), den Schritt zum Immobilienkauf zu wagen. Und Schuld daran sind oftmals eingebrannte Denkfehler, die Frauen vom Handeln abhalten. Dabei ist eine eigene Immobilie nicht nur eine kluge Investition in die Zukunft, sondern auch ein wichtiger Step Richtung langfristige Sicherheit.

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Ein Immobilienkauf ist Männersache! Oder nicht?

In Deutschland leben laut Statistischem Bundesamt etwa 17 Millionen Menschen allein in einem Einpersonenhaushalt – das sind etwa 42 Prozent. Darunter auch viele Frauen. Gehörst du vielleicht auch dazu? Und ist dir irgendwann schon mal der Gedanke gekommen, dir eine Eigentumswohnung zuzulegen ... während dir die immer steigenden Mietpreise langsam ein Loch ins Portemonnaie fressen? Damit bist du nicht allein.

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Und trotzdem sind Frauen im Vergleich zu Männern oft sehr viel zögerlicher, wenn es um das Thema Immobilienkauf geht. Eine Auswertung von Interhyp zeigt zum Beispiel, dass 2024 gerade einmal elf Prozent Frauen eine Immobilienfinanzierung abgeschlossen haben. Im Vergleich: Bei den Männern waren es ganze 19 Prozent. Aber woran liegt das? Klar, Frauen verdienen oft weniger als Männer (Gender Pay Gap lässt grüßen) und die Rücklagen fehlen.

Doch selbst wenn das Gehalt stimmt und sie finanziell gut dastehen, werden sie häufig von Ängsten und tief verwurzeltem Klischee-Denken à la „Eine Immobilie ist doch erst sinnvoll, wenn Partner und Kinder da sind!“ ausgebremst. Es wird also Zeit, mit einigen hartnäckigen Denkfehlern aufzuräumen. Denn so viel schon mal vorweg: NEIN, eine Eigentumswohnung ist nicht nur Männersache, sondern kann auch für dich als Single-Lady eine hervorragende Möglichkeit für deine Altersvorsorge sein.

Die häufigsten Denkfehler von Frauen beim Immobilienkauf

1. „Ich brauche sehr viel Eigenkapital, um überhaupt anfangen zu können.“

Ein Gedankenspiel: Du hast knapp 30.000 Euro angespart und denkst dir: „Das reicht nie für eine Eigentumswohnung.“ Denn überall liest du nur von dieser „Mindestens 20 Prozent Eigenkapital“-Regel und glaubst, für eine 400.000 Euro Wohnung bräuchtest du dann also mindestens 80.000 Euro plus Nebenkosten. Doch tatsächlich gibt es weitere Wege, um auch mit weniger Ersparnissen zu starten. Viele Banken finanzieren heute schon bis zu 90 oder sogar 100 Prozent des Kaufpreises – vor allem, wenn dein Einkommen stabil ist und deine Bonität stimmt.

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Klar, mit mehr Eigenkapital bekommst du natürlich bessere Zinsen und hast mehr Sicherheit, aber das sollte dich nicht davon abhalten, deine Möglichkeiten zumindest einmal durchzurechnen und Optionen abzuwägen. In vielen Fällen genügt es nämlich auch schon, wenn du die Nebenkosten (wie unter anderem die Grunderwerbsteuer, Maklerprovision sowie Notar- und Grundbuchkosten) selbst aufbringen kannst. Ein Budgetrechner (einfach mal googeln) kann beispielsweise erste Klarheit verschaffen. Denn Fakt ist: Viele Frauen unterschätzen oft, welche finanziellen Spielräume sie tatsächlich haben – und das muss sich definitiv ändern!

2. „Als Frau bekomme ich bestimmt keine gute Finanzierung.“

Hast du dich schon mal bei diesem Gedanken ertappt? Schluss mit diesem Mythos, sagen wir da nur! Banken interessiert nicht dein Geschlecht, sondern deine Kreditwürdigkeit. Entscheidend sind also dein Einkommen, deine Ausgaben, deine Bonität und dein Eigenkapital, wenn es darum geht, ob eine Eigentumswohnung für dich infrage kommt oder nicht. Heißt: Mit stabilen Finanzen stehen deine Chancen genauso gut wie die jedes Mannes.

