1. desired
  2. Eltern & Kind
  3. Psychologie: 5 Erziehungsfehler, die Kinder negativ prägen – und wie du sie vermeidest

aufgepasst

Psychologie: 5 Erziehungsfehler, die Kinder negativ prägen – und wie du sie vermeidest

5 Elternfehler, die Kinder negativ prägen – und wie du sie vermeidest
© iStock/FG Trade Latin

Als Eltern willst du natürlich immer nur das Beste für dein Kind. Doch manchmal sind es genau unsere gut gemeinten Handlungen, die unbeabsichtigt Spuren hinterlassen. Die Balance zwischen Förderung und Überforderung zu finden ist nämlich verdammt schwer – besonders wenn alle um dich herum scheinbar perfekte Instagram-Eltern sind. Hier sind fünf Elternfehler, die Kinder negativ prägen und wie du sie vermeiden kannst!

Erfahre mehr zu unseren Affiliate-Links
Wenn du über diese Links einkaufst, erhalten wir eine Provision, die unsere redaktionelle Arbeit unterstützt. Der Preis für dich bleibt dabei unverändert. Diese Affiliate-Links sind durch ein Symbol gekennzeichnet.  Mehr erfahren.

1. Das ständige Vergleichen mit anderen Kindern

„Schau mal, wie schön deine Schwester malt“ oder „Dein Bruder kann schon bis 20 zählen“ – Sätze, die ich zu meinen Kindern hin und wieder schon gesagt habe. Sie mögen harmlos, doch deinem Kind suggeriert es indirekt vor allem eines: „Du bist nicht gut genug.“

Anzeige

Dabei wissen vor allem Eltern von mehreren Kindern, wie unterschiedlich sich jedes einzelne Kind entwickelt. Mein Sohn fing erst mit 14 Monaten an zu laufen. Meine Tochter schon mit einem Jahr. Dafür konnte mein Sohn schon recht früh sprechen, während meine Tochter mit ihren zwei Jahren noch nicht so weit ist, wie er damals. Am Anfang haben wir uns Sorgen gemacht. Mittlerweile wissen wir, dass es daran liegt, dass sie zweisprachig aufwächst.

Fakt ist: Kinder haben ihr eigenes Tempo. Wenn du es ständig mit anderen vergleichst, vermittelst du ihm, dass seine individuelle Entwicklung unzureichend ist. Das kann zu Versagensängsten und einem negativen Selbstbild führen, das bis ins Erwachsenenalter anhält.

Was stattdessen hilft: Fokussiere dich lieber auf die Fortschritte deines eigenen Kindes. Wenn es heute etwas besser kann als gestern, ist das ein Grund zum Feiern – unabhängig davon, was die Kinder der Nachbarn schon können.

2. Gefühle klein reden oder ignorieren

„Das tut doch gar nicht weh“ oder „Stell dich nicht so an“ – Sätze, die wir selbst als Kinder gehört haben und die wir unbewusst weitergeben. Das Problem daran: Wenn wir die Gefühle unserer Kinder abwerten, lernen sie, ihren eigenen Emotionen nicht zu vertrauen.

Kinder, deren Gefühle regelmäßig ignoriert oder heruntergespielt werden, haben später oft Schwierigkeiten, ihre Emotionen zu verstehen und zu regulieren. Sie werden entweder übermäßig emotional oder verschließen sich komplett.

Was stattdessen hilft: Nimm die Gefühle deines Kindes ernst, auch wenn sie dir übertrieben erscheinen. Ein einfaches „Ich sehe, dass du traurig/wütend/enttäuscht bist“ kann Wunder wirken und hilft deinem Kind, seine Emotionswelt zu verstehen.