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3. „Ich bin zu jung, um eine Immobilie zu kaufen.“

Der Klassiker: Du denkst, dass du noch zu jung für so viel Verantwortung bist. Und dass du vielleicht lieber warten solltest, bis du etwas älter bist oder direkt Mr. Right vorbeigaloppiert kommt, mit dem du zusammen eine Immobilie kaufen kannst. Dabei kann sich ein früher Einstieg lohnen. Angenommen, du beginnst mit Mitte 20: Dann hast du auch mehr Zeit, um dein Darlehen abzubezahlen, profitierst länger von möglichen Wertsteigerungen und baust frühzeitig Vermögen auf.

Natürlich musst du dir diese Verantwortungen zutrauen (wenn nicht – auch nicht schlimm), aber wenn du bereits selbstständig lebst und deine Finanzen gut im Blick hast, spricht nichts dagegen, diesen Schritt auch in „jungen“ Jahren zu wagen. Dein Zukunfts-Ich wird sich über die finanzielle Unabhängigkeit freuen.

4. „Ich bin allein und weiß nicht, was die Zukunft bringt. Was, wenn sich alles ändert?“

Auch diese Gedanken plagen beim Thema Immobilien sicher viele Single-Frauen: „Was, wenn ich meinen Job verliere oder umziehen will? Wenn eben einfach das Leben dazwischenfunkt und alles durcheinanderwirbelt?“ Diese Überlegungen sind natürlich nur menschlich, sollten dich aber garantiert nicht ausbremsen. Denn während du wartest, zahlst du schließlich fleißig weiter Miete, anstatt dein Vermögen aufzubauen. Mit der richtigen Absicherung lassen sich außerdem auch viele potenzielle Risiken deutlich minimieren (z.B. durch eine Berufsunfähigkeitsversicherung oder ähnliches).

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Und du darfst natürlich auch nicht vergessen, dass du trotz Immobilie flexibler bleibst, als du vielleicht denkst. Solltest du also zum Beispiel wirklich umziehen, kannst du die Immobilie natürlich einfach vermieten oder verkaufen. So oder so bleibt sie eine wertvolle Investition, die dir langfristig finanzielle Sicherheit bieten kann. Die entscheidende Frage ist also nicht, ob sich etwas verändern wird – denn das wird es sicher – sondern ob du bereit bist, trotz Unsicherheiten eine solche Verantwortung für deine Zukunft zu übernehmen.

Warum sich eine Eigentumswohnung (gerade) für Frauen lohnt

Damit dir die Entscheidung für eine Eigentumswohnung vielleicht etwas leichter fällt, haben wir dir mal ein paar der wichtigsten Vorteile zusammengefasst:

  • Finanzielle Unabhängigkeit: Mit einer Eigentumswohnung baust du dir ein finanzielles Fundament auf – unabhängig von einem Partner oder einer Partnerin.
  • Altersvorsorge-Boost: Studien zeigen immer wieder, dass Frauen im Alter häufiger von Armut betroffen sind als Männer. Bei einem aktuellen Gender Pension Gap von 27,1 Prozent in Deutschland ist eine Eigentumswohnung als inflationsgeschützte Anlageform also eine mega gute Option für eine stabile Altersvorsorge. Immerhin kannst du so im Alter entspannt mietfrei wohnen, während andere Monat für Monat Miete abdrücken müssen.
  • Vermögensaufbau: Mit einer Eigentumswohnung investierst du nicht in fremde Taschen, sondern in DEIN eigenes Vermögen. Während andere nämlich monatlich Miete zahlen, profitierst du als Eigentümerin von Tilgung, möglichen Mieteinnahmen und langfristig oft auch von steigenden Immobilienwerten. Eine Wohnung, die heute 400.000 Euro kostet, kann in 20 Jahren nämlich durchaus schon 600.000 Euro oder mehr wert sein.
  • Schutz vor Mietsteigerungen und Kündigungen: Mit solchen oft unvorhersehbaren Überraschungen musst du dich als Eigentümerin nicht mehr rumschlagen.
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Um die oben gestellte Frage nun abschließend also noch einmal ganz klar zu beantworten: Natürlich ist es auch als Single-Frau möglich, einen Immobilienkauf zu tätigen – wenn es das ist, was du willst, und was zu deinem Leben passt. Und wenn du doch eher Team „Miete zahlen“ bist, ist das natürlich auch völlig fein. Wichtig ist nur, dass du dich nicht von irgendwelchen falschen Denkfehlern davon abhalten lässt, in dich und deine finanzielle Unabhängigkeit zu investieren. Wäge stattdessen ganz genau ab, welcher Weg für dich der richtige ist – mieten oder kaufen? – und lass dich dabei lieber nicht von Ängsten, sondern von deinen individuellen Möglichkeiten und Wünschen leiten.