Das Buch, von dem du dir wünschst, deine Eltern hätten es gelesen

Das Buch, von dem du dir wünschst, deine Eltern hätten es gelesen

Preis kann jetzt höher sein. Preis vom 20.05.2025 17:51 Uhr

3. Überbehütung und Problemlösung auf Autopilot

Du willst dein Kind vor Enttäuschungen schützen und springst sofort ein, wenn Schwierigkeiten auftauchen? Verständlich – aber leider auch problematisch. Kinder, denen nie die Chance gegeben wird, eigene Lösungen zu finden, entwickeln weniger Selbstvertrauen und Resilienz.

Anzeige

Die Generation der Helikopter-Eltern hat mittlerweile erwachsene Kinder, die bei der kleinsten Hürde zusammenbrechen oder erwarten, dass andere ihre Probleme lösen.

Was stattdessen hilft: Lass dein Kind altersgerechte Herausforderungen meistern. Stehe unterstützend zur Seite, aber übernimm nicht die Kontrolle. Frag lieber: „Was glaubst du, könntest du jetzt tun?“ statt sofort die Lösung zu präsentieren. Etwas, dass mir persönlich super schwerfällt, weil oft einfach Zeit und leider auch die Geduld fehlt.

4. Unerfüllbare oder widersprüchliche Erwartungen setzen

Wir wollen einerseits starke, unabhängige Kinder erziehen, korrigieren sie andererseits aber ständig und mischen uns in alles ein. Auch hier fühle ich mich als Mama total ertappt. Bestes Beispiel: in der Küche beim Kochen helfen. Natürlich können meine Kinder den Käse auf die Pizza streuen. Nervt es mich, dass er nicht gleichmäßig verteilt ist? Oh ja! Greife ich ein und helfe beim Verteilen? Leider ja. Gleiches gilt beim selbstständigen Aussuchen der Kleidung.

Diese widersprüchlichen Botschaften verwirren Kinder allerdings massiv und können zu Unsicherheit und Unentschlossenheit führen. Sie wissen quasi nie, ob sie nun eigenständig handeln oder auf Anweisungen warten sollen.

Was stattdessen hilft: Reflektiere deine Erwartungen. Sind sie realistisch? Altersgerecht? Konsistent? Gib klare Grenzen vor, aber lass innerhalb dieser Grenzen Raum für eigene Entscheidungen. Wenn es also das gelbe Shirt zur grünen Hose mit Dinos darauf sein soll, dann reg dich nicht auf, sondern lass dein Kind eben so herumlaufen, wenn es das glücklich macht!

Im Video unserer Kolleg*innen aus der familie.de-Redaktion erfahrt ihr, wie ihr ganz harmonisch Regeln einführt:

Vom Kleinkind zum Teenager: So funktioniert harmonisches Einführen von Regeln Abonniere uns
auf YouTube

5. Die eigenen unverarbeiteten Themen auf das Kind projizieren

„Mein Kind soll es mal besser haben. Es soll Abitur machen und einen guten Job finden“ – ein nobles Ziel. Aber wenn dahinter unerfüllte eigene Träume oder Verletzungen stehen, wird es problematisch. Vielleicht drängst du dein Kind zum Ballett, weil du selbst nie tanzen durftest? Oder du bist übermäßig streng bei Schulnoten, weil du damals kein Abitur gemacht hast und nicht studieren konntest?

Anzeige

Kinder spüren diese Projektionen und fühlen sich für das Glück oder sogar die Heilung ihrer Eltern verantwortlich – eine Last, die kein Kind tragen sollte.

Was stattdessen hilft: Arbeite an deinen eigenen Themen. Unterscheide zwischen deinen Wünschen und den Bedürfnissen deines Kindes. Frage dich ehrlich: „Wessen Traum verfolge ich hier eigentlich gerade?“

Welche Art von Mutter bist oder wirst du?

Hat dir dieser Artikel gefallen? Diskutiere mit uns über aktuelle Trends, deine Lieblingsprodukte und den neuesten Gossip im Netz – auf Instagram und TikTok. Folge uns auch gerne auf Flipboard und Google News.